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Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me

Titel: Todeswunsch - Robotham, M: Todeswunsch - Bleed For Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Namensschild und zieht an dem Griff. Wieder bricht zischend ein Luftsiegel, und auf Metallrollen gleitet Ray Hegarty in unser Blickfeld, die Gelenke todesstarr, die Haut leichenblass marmorfarben.
    Preston streift Gummihandschuhe über.
    »Er wurde mit einem Schlag auf den Hinterkopf bewusstlos geschlagen. Die Wunde und der Eindruck auf dem Schädel entsprechen der Krümmung eines Hockeyschlägers. Der Schlag wurde wie mit einer Axt geführt.« Zur Demonstration legt er die Fäuste zusammen und holt aus.

    »Ray Hegarty fiel nach vorn. Der Mörder stand über ihm, packte seine Haare, hob seinen Kopf und schlitzte von links nach rechts. Die Waffe war höchstwahrscheinlich ein Teppichmesser, die etwa zweieinhalb Zentimeter ausgefahrene Klinge wurde über seinen Hals gezogen und durchtrennte Halsschlagader und Halsvene. Er ist binnen zwanzig bis dreißig Sekunden verblutet.«
    Ich betrachte die Wunde, ein dunkelrot klaffender Spalt, der sich von seinem linken Ohrläppchen aus durch Muskeln und Knorpel zieht.
    »Der Täter war Linkshänder«, sage ich.
    »Höchstwahrscheinlich«, sagt Preston. »Manche Menschen sind beidhändig. «
    »Sienna Hegarty ist Linkshänderin«, fügt Cray hinzu.
    »Könnte ein Teenager das getan haben?«, frage ich.
    »Es ist weniger eine Frage der Kraft als der Schärfe der Klinge«, antwortet der Pathologe.
    »Sonst noch irgendwelche Erkenntnisse?«, fragt DCI Cray.
    »Hegarty hatte Alkohol im Blut.«
    »Wie viel?«
    »Eine signifikante Menge – genug, um seine Reaktionszeit zu verlängern.«
    Preston klappt die Aktenmappe auf und zieht einen Bericht der Spurensicherung heraus.
    »Wir haben zweiundvierzig Fingerabdrücke beziehungsweise Teilabdrücke sichergestellt. Die meisten stammen von Mitgliedern der Familie. Diejenigen, die nicht der Familie zuzuordnen sind, schauen wir uns genauer an. Wir haben Faserspuren auf dem Teppich und an der Wunde sichergestellt, und vielleicht liefert uns das Handtuch im Bad eine DNA-Probe. Auf dem Laken der Tochter haben wir alte Spermaspuren gefunden, ebenso an ihrer Unterwäsche. Die Ergebnisse der DNA-Proben kriegen wir erst in fünf Tagen.«
    Ich höre, wie Ronnie Cray mit den Zähnen knirscht.

    »Gleichen Sie sie mit der DNA des Opfers und der zentralen polizeilichen Personendatei ab. Damit wir die entsprechenden Häkchen machen können.«
    Preston lässt Hegartys Leiche wieder in dem großen Stahlschrank verschwinden und öffnet einen Ordner mit Fotos vom Tatort. Das erste zeigt Hegarty mit dem Gesicht nach unten, die rechte Wange in einer Blutlache. Das Bild konzentriert sich auf einen blutigen Fußabdruck neben seinem rechten Knie. Das zweite Foto ist eine Nahaufnahme von Hegartys Hemd mit Handabdrücken zwischen den Schulterblättern. Auf der rechten Seite des Türrahmens hat man einen weiteren Abdruck sichergestellt.
    »Das Profil der Sohle entspricht dem der Schuhe seiner Tochter. Größe neununddreißig.«
    »Sienna trug keine Schuhe, als ich sie gefunden habe«, höre ich mich sagen.
    »Wir haben die Schuhe im Fluss gefunden«, erwidert Cray. Ich nehme Preston das erste Foto aus der Hand und studiere die Position der Leiche zu dem Fußabdruck. Auf der anderen Seite des Körpers sieht man einen weiteren blutigen Abdruck. Nicht von einem Schuh, sondern von einem Knie. »Irgendjemand hat gekniet.«
    »Um ihm die Kehle durchzuschneiden?«, fragt Cray.
    »Nein, hinterher.«
    Ronnie Cray betrachtet das Foto und gibt es Preston zurück.
    »Wir suchen also ein Teppichmesser.«
    Preston nickt.
    »Die Tochter ist eine Ritzerin. Sie hatte einen Schuhkarton voll mit Verbänden, aber keine Klinge, was bedeutet, dass sie sie irgendwo anders versteckt oder weggeworfen hat.«
    Cray ist bereits überzeugt, dass Sienna die Täterin war.
    »Ich finde, wir sollten keine vorschnellen Schlüsse ziehen«, höre ich mich sagen. »Vielleicht war es Notwehr.«
    »Wohl eher ein Hinterhalt«, sagt Cray. »Sie hat sich hinter der Tür versteckt. «

    »Irgendjemand hat sich hinter der Tür versteckt.«
    »Sie war von oben bis unten mit seinem Blut bedeckt.«
    »Er war doppelt so groß wie sie.«
    »Größe hat überhaupt keine Rolle gespielt.«
    »Sie ist vierzehn.«
    »Ich weiß, wie alt sie ist, Professor«, faucht sie mich an. »Ich hoffe, Sie suchen nicht nach Entschuldigungen, weil sie eine Freundin Ihrer Tochter ist.«
    »Und ich hoffe, Sie sind nicht voreingenommen, weil Ray Hegarty Ihr Freund war. Er muss Feinde gehabt haben. Das haben Sie selbst

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