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Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Titel: Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia Berwein
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Jeans. Während er nach Worten suchte, verlagerte er sein Gewicht von einem Bein auf das andere. »Ich … ich will doch eigentlich nur wissen, was los ist … Habe ich irgendwas falsch gemacht?«
    Charlotte glaubte, nicht richtig zu hören. Meinte er das etwa ernst? Eine Faust aus blanker Wut ballte sich in ihrer Brust zusammen. »Verarsch mich jetzt bloß nicht noch einmal«, warnte sie mit vor Zorn leiser Stimme. »Tu das lieber nicht. Du weißt genau, was los ist.«
    »Ich weiß nur, dass du gestern wie ein Blitz aus der Bibliothek gestürmt bist und seitdem nichts mehr von mir wissen willst … « Joshua hob verzweifelt die Hände und ließ sie wieder fallen. »Ach, verdammte Scheiße, ich hätte nicht so weit gehen sollen … «
    Sie stieß ein verächtliches Lachen aus. »Diese Erkenntnis nützt dir nun auch nichts mehr.«
    Er sagte nichts, blickte nur zu Boden und sah dabei jämmerlich schuldig aus.
    »Auf Nimmerwiedersehen, Joshua«, sagte Charlotte mit eisiger Endgültigkeit und wandte sich ab.
    Sie kam nur drei Schritte weit, als er hinter ihr herrief. »Charlie … bitte … Ich weiß, dass ich dich nicht hätte anlügen sollen … Aber verdammt noch mal, ich konnte nicht anders … Ich hätte dir von Anfang an sagen sollen, wer ich wirklich bin.«
    Sie blieb stehen und erstarrte. Sie angelogen? Wer er wirklich war? Übelkeit stieg in ihr hoch. Er durfte ihre Mutter nicht gekannt haben, nicht auf diese Weise … Als sie sich zu ihm umdrehte, lag in ihren Augen kalter Zorn. »Besser nicht, Josh … Ich will das nicht hören.«
    »Ich wollte das doch alles gar nicht. Es war einfach … «
    »Es ist einfach passiert?« Sie ging auf ihn zu und blieb wenige Zentimeter von ihm entfernt stehen. »Mit mir ins Bett zu steigen und mich am nächsten Tag anzuskypen und zu beschimpfen, ist also einfach so passiert?«
    »Was?!« Joshua sah sie vollkommen perplex an. »Wovon redest du?!«
    »Wovon soll ich wohl reden? Du weißt sehr genau, wovon ich rede, du verdammter Scheißkerl! Tu jetzt nicht so, als wenn du nichts damit zu tun hättest!«
    »Aber … «
    Charlotte ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Vergiss es, Josh! Du hast deinen kranken Spaß gehabt. Vielleicht hast du eine Wette auf meine Kosten gewonnen. Es ist mir egal! Spar dir deine Erklärungen für die nächste Idiotin auf, die dir auf den Leim geht!«
    Joshua schüttelte bestürzt den Kopf, dann klärte sich sein Blick plötzlich. »Was ist in der Bibliothek passiert?«, fragte er. »Warum bist du weggelaufen?«
    Sie spürte, wie ihre Wut förmlich hochkochte, bemerkte, wie sich ihre Rechte zur Faust ballte. Wie konnte er nur nach alldem noch behaupten, nichts damit zu tun zu haben? »Das weißt du nur zu gut.«
    »Nein, verdammt noch mal! Ich weiß nur, was man mir erzählt hat. Dass du plötzlich aufgesprungen und aus der Bibliothek gerannt bist, als wäre der Teufel hinter dir her. Und die Bücher einfach hast liegen lassen. Mehr nicht!«
    Charlotte schlug zu, bevor ihr überhaupt bewusst war, dass sie es vorgehabt hatte.
    Sein Kopf flog zurück, sie hörte das Knirschen eines Knochens, dann sein schmerzerfülltes Aufheulen. Mit den Händen vor dem Gesicht fiel er rücklings auf den Asphalt. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor.
    »Scheiße, Scheiße, Scheiße!« Joshua fluchte laut, als ihm bewusst wurde, dass sie ihm gerade die Nase gebrochen hatte.
    Charlotte war fertig mit ihm, machte auf dem Absatz kehrt und floh in Richtung Bahnhofshalle.
    Joshua schrie ihr wütend hinterher: »Bist du vollkommen verrückt geworden?! Das habe ich nicht verdient!«
    Sie blieb stehen und warf ihm einen letzten Blick zu. »Und wie du das verdient hast, du Dreckskerl! Zeig mich an, wenn du willst. Die Polizei findet es allerdings bestimmt nicht lustig, wenn ich ihnen erzähle, dass du eine ziemlich kranke Vorliebe für die Frauen meiner Familie hast.«
    »Was?! Deine Familie? Was zum Teufel … « Der Rest des Satzes ging in Näseln und einem neuerlichen Blutschwall unter. Sie hörte ihn schon nicht mehr.
    Mit dem Ärmel seines Pullovers versuchte Joshua, sich das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Dann kämpfte er sich trotz plötzlich einsetzenden Schwindels vom Boden hoch.
    Während er noch immer versuchte zu verstehen, wie sich die Situation so hatte zuspitzen können, wurde ihm bewusst, dass einige Leute stehen geblieben waren und ihn wie ein Tier im Zoo anstarrten. »Was ist?!« Aggressiv streckte er ihnen den Mittelfinger entgegen. »Fickt euch doch!«
    Mit

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