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Todesträume am Montparnasse - Ein Fall für Kommissar LaBréa

Titel: Todesträume am Montparnasse - Ein Fall für Kommissar LaBréa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Grote
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hielten jeder einen Teller in der Hand und sammelten das Popcorn ein. Sie warfen LaBréa ein hastiges »Bonsoir« zu und arbeiteten fieberhaft weiter. Jenny hatte Handfeger und Kehrblech aus dem Schränkchen unter der Spüle geholt und fegte das zusammen, was auf den Fußboden gefallen war.
    LaBréa konnte nicht anders, er musste lauthals lachen. Die beiden Jungs und Alissa sahen ihn erstaunt und zugleich erleichtert an, während Jenny regelrecht erbost zu sein schien.
    »Was gibt’s denn da zu lachen? Wir haben eben nicht gewusst, dass man den Deckel auf den Topf setzen
muss, wenn das Zeug anfängt zu platzen! Jeder macht mal Fehler.«
    »Wer ist denn auf die wunderbare Idee gekommen, Popcorn zu machen? Du, Jenny?« LaBréa lachte erneut.
    »Nee. Das war Yannick. Ist ja auch egal. Jedenfalls ist nicht alles futsch. Im Topf ist noch genug übrig. Wenn du willst, kannst du auch was abhaben, Papa. Aber nur, wenn du aufhörst, so blöd zu lachen.«
    Zehn Minuten später war die Küche aufgeräumt und das restliche Popcorn gerecht durch fünf geteilt, was für jeden eine winzige Portion bedeutete. Jenny hatte viel zu viel Zucker darübergestreut, doch welche Rolle spielte das noch? LaBréa und die jungen Leute saßen friedlich im Wohnzimmer und verspeisten das selbst gemachte Popcorn. Pierre-Michel, ein hübscher Junge mit rabenschwarzen Augen und einem charmanten Lächeln, konnte sich allerdings die Bemerkung nicht verkneifen, dass das Popcorn, das man im Kino kaufen konnte, wesentlich besser und irgendwie auch frischer schmeckte.
    »Apropos Kino und Filme«, sagte LaBréa. »Habt ihr euch Auf Wiedersehen, Kinder angesehen?«
    »Nein, den Film hatten sie bei ›Vedette‹ nicht«, erwiderte Jenny und warf den anderen einen warnenden Blick zu. Daraus schloss LaBréa, dass sie gar nicht erst danach gefragt hatten. »Pierre-Michel hat stattdessen so einen japanischen Kung-Fu-Film ausgesucht, aber den fanden wir dann doch blöd und haben ihn gar nicht zu Ende geguckt.«

    LaBréa blickte auf die Uhr. Es war kurz vor zehn.
    »Wissen eure Eltern, wo ihr seid?«, fragte er Alissa und die Jungen. Die drei nickten.
    »Papa, darf Alissa heute Nacht hierbleiben? Sie müsste nur noch ihre Mutter anrufen.«
    »Meinetwegen.«
    »Dürfen wir auch hierbleiben?«, kiekste Yannick, der sich offenkundig im Stimmbruch befand, und warf Pierre-Michel einen verschmitzten Blick zu. LaBréa sah, wie dieser errötete.
    »Kommt nicht infrage!«, erklang es unisono aus den Mündern der beiden Mädchen.
    »Okay«, sagte LaBréa. »Alissa, du rufst jetzt deine Mutter an, und für euch Jungs bestelle ich ein Taxi.« Er wandte sich an Jenny. »Wo ist eigentlich Obelix?« Der Kater hatte sich die ganze Zeit nicht blicken lassen.
    »Der hat sich wahrscheinlich irgendwo versteckt, als es in der Küche zu knallen anfing«, meinte Jenny. »Aber gefressen hat er vorhin schon.«
     
    Als Jenny und Alissa im Bett lagen, versuchte LaBréa erneut, Céline in Barcelona zu erreichen. Erst nach mehrmaligem Klingeln meldete sie sich. Im Hintergrund waren lautes Lachen und Stimmengewirr zu hören. Céline saß mit ihrem spanischen Galeristen und dessen Freunden in einer Bar. Die Verbindung war schlecht, und nach kurzer Zeit beendeten sie das Gespräch.

    Warum hatte er nur das Gefühl, dass sie sich wunderbar zu amüsieren schien und ihn überhaupt nicht vermisste?
    Kurz darauf ging LaBréa zu Bett. Im Einschlafen dachte er an Célines Gesicht, wollte ihre Lippen spüren, ihre Hände auf seinem Körper. Doch ohne dass er es verhindern konnte, schob sich ein anderes Bild davor. Jocelyn Borel beugte sich über ihn, ihre langen, blonden Haare streiften verführerisch seine Wangen und ihr sinnlicher Mund öffnete sich für ihn … Dann fiel er in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
     
     
     
     

    Paris, im Januar 2004
    Meine liebe Maja, es ist lange nach Mitternacht, und ich greife noch zur Feder, um Dir zu schreiben. Dein letzter Brief liegt nun schon drei Wochen zurück. Und kein Wort stand darin, dass Du und Alex schon bald heiraten wollt! Erst durch Alex habe ich von Euren Plänen erfahren. All meine guten Wünsche sind bei Euch, und ich hoffe sehr, dass wir uns anlässlich Eurer Vermählung endlich einmal wiedersehen.
    Mir geht es so weit gut. Natürlich fühle ich mich oft einsam, aber dann tröstet mich die Musik. Eine Liebe ist nicht in Sicht. Hin und wieder ruft Louis mich an. Wir sind ja in aller Freundschaft auseinandergegangen.
    Deine Teilnahme an den

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