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Todestanz

Todestanz

Titel: Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margie Orford
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heißt du?«
    Â»Clare Hart. Sag ihr das.«
    Â»Wenn ich sie sehe.«
    Ein energisches Klopfen an der Tür.
    Â»Schnell«, sagte sie und zog die Hintertür auf. »Du hinten raus. Wenn Valentin hört, dass du bist hier, wir müssen alle Strafe zahlen.«
    Clare hastete zwischen den überquellenden Mülltonnen hindurch. Der Parkplatz füllte sich allmählich, und die Türsteher waren damit beschäftigt, bei den schickeren Autos den Schlag zu öffnen. Clare eilte über den Parkplatz und hielt sich dabei hinter den Bäumen. Dumm, das war ihr klar. Aber ihr blieb nichts anderes übrig.
    Sie ging schneller und blieb nur einmal kurz stehen, um zu lauschen. Doch die Musik, die aus dem Club sickerte, machte es schwer, die leisen Nachtgeräusche um sie herum zu identifizieren.
    Sie beschleunigte ihren Schritt. Nach zweihundert Metern begann sie zu rennen, aber da war es schon zu spät. Sie wurde von seinem vollen Körpergewicht zu Boden gerissen, der Sack rutschte über ihren Kopf, und die Schlinge schloss sich um ihren Hals. Unter dem schweren Leinen bekam sie kaum noch Luft und hörte nichts mehr außer dem Pulsieren des Blutes in ihren Ohren.

    Seine Hand schob sich unter ihr Top, zerrte den BH beiseite und verdrehte ihre Brüste. Sein Gesicht nur Zentimeter von ihrem entfernt und doch unsichtbar jenseits des Sackleinens. Clare verschränkte die Knöchel und presste die Knie zusammen. Er rammte die Faust gegen ihr Schambein.
    Dann hörte sie einen Wagen bremsen, versuchte sich aus seinem Griff zu winden und begann zu schreien. Sofort zog er die Schlinge um ihren Hals enger und schlug wieder zu – diesmal in ihren Bauch. Er schleifte sie unter die Bäume und ließ sie dabei über den unebenen Boden holpern.
    Etwas riss ihren Rock auf, und Clare bekam einen Baumstumpf zu fassen, an dem sie sich mit aller Kraft festklammerte.
    Â»Jou vokken tief.« Harte Worte, eine samtweiche Stimme.
    Er trat ihr in die Nieren.
    Feuer schoss durch ihren Körper, aber sie ignorierte den Instinkt, ihren Rücken mit den Händen zu schützen. Den Baumstumpf mit einer Hand umklammernd, schloss sie die andere um den harten Zylinder in ihrer Tasche.
    Er zog die Schlinge um ihren Hals noch weiter zu.
    Ihr Keuchen war der einzige Laut, den sie noch hörte.
    Atme, atme, ermahnte sie sich.
    Das erstickende Gewicht seines Körpers auf ihrem.
    Etwas Kaltes, Scharfes an ihrem Hals.
    Â»Halt still.« Seine Hände flogen über ihren Körper, und sein Griff lockerte sich kurz.
    Sie drückte mit aller Kraft auf den Druckknopf und sprühte das Pfefferspray dorthin, wo sie sein Gesicht, seine Augen vermutete.
    Schlagartig fiel sein Gewicht von ihr ab.
    Sie rappelte sich auf, zerrte sich den Sack vom Gesicht.
    Hörte, wie er hinter ihr auf die Füße kam.
    Lief auf die Lichter zu, die die trübe Dunkelheit durchbohrten.

    Schnappte nach Luft. Immer schneller.
    Erreichte mit zitternden Händen den Wagen.
    Autotüren schlugen.
    Â»Dr. Hart.« Eine Hand auf ihrer Schulter. Sie schlug nach hinten, mit voller Kraft, und ihr Ellbogen rammte in einen Körper. Sie wirbelte herum.
    Â»Dr. Hart.« Special Director Ndlovu. Neben ihrem Fahrer. »Was ist denn passiert?«
    Â»Ein Irrtum«, erklärte Clare heiser.
    Â»Ich habe doch gesagt, Sie sollten aufpassen, mit wem Sie sich abgeben.« Ndlovu klappte ihr Handy zu.
    Clare hustete. »Hätten Sie vielleicht etwas Wasser?«
    Â»Tut mir leid«, antwortete Ndlovu. »Nur das hier.« Sie öffnete Clare eine Dose Cola Zero.
    Â»Wollen Sie die Polizei rufen?«
    Â»Ich dachte, Sie sind die Polizei.« Clare steckte ihre Bluse wieder in den Bund und spürte dabei die blauen Flecke auf Brust und Rücken.
    Â»Zur psychologischen Beratung«, meinte Ndlovu. »Sie sollten am allerbesten wissen, wie wichtig es ist, sich nach einem Übergriff psychologisch beraten zu lassen.«
    Zwischen den Bäumen bewegte sich nichts, man hörte auch nichts. Nur das Grollen des Highways in einem Kilometer Entfernung.
    Â»Haben Sie gesehen, wer das war?« Clare begann zu zittern.
    Â»Wir haben niemanden gesehen.« Ndlovu drehte sich zu dem Mann neben ihr um. Er schüttelte den Kopf.
    Â»Sie sollten besser auf sich aufpassen, Dr. Hart. Ohne Begleitung in so einer Gegend unterwegs zu sein«, mahnte Ndlovu. »Schaffen Sie es allein nach Hause?«
    Â»Ich schaffe das schon.«

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