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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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blockieren. »Sagen Sie mir, Gordon. Haben Sie Charlie gefügig gemacht?«
    Er grinst mich mit einem Krokodilslächeln an. »Was haben Sie mit dem armen Mädchen gemacht? Sie ist ein schreckhaftes kleines Kätzchen.«
    »Sie hatte ein paar schwere Jahre.«
    Er nickt. »Das habe ich gesehen. Ich dachte schon, jemand wäre mir zuvorgekommen.«
    Wieder dieses Lächeln. Er will mich provozieren.
    Praktisch im selben Atemzug höre ich Crays Stimme über ein Megafon. Sie verlangt, dass er seine Waffe fallen lässt und die Hände über den Kopf hebt. Ellis wirbelt herum und schleudert den Benzinkanister in meine Richtung.
    Er steckt einen Schlüssel ins Schloss. Hinter ihm stürzt Safari-Roy
aus der Deckung und sprintet mit gezogener Waffe auf ihn zu. Cray ruft: »Zugriff!«
    Die Tür des Wohnwagens schwingt auf, und die Luft scheint zu schwanken, als ob Gott mit der Kamera wackelt. Ich sehe eine schmutzige Rauchwolke, grau wie das Meer, bevor ich die Druckwelle der Bombe spüre. Ellis wird nach hinten geblasen, als ob die Szene im Schnelldurchlauf zurückgespult würde.
    Der Wohnwagen löst sich von innen auf – Fenster platzen nach außen, das Dach hebt ab, Wände zersplittern in fliegende Trümmerstücke. Ein Waschbecken, eine Toilette, Schranktüren, Plastik, Edelstahl, Spulen und Spindel werden über den Campingplatz gepustet und fallen scheppernd zu Boden.
    Ein Hagel von Metallsplittern – Nägel oder Kugellager, die um den Sprengstoff gepackt gewesen sein müssen – geht über uns nieder und bohrt Löcher in Fleisch und Fiberglas.
    Ronnie Cray, die es umgehauen hat, rappelt sich auf und rennt los. Ihre Haare sind feucht von Blut. In ihrer Schulter steckt ein Nagel. Taub von der Explosion und unfähig, die Stimme zu dämpfen, brüllt sie in ihr Funkgerät. Sie fordert Notärzte, Sanitäter an.
    Ellis hatte eine Dunkelkammer. Die Explosion hat die Chemikalien drinnen und das Benzin an der Außenwand zu einem orangefarbenen Ball entzündet, der hell auflodert und dann in einer Welle von Rauch und Schutt verpufft. Fetzen von Fotos, Papierschnipsel, verbogene Negative und verkohlte Kontaktabzüge segeln durch die Luft und bleiben an Ästen und Sträuchern hängen.
    Zwei Wohnwagen brennen – einer ist umgekippt, der andere durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Dazwischen liegt Safari-Roy. Monk erreicht ihn als Erster. Er winkt mich zu sich. Die Vorderseite von Roys Hemd ist blutdurchtränkt. Ich reiße es auf und sehe ein halbes Dutzend Stichwunden. Zwei der Nägel stecken noch in seiner Brust.
    Irgendjemand reicht mir einen Verbandskasten an. Ich zerre
Verbände und Pflaster heraus und weise Monk an, was er tun soll. Roy ist bei Bewusstsein und macht Witze mit Ronnie Cray.
    »Hey, Boss, ich nehme ein paar Wochen frei. Ich kauf mir zehn Schachteln Kondome und verbrauche sie alle.«
    »Kaufen Sie sich besser zehn Lotterielose«, erwidert sie.
    »Glauben Sie, ich hab so viel Glück?«
    »Ich glaube, Sie haben so viel Pech .«
    Sie hockt sich neben mich, zieht den Nagel aus ihrer Schulter und klemmt ein Mullpad unter den Träger ihres BHs.
    »Er sollte so weit okay sein«, sage ich und sehe mich nach weiteren Verwundeten um. Die Seitenwand des am nächsten stehenden Wohnwagens ist weggerissen worden. Gordon Ellis liegt in den Trümmern. Mit einer Hand greift er nach etwas, während der andere Arm nur noch ein spitzer Knochen ist, der sich in eine Wand gebohrt hat.
    Seine Gesichtshaut hat sich gelöst, ein Auge ist ein klaffendes blutiges Loch. Ich blicke auf seine Brust, die von der Explosion zerrissen wurde. Er stirbt. In ein paar Sekunden oder ein paar Stunden, aber sterben wird er.
    Ich sage ihm, dass er durchhalten soll, der Notarzt ist unterwegs, ein Rettungshubschrauber…
    Er starrt mich mit seinem intakten Auge an und stößt blubbernd Worte aus seiner Kehle. »Sie haben wirklich eine tödliche Neugier.«
    »Sie sind derjenige, der stirbt.«
    Er leckt sich das Blut von den Lippen. Kann er den Tod schmecken?
    »Wer war das?«
    Er saugt abgerissen Luft ein und hustet.
    »Ich war nicht mehr nützlich.«
    Er spricht von Novak Brennan.
    »Warum haben Sie ihm geholfen?«
    »Novak kassiert sich die Leute.«
    »Er erpresst sie?«

    »Man kann ihm schlecht etwas abschlagen.«
    Ellis verzieht das Gesicht. Seine Zähne sehen aus wie zerbrochenes Porzellan, das aus seinem Zahnfleisch ragt.
    »Was ist mit Ray Hegarty?«
    »Das Mädchen muss ihn getötet haben.«
    »Nein. An jenem Abend war noch jemand im Haus, der auf Sienna

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