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Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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einen der kleinen Orte an der N7.«
    Â»Es ist ein G«, meinte Charlie. »Darauf würde ich wetten.«

    Der Monitor flackerte wieder auf, und Yasmins geisterhaftes Gesicht schwebte hinter dem Autofenster vorbei. In der Ecke die eingeblendete Uhrzeit. »Ich habe das mit Hilfe eines genialen Photoshop-Archäologieprogramms herausgezogen.«
    Â»Konnten Sie den Besitzer ermitteln?« Clares Herz begann zu klopfen.
    Â»Mein Freund konnte sich noch ins eNaTIS einhacken, aber dann war Ebbe.«
    Â»Das nationale Informationssystem? Hat die Verkehrsüberwachung etwa entdeckt, dass ein Hackerangriff gestartet worden war?«
    Â»Keineswegs«, sagte Charlie. »Das ganze System ist zusammengekracht. Technische Probleme. Vielleicht sind sie bis Donnerstag wieder online. Irgendwas stimmt auch mit den Handynetzen nicht. Die Nachrichten kommen in afrikanischer Zeit durch.«
    Â»Können wir bis dahin gar nichts unternehmen?«, fragte Clare. »Was ist mit den Kameras auf den Nationalstraßen? Oder in anderen Orten?«
    Â»Nichts. Nicht mal mein Freund kann sich in eine gecrashte Datenbank hacken. Und seit alles computerisiert ist, kommt man anders nicht mehr an die Daten, nicht mal bei den dorpies an der N7.« Charlie drehte sich in seinem Stuhl um.
    Â»Sonst haben Sie nichts für uns?« Riedwaans Stimme kratzte.
    Â»Eines kann ich Ihnen noch verraten«, sagte Charlie und zupfte dabei an einem losen Faden an seiner Kapuzenjacke. »Aber das wird Ihnen nicht groß helfen. Außer dem Bild hier hatte ich in ganz Kapstadt keine Treffer. Ich kann Ihnen also nicht sagen, wie lange der Wagen schon in der Stadt war. Aber wenn er schon länger hier war, dann stand er die meiste Zeit in der Garage.«

Siebenundvierzig
    Zwei Autos tankten an der Tankstelle in der Roeland Street, aber der Parkplatz hinter dem Gebäude war leer. In dem darin untergebrachten kleinen Supermarkt waren nur der Imbisskoch und die Kassiererin.
    Â»Kann ich Ihnen was anbieten?«, fragte der Koch.
    Â»Nur ein paar Antworten«, sagte Riedwaan. »Haben Sie am Freitagabend gearbeitet?«
    Â»Samstag, Sonntag«, antwortete der Koch. »Fragen Sie Kleopatra. Die arbeitet jeden Tag.«
    Â»Haben Sie am Freitag gearbeitet?«
    Die Kassiererin mit dem hoheitsvollen Namen sah Clare und Riedwaan unermesslich gelangweilt an und drehte sich dann wieder dem Fernseher zu.
    Â»Was geht Sie das an?«, fragte sie.
    Â»Ich suche nach meiner Tochter.« Riedwaan zog ein Foto von Yasmin heraus. »Sie war vielleicht am Freitagabend hier oder hier in der Nähe.«
    Das Mädchen warf einen kurzen Blick auf das Foto. Nicht der Hauch von Interesse. »Hab sie nicht gesehen.« Augen wieder auf den Fernseher gerichtet.
    Â»Sie wurde um neunzehn Uhr drei von Ihrer Kamera erfasst«, sagte Riedwaan. »Vielleicht wissen Sie noch, wer zu dieser Zeit im Laden war?«
    Â»Nö«, sagte das tätowierte Mädchen und rollte ihr Brauenpiercing zwischen Daumen und Zeigefinger. »Zu der Zeit ist hier voll viel los. Hochbetrieb.«
    Â»Nicht zu der Zeit am Freitagabend. Nicht um sieben.« Riedwaan beugte sich zu ihr hinüber. »Um sechs ist die Stadt leer. Die Nachtschwärmer kommen erst um zehn. Bis dahin ist es hier still wie in einem beschissenen Grab. Der Wagen,
in dem sie war, stand eine ganze Weile auf dem Parkplatz. Also denken Sie nach. Wer war hier? Wer hat etwas zu essen gekauft – vielleicht irgendeine Kinderportion?«
    Â»Weiß nicht mehr.« Die Miene des Mädchens blieb unverändert. »Ich merk mir so was nicht. Wie soll das bei so einem Job gehen, bei den vielen Kackfressen, die hier aufkreuzen? Und jetzt lassen Sie mich los, sonst drücke ich den Alarmknopf. Bulle oder nicht.«
    Clare legte die Hand auf Riedwaans Arm und spürte die straffen Sehnen unter ihren Fingern.
    Â»Kann ich Sie etwas fragen?«, mischte sie sich ins Gespräch.
    Â»Sie auch noch?«
    Â»Haben Sie jemals diese Tätowierung gesehen?«
    Das Mädchen löste die Augen vom Bildschirm und richtete sie auf die Zeichnung, die Clare auf die Theke gelegt hatte.
    Â»Die ist voll cool«, sagte sie und nahm das Blatt hoch. »Ich hab ihn gefragt, wo er sie her hat.«
    Â»Wen?«
    Â»Den Typen am Freitag.«
    Â»Kannten Sie ihn?«
    Â»Hab ihn noch nie gesehen, aber das Tattoo war geil.«
    Â»Wie hat er ausgesehen?«
    Â»Ungefähr so groß wie er.« Sie

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