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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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legt ihren Finger auf meine Lippen.
    Als ich nach unten komme, summt der Geschirrspüler, und der Fernseher läuft leise.
    »Ich habe darüber nachgedacht, was du über die Scheidung gesagt hast«, setze ich an.
    Julianne schließt die Augen, öffnet sie wieder und guckt in eine völlig andere Richtung. Dann hebt sie den Blick zu mir. »Und?«
    »Ich glaube, du denkst, es würde etwas ändern, aber du wirfst keinen Ballast ab, sondern kriegst noch mehr dazu.«
    »Vielleicht hast du recht.« Sie will sich nicht streiten.
    »Möchtest du wieder heiraten?«
    »Nein.«
    »Warum dann?«
    »Ich fühle mich nicht mehr verheiratet.«
    »Ich schon.«
    Julianne schiebt ihr Armband den Unterarm hoch. »Weißt du, was dein Problem ist, Joe?«
    Ich weiß, dass sie es mir sagen wird.
    »Du willst, dass nach außen hin alles perfekt und glücklich
aussieht , und dafür bist du bereit, ›Schein‹ und ›Wirklichkeit‹ gleichzusetzen.«
    Es ist eine intime Ermahnung, so voller Melancholie, dass mir nichts zu sagen bleibt.
    »Du musst nicht nach Hause gehen«, sagt sie. »Du kannst auf dem Sofa schlafen.«
    »Warum?«
    »Weil du erschöpft bist und ich nachts allein manchmal Angst habe.«
    »Angst?«
    Sie streicht über meinen Unterarm und umklammert meine Hand. »Ich hab auch manchmal Albträume.«
    Mein Kopf vibriert. Das Gefühl kommt und geht alle paar Sekunden. Ich schlage die Augen auf und brauche einen Moment, bis ich weiß, wo ich bin.
    Ich weiß noch, dass Julianne mir ein Kissen und Decken gegeben hat, dass ich die Nachrichten geguckt und ein Gefühl von Hilflosigkeit gespürt habe. Unruhen in Gaza, die globale Erwärmung, die Schuldenkrise, Ozonlöcher, steigende Arbeitslosigkeit, Opfer in Irak und Afghanistan …
    Ich kann mich nicht erinnern, den Fernseher und das Flurlicht ausgeschaltet zu haben. Offenbar wollte Julianne mich nicht wecken. Ich kann mich daran erinnern, von Annie Robinsons Brüsten in ihrem Spitzen-BH geträumt zu haben.
    Das Vibrieren setzt wieder ein. Mein Handy klemmt zwischen meinem Kopf und der Sofalehne.
    Ich drücke auf die grüne Taste. Es ist Ronnie Cray.
    »Wo sind Sie?«
    »Was ist los?«
    »Ellis hat sich in Bewegung gesetzt.«
    Mein Verstand erteilt Befehle, doch es dauert etwas länger, bis meine Füße gehorchen. Ich taste mich durch das dunkle Haus, spritze mir Wasser ins Gesicht und binde mir die Schuhe.
Es ist, als ob ich plötzlich nur Daumen hätte, ich kriege einfach keine Schlaufen und Knoten hin.
    Julianne taucht in einem dünnen Baumwollnachthemd auf dem oberen Treppenabsatz auf. Das Licht hinter ihr malt eine Silhouette ihres Körpers, für die ein Bischof sein Gelübde brechen würde.
    »Was ist los?«, fragt sie.
    »Geh wieder ins Bett. Ich muss los.«
    »Das ist es, was ich nicht mag, Joe.«
    »Ich weiß.«
    Zwei Zivilfahrzeuge der Polizei warten vor der Tür. Monk hält die hintere Tür auf. Auf der Rückbank sitzt Ronnie Cray und telefoniert. Sie hat seit gestern nicht geschlafen.
    Wir fahren schweigend über die Wellow Road Richtung Radstock und dann weiter über Nebenstraßen nach Westen. Kieran, der Techniker, sitzt auf dem Beifahrersitz, fummelt an einem Headset herum und tippt auf die Tastatur seines Laptops. Die Überwachungsfahrzeuge sind verschiedenfarbige Punkte auf einem Satellitenbild auf dem Monitor.
    Safari-Roy meldet sich über Funk: »Mobil eins: Wir sind zwei Wagen hinter ihm und halten Sichtkontakt. Er blinkt … und biegt rechts in die B3135.«
    »Wiederholen Sie.«
    Eine andere Stimme: »Mobil drei. Ich bin zwei Meilen vor ihm auf der A39. Ich kann ihn in Green Ore übernehmen.«
    In einer Stunde geht die Sonne auf. Cray blickt auf die Uhr. »Wie schnell können wir einen Hubschrauber in der Luft haben? «
    »In vierzig Minuten«, antwortet Kieran.
    Wir fahren durch die pechschwarze Nacht, lauschen dem Funkverkehr und sehen das Lichternetz größerer Städte in der Landschaft. Wir fahren nach wie vor grob in westlicher Richtung, kommen durch Cheddar und Axbridge und Dutzende
kleiner Dörfer, die auftauchen, wieder verschwinden und alle gleich aussehen.
    Gordon Ellis ist unterwegs zur Küste von North Somerset. Immer wieder hält er an und wartet oder wendet und fährt mehrere Kilometer in die entgegengesetzte Richtung, bevor er erneut kehrtmacht und seine Reise fortsetzt. Er vergewissert sich, dass er nicht verfolgt wird, merkt sich vielleicht sogar Nummernschilder. Safari-Roy wird nervös und lässt sich weiter zurückfallen. Durch einen Peilsender an

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