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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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er einen Benzinkanister. Er bleibt stehen, geht in die Hocke, sucht die Umgebung ab, doch sein Blick kehrt zu einem bestimmten Caravan zurück.
    Cray trägt ein Headset. »Alles wartet auf mein Kommando.«
    Ich spüre, wie sich meine Kopfhaut anspannt … meine Blase. Cray ist ausgestiegen und rennt bis zu einer flachen Backsteinmauer, hinter der sie in Deckung geht. Vorsichtig späht sie darüber.
    Zehn Minuten lang rührt sich nichts. Ich versuche, Siennas Erinnerungen mit der Realität abzugleichen. Sie konnte die Markise eines Kinderkarussells sehen, doch der Jahrmarkt ist einhundert Meter entfernt.
    Ellis richtet sich auf und greift in die Tasche. Irgendwas stimmt nicht. Es ist zu leicht.
    »Das ist nicht der Wohnwagen«, flüstere ich Cray zu.
    Sie sieht mich an.
    »Er steht an der falschen Stelle. Siennas Aussage.«
    »Vielleicht hat er ihn umgestellt.«
    »Oder er weiß, dass Sie hier sind.«
    »Unsinn! Wir waren extrem vorsichtig.«
    »Als Sienna in der Nacht aufgewacht ist, hat sie Billy nicht gesehen. Ellis könnte einen zweiten Wohnwagen haben. Er wird Sie zu dem falschen führen.«
    DCI Cray starrt mich an. »Ich darf nicht zulassen, dass er den Caravan betritt. Was, wenn er bewaffnet ist? Ich kann nicht riskieren, dass es zu einer Belagerungssituation kommt.«
    Ellis ist nur noch wenige Schritte von dem Wohnwagen entfernt.
    »Es ist der falsche.«
    Ich kann förmlich hören, wie Cray mit den Zähnen knirscht. Sie drückt auf ihr Funkgerät. »Alle halten die Position. Niemand rührt sich.«
    Ellis deutet eine Bewegung an, als wolle er den Schlüssel ins Schloss stecken, wendet sich dann jedoch abrupt ab, läuft über die schmale Asphaltstraße und verschwindet außer Sichtweite.
    Safari-Roy: »Mobil eins, ich habe den Sichtkontakt verloren. «
    »Mobil zwei, ich kann die Zielperson nicht sehen.«

    »Hat irgendjemand Sichtkontakt?«, fragt Cray zunehmend nervös.
    Die Antwort ist negativ. Fluchend trifft sie eine Entscheidung. Sie will, dass der Ferienpark abgeriegelt wird, niemand darf das Gelände betreten oder verlassen.
    Ich laufe gebückt zurück zum Wagen und bitte Kieran, noch einmal das Satellitenbild aufzurufen. Ich betrachte die Anlage und beschreibe mit dem Finger einen kleinen Kreis auf dem Monitor.
    »Wohin gehen Sie?«, fragt Kieran.
    »Ich mache einen Spaziergang.«
    Mein linkes Bein zuckt, und meine Arme schwingen nicht im Takt, aber es tut gut, an der frischen Luft zu sein und sich zu bewegen. Ich folge der Hauptstraße vorbei am Brean Leisure Park, steige über eine flache Mauer und gehe in Richtung Strand. Auf beiden Seiten der schmalen Straße stehen Wohnwagen, weitere an den Querstraßen. Hin und wieder drehe ich mich um und schaue nach der Markise des Kinderkarussells.
    Ich ziehe mein Handy aus der Tasche und tippe Crays Nummer. Praktisch im selben Atemzug sehe ich Gordon Ellis etwa vierzig Meter entfernt zwischen einer Reihe von Bäumen. Er verschwindet halb rennend hinter einem Block mit Duschen und Waschräumen, taucht wieder auf und bleibt vor dem letzten Wohnwagen stehen.
    Ohne zu warten, schraubt er den Kanister auf und fängt an, in hohem Bogen Benzin über Wände und Fenster zu kippen, das bis aufs Dach spritzt.
    »Hallo, Gordon.«
    Er dreht sich um und hält den Kanister auf Armlänge vor sich. Mit der anderen Hand greift er sich ins Kreuz und zieht unter dem Sweatshirt eine Pistole hervor. Sie muss unter dem Gürtel gesteckt haben.
    »Ich nehme an, Sie sind nicht allein«, sagt er.

    »Nein.«
    »Sie haben also die Polizei hergebracht.«
    »Das haben Sie ganz alleine gemacht.«
    Ich sehe, wie er seine Optionen abwägt und über einen Fluchtweg nachdenkt. In einer struppigen Hecke hinter ihm bewegt sich etwas. Safari-Roy kauert dahinter und ruft über Funk Verstärkung.
    »Sie sind anders als die anderen«, sagt Ellis.
    »Welche anderen?«
    »Die Polizei. Die wollen nur wissen, wie, aber Sie wollen wissen, warum. Sie suchen verzweifelt nach einem Grund. Sie wollen wissen, ob ich als Kind missbraucht wurde; ob mich irgendein Onkel oder Gemeindepriester in den Arsch gefickt hat. Habe ich meine Mutter verloren? Habe ich ins Bett gemacht? Musste ich in schmutzigen Laken schlafen? Sie glauben, es muss Ursache und Wirkung geben – und das ist Ihre Schwäche. Es gibt nichts zu verstehen. Ich bin ein Jäger. So haben wir alle angefangen. So haben wir überlebt. So haben wir uns weiterentwickelt.«
    »Einige mehr als andere.« Ich will weitergehen, damit meine Beine nicht

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