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Todeswald

Todeswald

Titel: Todeswald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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habe ich bloß Diätsaft, enthält Süßstoff statt Zucker. Ist gut für die Figur, schmeckt aber ein bisschen fad.“
    Ich nahm einen Schluck Saft. Er schmeckte tatsächlich irgendwie eklig, aber ich trank trotzdem noch einen Schluck. Ich wollte nicht unhöflich wirken.
    „Kann man ihn trinken?“, fragte er besorgt.
    „Ist ganz okay“, log ich.
    Ich drehte das Glas in der Hand hin und her, als wäre es eine Kostbarkeit aus dem neunzehnten Jahrhundert, und wartete nur darauf, dass Kalle Svensson in eine andere Richtung schaute, um das ekelhafte Gesöff in einen Blumentopf zu kippen. Aber er ließ mich nicht aus den Augen, also trank ich brav noch einen Schluck.
    „Bedien dich“, sagte er und schob die Tüte mit den Zimtschnecken zu mir her.
    Ich nahm mir eine Schnecke. Mit dem Zimtgeschmack im Mund ließ sich der Saft eher runterwürgen. Ich kaute und trank, um die Tränen zurückzuhalten, die mir wie ein Kloß im Hals steckten.
    „Nun, und worüber wolltest du mit mir sprechen?“, fragte er.
    Meine Kehle schnürte sich zu.
    „Aber Mädchen, was ist denn?“
    Ich trank noch einen Schluck und schüttelte stumm den Kopf.
    „Wird wohl am besten sein, wenn wir das jetzt klären.“
    Er klang so freundlich. Ich konnte nicht widerstehen. Ich fühlte mich erschöpft und verwirrt und wollte nur noch, dass mir irgendjemand die schwere Last von den Schultern nahm.
    „Alles ist so schrecklich“, wimmerte ich. „Ich hab echt geglaubt, ich hätte herausgefunden, wer Mikaela umgebracht hat.“
    „Wer denn?“
    „Jemand von dieser Liga, die auf Stormalm haust. Die fahren wie die Irren in Superluxusschlitten auf unserem Holperweg herum. Ich dachte mir, vielleicht haben die Glöckchen überfahren und Mikaela hat das gesehen und darum ist sie ermordet worden.“
    Er runzelte die Stirn.
    „Glaubst du das tatsächlich? Hast du schon mit der Polizei darüber gesprochen?“
    „Ja … oder nein. Ich hab der Polizei von dieser Garage erzählt, wo gestohlene Autos umlackiert werden, aber bestimmt haben die Diebe es geschafft, die Autos wegzuschaffen, bevor die Polizei kam. Irgendwie haben diese Typen dann erfahren, dass ich das war. Sie haben eine Flasche auf mich geworfen – ja, genau wie auf Ihr Auto. Es war bloß eine gewöhnliche Flasche, aber das war eine Warnung, da bin ich mir sicher.“
    „Sich mit solchen Leuten anzulegen, ist gefährlich. Du hast also ein paar von den Autos gesehen, die sie geklaut haben?“
    „Ja, einen Supermercedes und einen BMW. Ich hab rausgefunden, wem sie gehören, und die Besitzer angerufen.“
    „Okay“, sagte er nachdenklich. „Aber was weißt du denn über den Mörder?“
    Ich versuchte Klarheit in meine Gedanken zu bringen. In meinem Kopf drehte sich alles. Ich dachte an Papas Scheinwerfer, den Kalle Svensson repariert hatte, und daran, dass Linus sauer auf mich war, weil ich seinen Vater verdächtigt hatte …
    Plötzlich fiel mir etwas ein. Linus’ Vater war der Einzige, der wusste,dass Hedvig Mikaelas Tasche hatte. Diese Liga wusste nichts von irgendeiner Tasche. Mein Vater auch nicht.
    „Der Mörder hat Mikaelas Tasche in den See geworfen, weil er nicht wollte, dass seine Fingerabdrücke ihn verraten“, sagte ich.
    „Hast du ihn gesehen?“
    „Nein, aber das Auto.“
    „Was denn für ein Auto?“
    „Ein helles Auto, das wie ein Volvo Kombi klang. Hedvig hat es auch gesehen, bevor sie die Tasche aus dem See angelte.“
    „Dann ist es ja zu dumm, dass die Tasche jetzt wieder verschwunden ist. Und was hast du sonst noch für Beweise?“
    Ich versuchte mich auf meine Gedanken zu konzentrieren, aber er ließ mich nicht in Ruhe nachdenken.
    „Denn du hast doch sicher noch welche?“, fragte er.
    „Jedenfalls hat die Polizei die Beweise, die sie auf Mikaelas Kleidern gefunden haben. Sie brauchen nur noch einen Verdächtigen, um die Spuren vergleichen zu können. Außerdem glaube ich, dass Hedvig ihn gesehen hat.“
    „Was du nicht sagst … Aber du nicht?“
    Er beugte sich zu mir vor und dabei stieg mir kurz sein Atem in die Nase. Ich erkannte sofort den scharfen, süßlichen Geruch. In seinem Becher war nicht nur Kaffe. Er hatte auch Schnaps reingekippt!
    Ich schüttelte den Kopf. Plötzlich war mir die Situation unangenehm. Am besten, ich machte mich wieder auf den Heimweg.
    Unvermittelt stand Kalle auf.
    „Ich hol mir bloß noch etwas Kaffee“, sagte er. „Willst du noch Saft?“
    „Nein danke.“
    Er ging zur Kochnische und verschwand außer Sicht.
    Ich nützte

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