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Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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nickte zu Riedwaan hin. »Enge Jeans, Kapuzenjacke. So wie jeder andere auch. Ich hab’s Ihnen doch gesagt. Ich merk mir nicht, wie die Leute aussehen.«
    Â»Wann war er hier?«
    Â»Die Nachrichten sind gerade gelaufen.« Sie warf ein Weingummi ein. »Und es war dunkel, ich schätze also, gegen sieben.«
    Â»Was hat er gekauft?«
    Â»Drei Burger und ein Happy Meal.«

    Â»Wer war mit dabei?«
    Â»Keiner«, sagte Cleopatra und widmete sich wieder dem Fernsehprogramm.
    Â»Warum dann so viele Burger?«, fragte Riedwaan.
    Â»Scheiße, woher soll ich das wissen? Seh ich aus, als wäre ich seine Mom?«
    Â»Hat er sie mit zu seinem Auto genommen?«, fragte Clare.
    Â»Sieht so aus«, sagte Cleopatra. »Hier ist er jedenfalls nicht geblieben.«
    Â»Hat er irgendwas zu Ihnen gesagt?«
    Â»Nichts. Nur danke. Voll gut erzogen.«
    Â»Können Sie sich an den Wagen erinnern?«
    Â»Nein«, sagte sie. »Ich hab’s Ihnen doch erklärt. Ich merk’ mir diesen Scheiß nicht.«
    Â»Das Tattoo haben Sie sich sehr wohl gemerkt.«
    Â»Ich liebe Tattoos«, sagte sie. »Ich hab’s gesehen, als er gezahlt hat. Die zwei Schlangen, schwarz und rot.«
    Â»Ich will die Überwachungsbänder vom Freitag sehen«, sagte Riedwaan.
    Â»Sie können den Boss fragen«, sagte das Mädchen. »Aber das können Sie sich sparen. Die Bänder werden alle vierundzwanzig Stunden überspielt. Sie sind einen Tag zu spät dran.«
    Riedwaan ging nach oben und stieß dort auf den Besitzer, der in Unterhosen fernsah. Er zuckte mit den Achseln, als Riedwaan nach dem Band fragte, und meinte, er könne sich gern bedienen. Das Mädchen hatte recht. Der Freitag war gelöscht.
    Â»Hab’s doch gesagt«, schmunzelte sie, als er wieder nach unten kam.

Achtundvierzig
    Riedwaan startete sein Motorrad und fuhr dann mit grollendem Motor los in Richtung Bo-Kaap. Clare bog rechts ab und machte sich auf den Heimweg. Um noch einmal alles zu überdenken. Um auf das erste Tageslicht zu warten.
    Er holte den Jack Daniel’s heraus, nahm sich ein Glas und kippte den ersten noch in der Küche. Riedwaan atmete ein, zählte dabei bis vier, und atmete dann aus, wobei er wieder bis vier zählte. Psychotricks. Witzlos. Er schloss die Augen. Er sah Yasmin. Er machte die Augen wieder auf und sah Yasmin. Ihr Bild am Kühlschrank. Das ihn anlächelte.
    Der Wind rüttelte an dem alten Haus. Ließ ihn Sachen hören.
    Ein Wagen, der langsam über die Signal Street rollte.
    Und noch einmal.
    Er prüfte die Fenster. Sie waren verriegelt. Genau wie die Küchentür.
    Er hörte, wie der Wagen anhielt.
    Riedwaan griff nach seiner Browning. Die Dienst-Beretta fehlte ihm nicht wirklich. Er schob die Munition in die Hosentasche, trat vom Sessel weg und schlich in die dunkle Küche. Dort kletterte er auf die Küchentheke und schielte durch die fettigen Lüftungsschlitze auf die Straße. Zwei Zivilwagen auf der Hügelkuppe. Weiter unten parkte ein weiterer Wagen schräg auf dem Kopfsteinpflaster. Jemand saß auf dem Fahrersitz und hielt Wache.
    Die Straße war blockiert.
    Ein Mann mit dem Rücken zu ihm; zwei andere überquerten die Straße und verschwanden direkt unter ihm aus seinem Blickfeld. Alle bewaffnet.

    Einer an der Haustür, einer an der Garage. Probierte das Rolltor, das sich wegen der Eisenstange, die er vorhin dort festgeklemmt hatte, nicht öffnen ließ.
    Die Haustür war die einfachste Option. Riedwaan schätzte, dass er noch sechzig Sekunden hatte, bis die Männer das Holz aufgebrochen hatten.
    Er schloss die Tür zwischen Küche und Garten hinter sich ab. Noch einmal dreißig Sekunden erkauft. Dann zog er sich an der Gartenmauer hoch und kletterte auf die Dächer, die er als Junge erkundet hatte.
    Gebückt folgte er dem vertrauten Pfad über die Dachgiebel. Er hörte seine Haustür zersplittern. Dreißig Sekunden später ein einzelner schwerer Schlag. Die Hintertür. Er blieb in Deckung, lief gebückt im Zickzack, bis er sich in die Rose Street fallen ließ.
    Dort sah er seinen Wagen stehen – die Signal Street war zu steil für die alte Handbremse. Aber Riedwaan hastete weiter durch die schmalen Durchgänge zwischen den einzelnen Häusern. Dann duckte er sich in eine Ausbuchtung zwischen zwei Gebäuden. Inzwischen war er auf der Buitengracht. Dann ein

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