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Todeszauber

Todeszauber

Titel: Todeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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Bony zu der Stute, »dieser Fall scheint mehr schwarz zu sein als weiß. Vielleicht ist er überhaupt nur schwarz. Nero kann allein mit seinen Leuten für die Tat verantwortlich sein. Ein Eingeborener brachte am Schwarzen Tor die Nachricht an, daß die alte Sarah im Sterben läge. Auf diese Weise hatten sie den Gordons gegenüber eine Ausrede für ihren plötzlichen Aufbruch, und der Polizei standen keine Tracker zur Verfügung. Das Stückchen grünes Garn, das ich gefunden habe, bestätigt meine Theorie, daß man Anderson an einen Baum gebunden und ausgepeitscht hat, so wie er seinerzeit Inky Boy ausgepeitscht hat.«
    Plötzlich zügelte Bony das Pferd und starrte in den leuchtenden Himmel. Wenn ihn die Eingeborenen seit seiner Ankunft nicht aus den Augen gelassen hatten, wußten sie auch, daß er den grünen Faden entdeckt hatte, zumindest aber waren sie sich klar darüber, daß er sich für einen gewissen Baum interessierte, also auf der richtigen Spur war.
    Bony hatte mütterlicherseits Eingeborenenblut in den Adern, und er wußte nur zu gut, daß auch heute noch die uralten Zauberriten praktiziert wurden. Er glaubte an die Wirkung derartiger Beschwörungen, und mit ihren magischen Waffen würden ihn die Schwarzen treffen.
    Bony riß das Pferd herum, ritt in der eigenen Spur zurück. Ganz deutlich sah er die Stelle vor sich, an der er den Zigarettenstummel weggeworfen hatte. Als er das Stachelgrasbüschel erreichte, stieg er ab. Mit angstvoll geweiteten Augen suchte er den Zigarettenstummel. Er war nicht mehr da. Menschliche Spuren waren nicht zu entdecken, und doch war der Zigarettenstummel verschwunden, den er vor fünfzehn Minuten an dieser Stelle weggeworfen hatte.
     
     
     
    12
     
    Trotz der Hitze saß Sergeant Blake in voller Uniform am Steuer seines Wagens, mit dem er zum Gattertor von Karwir fuhr, um sich mit Bony zu treffen. Mit seinem geröteten Gesicht, dem grauen Haar und dem gestutzten Bärtchen schien er eher auf den Rücken eines Pferdes als ans Steuer eines Autos zu gehören.
    Pünktlich um zwölf Uhr hielt er vor dem weißgestrichenen Gattertor. Ganz in der Nähe, unter einem Baum, entdeckte er Bonys Pferd. Bony stand im Schatten von zwei kräftigen Kohlpalmen vor einem Feuer. Der Sergeant bog von der Straße ab und parkte den Wagen im Schatten eines Mulgabaums.
    Als er auf den Inspektor zuging und dessen Gesicht erkennen konnte, zuckte er unwillkürlich zusammen.
    »Der alte Lacy hat Ihnen also meine Nachricht weitergegeben«, begann Bony ohne lange Einleitung. »Auf ihn ist eben Verlaß. Füllen Sie Ihr Kochgeschirr und machen Sie Tee. Während wir essen, können wir uns unterhalten.«
    »Eine gute Idee«, erwiderte Blake. »Was ist eigentlich passiert? Sie sehen ja schrecklich mitgenommen aus.«
    Bony lächelte schief. »Ach, ich habe nur etwas zuviel Sonne erwischt. Ich werde gleich zwei Aspirintabletten schlucken. Haben Sie das Flugzeug vom jungen Lacy gesehen?«
    »Ja. Er hatte Schwierigkeiten mit dem Motor und mußte bei der Kiefernhütte landen, um den Vergaser nachzustellen, so sagte er mir. Südlich der Hütte ist eine flache Stelle, auf der man gut landen kann.«
    »Tatsächlich! Wann kamen Sie dort an?«
    »Vor einer halben Stunde, um halb zwölf. Ich unterhielt mich zehn Minuten mit ihm.«
    Bony warf eine halbe Handvoll Tee in sein Kochgeschirr, ließ das Wasser zehn Sekunden weiterkochen, dann nahm er das Aluminiumgefäß vom Feuer. Blake saß auf dem Boden und betrachtete das Wasser in seinem Kochgeschirr, das langsam zu sieden begann.
    »Das Flugzeug flog kurz nach zehn über mir hin«, meinte Bony nachdenklich. »Da müßte der junge Lacy also gegen zehn Uhr fünfzehn gelandet sein. Sie kamen um halb zwölf vorbei. Er hatte also ein und eine Viertelstunde am Vergaser gearbeitet. War er auch noch damit beschäftigt, als Sie weiterfuhren?«
    »Nein. Sie flogen nach Opal Town ab, bevor ich weiterfuhr.« Blake wunderte sich über Bonys ungewöhnliches Interesse. Er fühlte sich in der knappsitzenden Uniform sehr unwohl, und als Bony ihn dazu aufforderte, zog er mit einem Seufzer der Erleichterung die Jacke aus.
    »Ich habe mich gefragt, warum der junge Lacy der Straße gefolgt ist, anstatt den direkten Weg über den Grünen Sumpf zu wählen.«
    Blake zuckte die Achseln und schwieg. Er verstand nicht, welche Schlußfolgerung sich daraus ergeben konnte.
    »Ist in der Kiefernhütte ein Telefon?« wollte Bony wissen.
    »Ja. Die Kiefernhütte gehört zu Meena und wird oft von schwarzen

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