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Todeszauber

Todeszauber

Titel: Todeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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getan zu haben. Seiner Tochter machte er den Vorschlag, den Nachmittag an der frischen Luft zu verbringen, und sie bat ihren Bruder, sie mit dem Flugzeug zu Bony und anschließend nach Meena hinüber zu bringen.
    Um ein Uhr waren die beiden in der Luft. Zu Füßen des Mädchens stand eine Kiste mit Leckerbissen, die der alte Lacy mitgegeben hatte. Die Luft war in zwölfhundert Meter Höhe kühl und erquickend. Dianas Gesicht überzog sich mit einer gesunden Röte.
    Der Weidezaun tauchte auf, die Straße nach Opal Town. Die Erde flimmerte in der Hitze, der Horizont hob sich scharf gegen einen kobaltblauen Himmel ab, und im Nordwesten ragten die dunkelblauen Meenaberge wie Felsen aus einer schwarzen See.
    Diana genoß diese Flüge, das Gefühl der Schwerelosigkeit, und sie hatte unbedingtes Vertrauen in die fliegerischen Fähigkeiten ihres Bruders.
    Der junge Lacy drehte sich kurz zu ihr um, zeigte nach vorn, doch sie konnte nicht erkennen, worauf er sie aufmerksam machen wollte. In Richtung auf die Kiefernhütte, die im Wald versteckt lag, bewegte sich eine Windhose, und über dem Grenzzaun kreisten mehrere Adler.
    Doch dann sah sie, worauf ihr Bruder sie hatte aufmerksam machen wollen: über dem weißen Gattertor und bei dem in Richtung zum Grünen Sumpf verlaufenden Grenzzaun stand eine gewaltige rote Staubwolke. Sie schien völlig still zu stehen und konnte unmöglich von Schafen oder Rindern aufgewirbelt worden sein. Dann bemerkte sie, daß sich dieser Staubschleier bis weit hinter den Grenzzaun hinzog und eine erstaunlich große Anzahl von Adlern in der Luft war.
    Das Gattertor huschte unter ihnen vorüber, der Staubschleier wurde dichter, die Straße und die Bäume hinter dem Tor waren nur undeutlich zu erkennen. Und in diesem Staub schien sich ein schmutziger Strom vorwärts zu wälzen.
    Die Maschine ging nach unten, das Gattertor wurde rasch größer. Dann war der Zaun an der linken Seite, und nur hundertfünfzig Meter unter dem Flugzeug huschten die Baumwipfel vorüber. Die Maschine geriet mehrmals in Luftlöcher, sackte durch – doch Diana bemerkte es nicht.
    Sie sah jetzt, woraus dieser schmutzige Strom bestand: Tausende und Abertausende von Kaninchen! Hinter dem Zaun wimmelte es von Kaninchen, und alle rannten in dieselbe Richtung. Die Kaninchen hatten den Meenasee verlassen!
    Der Motor heulte auf, die Maschine folgte der Straße nach Opal Town. Diana war so fasziniert von dem Anblick der wandernden Kaninchen, daß ihr entging, wie das Flugzeug nur um Haaresbreite den Adlern ausweichen konnte. Viele hundert Adler waren in der Luft, schienen in eine gewaltige Schlacht verwickelt.
    Der junge Lacy folgte nun einer der breiten Mulden. Diana wäre am liebsten aufgestanden, hätte sich weit hinausgebeugt, um besser sehen zu können. Da vorn lag die Ecke des Grenzzaunes, eine dichte graue Staubwolke hing darüber. Und in diesen Winkel ergoß sich der Strom aus Kaninchen.
    Diana sah den Lastwagen neben dem Lagerfeuer, Männer winkten heraus. Sie hatte nur Augen für John Gordon, und im nächsten Moment drehte sich die Welt um sie, die Maschine setzte zur Landung an, rollte auf den Lastwagen zu. Dicht bei einem umgestürzten Buchsbaum hielt der junge Lacy an. Hier konnte er das Flugzeug verankern, damit nicht eine plötzlich auftretende Windhose Schaden anrichten konnte.
    Das Knattern des Motors hörte auf, und durch die tiefe Stille vernahm Diana John Gordons Stimme.
    »Guten Tag!« Der junge Mann trat neben die Maschine. »Wollt ihr euch die Kaninchen ansehen?«
    »Einfach schrecklich, John!« rief Diana. »Sieh doch nur, dort in der Ecke. Die Karnickel liegen meterhoch aufgeschichtet!«
    »Ein paar Vögel sind auch da«, bemerkte der junge Lacy.
    »Die Hauptmasse kommt erst noch«, erklärte Gordon. »Ich habe Jimmy Partner und Malluc mitgebracht. Als wir eintrafen, ergossen sich die Karnickel wie ein Wasserfall auf das Gebiet von Karwir. Wir haben den Zaun aufgestockt, aber es sieht ganz so aus, als würde auch das noch nicht genügen.«
    Diana war so gebannt von dem Schauspiel, daß sie nicht bemerkte, wie bestürzt John Gordon wirkte. Der junge Lacy hatte das Seil in der Hand, mit dem er die Maschine vertäuen wollte, und starrte wortlos auf die Kaninchen, die – wie von Sinnen – versuchten, das Hindernis aus Maschendraht zu überwinden.
    Wie eine Schlafwandlerin ging Diana hinüber zum Zaun, ihr Blick hing fasziniert an dieser einmaligen Szene. Sie hörte, wie sich ihr Bruder mit Bony unterhielt, aber

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