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Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Titel: Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia Berwein
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Annabelle Leitner. »Nichts?«
    Nicht schon wieder diese Frage!
    Als Jennifer um die nächste Ecke ging, hob sie überrascht den Kopf.
    »Ich muss Schluss machen, Ma«, sagte sie abrupt.
    Neben einer breiten Tür in Buchenholzoptik lehnte ein Mann an der Wand, der offensichtlich auf jemanden wartete. Er hatte die Hände in den Taschen seiner Jeans vergraben und sah ihr mit einem neutralen Gesichtsausdruck entgegen.
    »Was? Aber … «
    »Ich muss jetzt zu einer Obduktion. Ich rufe dich an, wenn ich etwas Ruhe habe.« Jennifer achtete nicht auf den Protest ihrer Mutter, sondern unterbrach die Verbindung und schaltete rein vorsorglich auch das Telefon aus.
    Ihr war nicht entgangen, wie der Mann sie von Kopf bis Fuß musterte. Er wartete offenbar auf sie. Als sie noch gut zwei Meter von ihm entfernt war, stieß er sich lässig von der Wand ab und bestätigte damit ihre Vermutung.
    Er trat ihr in den Weg. » KOK Leitner?« Sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass er genau wusste, wen er vor sich hatte.
    Jennifer ließ ihren Blick kurz über seine gepflegte und dennoch legere Erscheinung schweifen. Er mochte Anfang vierzig sein, seine kurzen schwarzen Haare hatte er nicht vollständig im Griff, und das anthrazitfarbene Hemd hätte zu keinem Jackett gepasst. Trotzdem erkannte sie in ihm sofort den Beamten.
    »Und wer sind Sie?«, fragte sie mit einer Stimme, die ihn nicht gerade willkommen hieß. Unerwartete Besuche von fremden Offiziellen bedeuteten nie etwas Gutes, schon gar nicht, wenn sich zu einem Serienkiller höchstwahrscheinlich noch ein weiterer Mörder oder Totschläger gesellt hatte.
    Der Mann schenkte ihr ein Lächeln. »Oliver Grohmann, Staatsanwalt«, stellte er sich vor. »Nachfolger von Norbert Peters.« Er hielt ihr nicht die Hand hin.
    Jennifer hätte am liebsten aufgestöhnt. Auch das noch! »Peters ist also endlich in Rente gegangen«, kommentierte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie hatte natürlich gewusst, dass der alte Staatsanwalt bald seinen Ruhestand antreten würde, irgendwann diesen Monat, doch den genauen Tag hatte sie nicht mehr im Gedächtnis gehabt.
    Grohmann hatte mit dieser Reaktion offenbar gerechnet, denn sein Lächeln verlor nicht an Intensität. »Er hat vorgestern seinen Abschied genommen. Ich habe heute meinen ersten Tag.« Als er ihr Stirnrunzeln sah, fügte er hinzu: »Ich habe seine Fälle übernommen, also auch den Mann, der den Spitznamen ›Künstler‹ trägt.«
    Jennifer konnte ein Seufzen nicht länger unterdrücken. »Perfektes Timing.« Sie schüttelte den Kopf. »Erst überträgt Ihr Chef Peters den Fall, obwohl er weiß, dass der Herr bald pensioniert wird, und dann übergibt er ihn auch noch, ohne mit der Wimper zu zucken, an einen Neuling.«
    Grohmann hob entschuldigend die Schultern. »Ich kann Ihre Wut verstehen, aber mein Chef bevorzugt klare Linien. Er ging anfangs wohl davon aus, dass er Peters einen letzten großen, lösbaren Fall überträgt. Niemand dürfte damit gerechnet haben, dass es nicht bei einem Mord bleiben würde.«
    »Und derselbe Komiker setzt mir jetzt einen Grünschnabel vor die Nase. Haben Sie schon einmal irgendeine Mordermittlung geleitet? Oder überhaupt irgendeine Ermittlung?«
    »Ich habe genügend Erfahrung«, erwiderte Grohmann – überraschenderweise mit einem Anflug von Belustigung anstatt berechtigter Verstimmung aufgrund ihrer klaren Worte. »Darüber müssen Sie sich schon einmal nicht mehr den Kopf zerbrechen.«
    Seine ruhige Art entwaffnete sie sofort. Sie hatte gehofft, ihn aus der Reserve locken zu können, um ihren Unmut an ihm auszulassen, doch er ließ den Köder unberührt. Wenigstens schien er nicht so ein sturer Hitzkopf wie sein Vorgänger zu sein. »Dann kann ich wohl eines meiner Probleme von der Liste streichen.«
    Einen Moment lang musterten sie sich schweigend. Ab sofort würden sie zusammenarbeiten müssen. Daran führte kein Weg vorbei.
    »Wieso sind Sie eigentlich hier?«, fragte Jennifer schließlich.
    »Ich wurde über den Leichenfund und die geplante Obduktion heute Morgen informiert, also bin ich hergefahren.«
    »Der Fund steht eher nicht mit dem ›Künstler‹ in Zusammenhang. Zerstückelte Leichen in morastigen Löchern zu versenken entspricht nicht seiner Vorgehensweise. Also ist das nicht zwingend Ihr Fall«, erklärte Jennifer nach kurzem Zögern.
    Wieder erschien ein Lächeln auf Grohmanns Gesicht. »Könnte es aber unter Umständen werden. Und ich wäre bei der Obduktion gerne

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