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Todeszauber

Todeszauber

Titel: Todeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Würth
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lassen. Du weißt, was das bedeutet.«
    »Ich würde dir ja gerne helfen, aber ich habe Anna Ortega seit längerer Zeit nicht mehr gesehen.«
    »Das habe ich befürchtet«, sagte Stürzenbecher und beendete das Gespräch.
    Da an Schlaf nun erst recht nicht mehr zu denken war, quälte ich mich aus dem Bett und schleppte mich ins Badezimmer. Eine kalte Dusche wirkte manchmal Wunder.
    In dem Moment, in dem ich den Regler aufdrehte, klopfte es an der Zimmertür. Wahrscheinlich Daniela Hansen, die mich wegen der verschmähten Frühstücke zur Rede stellen wollte. Oder wegen meiner ungewöhnlichen Schlafzeiten. Vielleicht wollte sie auch einfach nur mal wieder mit mir plaudern.
    Mit umgebundenem Handtuch stapfte ich durchs Zimmer. Es klopfte erneut, diesmal heftiger.
    »Komme ja schon.« Ich riss die Tür auf.
    Lademann und Petersen, ein paar Meter dahinter, mit vorwurfsvoller Miene, Daniela Hansen.
    Lademann machte einen Schritt nach vorn, damit ich die Tür nicht zuschlagen konnte. »Wir dürfen doch reinkommen?«
    »Sie sind schon drin«, sagte ich und drehte mich um. »Hat sich Reichweiler die Sache noch mal überlegt und einen Rückzieher vom Rückzieher gemacht?«
    »Es geht nicht um Reichweiler.«
    »Nein? Weswegen sind Sie dann hier?«
    »Wegen Herbert Kemmer.«
    Ich ließ mir nichts anmerken. »Wer ist das?«
    »Der Besitzer des Zauberkastens, gleich hier um die Ecke. Sie haben ihn besucht, Herr Wilsberg, erinnern Sie sich?«
    »Ach der!« Ich bemühte mich immer noch, möglichst gleichmütig zu klingen. »Ich kannte ihn als Jason Sinclair. Er war der Lehrer von Stefan Hubertus alias Stefano Monetti, Sie wissen schon, der Magier, der in Münster ums Leben kam. Was ist mit Kemmer?«
    »Er ist ermordet worden. Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?«, fragte Lademann.
    »Gestern. Gestern Morgen. Er hat in einem Café am Hansaplatz gefrühstückt und wir sind zusammen zu seinem Laden gegangen.«
    »Danach nicht mehr?«
    »Nein«, sagte ich und schüttelte nachdrücklich den Kopf.
    »Nicht vielleicht heute Morgen? In der Frühe?«
    Mein Nacken wurde steif und ich fröstelte. Die eisblauen Augen des Hauptkommissars spießten mich auf.
    »Da habe ich geschlafen«, sagte ich. »Tief und fest.«
    »Sind Sie sich sicher?«
    Für sein überlegenes Grinsen konnte es nur einen Grund geben: Jemand hatte mich vor oder im Zauberkasten gesehen. Weiter zu leugnen, war also sinnlos.
    »Na schön, ich war in Kemmers Laden.«
    »Aha. Und weiter?«
    »Nichts weiter. Er ist nicht erschienen und ich bin wieder gegangen.«
    »Sie haben sich nicht ein bisschen umgesehen, zum Beispiel im Hinterraum des Ladens, dort, wo Kemmer seine Bühnenrequisiten aufgebaut hat?«
    »Nein.«
    Lademann zog ein Foto aus der Innentasche seiner Jacke. Es zeigte die zersägte Jungfrau mit Säge und Blutlache. Aber ohne Leiche.
    Ich setzte ein Pokerface auf, um meine Verwirrung zu verbergen. »Mehr haben Sie nicht?«
    Der Hauptkommissar rieb seine Nase. »Was haben Sie erwartet?«
    »Eine Leiche. Haben Sie nicht von Mord gesprochen. Das hier«, ich tippte auf das Foto, »könnte auch Theaterblut sein.«
    »Ist es aber nicht. Blut und Gewebereste, sowohl an der Säge wie auf dem Boden, stammen zweifelsfrei von Kemmer, wie unsere Laboruntersuchung ergeben hat. Kemmer kann das unmöglich überlebt haben. Woraus ich schließe, dass der Mörder die Leiche beseitigt hat.«
    »Hmm.« Ich setzte mich auf mein Bett. »Da stehen Sie vor einem Problem. Oder hat jemand beobachtet, wie ich diesen Zwei-Zentner-Mann aus dem Laden getragen habe?«
    Petersen gab einen empörten Laut von sich.
    »Noch mal von vorne.« Lademann baute sich vor mir auf. »Wieso sind Sie zu dem Laden gegangen?«
    »Kemmer und ich waren verabredet«, sagte ich. »Er wollte sich umhören. Wegen der Zaubererloge.«
    »Und das wurde ihm zum Verhängnis?« Blanke Ironie.
    »Sieht so aus.«
    »Hören Sie auf, die Unschuld vom Land zu spielen, Wilsberg! Für die Rolle haben Sie ein zu langes Vorstrafenregister.«
    »Das liegt so weit zurück, dass ich selbst mich nicht mehr daran erinnern kann.«
    »Ich habe mit Münster geredet. Mit einem Kollegen namens Stürzenbecher. Scheint einen Narren an Ihnen gefressen zu haben.« Lademann schaute mich kurz an, als erwartete er einen Kommentar. »Stürzenbecher hat sich klar geäußert. Im Fall Hubertus ist nur eine Person als Täterin verdächtig. Hubertus’ Partnerin auf der Bühne, Anna Ortega. Wer, sagten Sie, ist Ihr Auftraggeber?«
    »Ich sagte gar

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