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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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platzen lassen und die Karriere eines Mannes ruinieren.«
    »Und was wird Cray machen?«
    »Sie wird beruflichen Selbstmord begehen.«
    Eine Böe kräuselt das Wasser und schaukelt die Tulpen und Narzissen in ihren Eimern.
    »Ich schätze, sie wird zum Bezirksstaatsanwalt gehen, der sich in die Hose machen und den Generalstaatsanwalt anrufen wird. Es wird eine umfassende richterliche Untersuchung geben, und wenn sich die Vorwürfe nicht bestätigen, ist Ronnie Crays Karriere beendet.«
    »Und der Prozess?«
    »Man wird einen teuren, hoch brisanten Mordprozess nicht wegen der Aussage einer Vierzehnjährigen scheitern lassen.«
    »Aber die Fotos in dem Koffer…?«
    »Irgendjemand hat die Geschworenen fotografiert – das reicht nicht. Du musst Beweise vorlegen, dass einer der Geschworenen angesprochen und eingeschüchtert wurde. Zahlungen. Drohungen. Geständnisse…«
    Ruiz steht auf und dehnt seinen steifen Rücken. Sein Körper wirkt zu groß für seine Kleidung.
    »Das heißt, wir können nichts machen?«
    »Nicht ohne Beweise.«
    Er sieht mich direkt an, seine blaugrauen Augen wirken offen und wie die eines jüngeren Mannes – eines Constable, der vor mehr als dreißig Jahren voller Erwartung und bürgerlichem Stolz am Anfang seiner Laufbahn stand. Seither ist viel Wasser den Fluss hinuntergeflossen. Ruiz hat Gewalt, Korruption und Skandale erlebt, Banales, Mittelmäßiges, Absurdes, Verrücktes; er hat mit Falken, Tauben, Feiglingen, Verrätern, Heuchlern und rasend Irren zu tun gehabt und trotzdem nie den Glauben an die Menschheit verloren.

    Ich fühle mich müde, schmutzig und des Redens überdrüssig. Mir schwirrt der Kopf. Ich muss an die Menschen denken, deren Leben zerrüttet wurde – an Ray Hegarty, Sienna, Annie Robinson… Ich will nach Hause. Ich will duschen. Ich will schlafen. Ich will meine Töchter umarmen. Ich möchte mich ein paar Stunden lang normal fühlen.
    Ruiz setzt mich vor meinem Haus ab, schaltet den Motor des Mercedes aus und lauscht dem Ticken des abkühlenden Motors. Von Westen drängen hässliche dunkle Wolken landeinwärts, aber sie ziehen zu schnell, um Regen zu bringen.
    »Ich dachte, ich fahr vielleicht zurück nach London«, sagt er. »Um die Blumen zu gießen.«
    »Du hast keine Blumen.«
    »Vielleicht fange ich mit dem Gärtnern an. Ziehe mein eigenes Gemüse.«
    »Du magst kein Gemüse.«
    »Aber ich mag Cornish Pasty.«
    Um seine Augen haben sich Falten eingegraben, und sein kleines Doppelkinn bewegt sich mit seinem Kiefer.
    Ich bitte ihn, noch einen Tag zu bleiben, nur um zu sehen, was passiert. Vielleicht bin ich egoistisch, aber ich mag ihn in meiner Nähe. Bei Ruiz kriegt man, was man sieht. Er ist ein Mann von wenigen Widersprüchen, wenn man von der mürrischen Fassade absieht, die seinen weichen Kern verbirgt.
    Seit meine Krankheit diagnostiziert wurde und ich aus London weggezogen bin, habe ich den Kontakt zu den meisten alten Freunden verloren. Sie rufen nicht mehr so oft an, schicken weniger E-Mails. Mit Ruiz ist es anders. Er kennt mich nur mit Parkinson. Er hat mich am Boden gesehen, an meinem Küchentisch schluchzend, als Charlie entführt worden war und Julianne mich verlassen hat. Und ich habe ihn angeschossen in einem Krankenhausbett liegen sehen, ohne Erinnerung daran, was am Tag davor geschehen war.

    Je älter ich werde, desto schwieriger finde ich es, Freundschaften zu schließen. Ich weiß auch nicht, warum. Vielleicht haben die meisten Menschen zwischen vierzig und fünfzig genug Freunde. Vielleicht haben wir eine bestimmte Quote, und wenn die erfüllt ist, müssen wir warten, bis jemand stirbt oder in Rente geht, um auf der Liste nachzurücken.
    Ruiz blickt auf seine Uhr und meint, es wäre »Bier-Zeit«.
    Er wartet, bis ich geduscht und mich umgezogen habe, bevor wir gemeinsam zum Fox & Badger gehen. Dort lasse ich ihn allein zurück, die Ellenbogen auf dem Tresen, ein Pint Guinness im Blick, das von schlammig Weiß zu Dunkelbraun übergeht.
    Ist ist Zeit, Emma von der Schule abzuholen. Ich stehe für mich und beobachte, wie Mütter und Großmütter eintreffen.
    »Billy war heute nicht in der Schule«, berichtet Emma, als sie neben mir nach Hause marschiert. »Ich glaube, er war krank.« Dann fügt sie hinzu: »Ich finde, ich müsste auch mehr Kranktage kriegen, sonst ist es ungerecht.«
    »Man sollte nicht krank sein wollen .«
    »Ich will auch nicht krank sein. Ich will nur die Kranktage.«
    Kurz nach vier kommt Charlie nach Hause. Sie erwähnt

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