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Todeszeit

Todeszeit

Titel: Todeszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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Maschinerie gesehen hatte, nahm er jetzt eine geheimnisvolle Bedeutung wahr.
    Wenn die Dinge mit einem bestimmten Sinn geschahen,
dann lag vielleicht auch in dieser Begegnung mit dem hartnäckigen Kriminalbeamten ein solcher Sinn, den er nicht ignorieren durfte.
    In Reichtum und Armut, in Gesundheit und Krankheit will ich dich lieben, achten und ehren, bis dass der Tod uns scheidet.
    Das waren seine Gelübde. Er hatte sie abgelegt. Niemand sonst hatte das zu Holly gesagt, nur er. Er war ihr Mann.
    Niemand sonst würde so rasch bereit sein, für sie zu töten und für sie zu sterben. Jemanden zu ehren bedeutete, ihn zu schätzen und auch so zu behandeln. Es bedeutete, alles für sein Wohlergehen und sein Glück zu tun, ihn zu unterstützen, zu trösten und zu schützen .
    Vielleicht lag der Sinn dieses Zusammentreffens mit Taggart darin, Mitch darauf hinzuweisen, dass er die Grenzen seiner Fähigkeit erreicht hatte, Holly ohne fremde Unterstützung zu beschützen. Vielleicht sollte er dadurch erkennen, dass er nicht alleine weitermachen konnte.
    »Mitch, wo ist Ihre Frau?«
    »Was denken Sie über mich?«
    »In welchem Sinne?«, fragte Taggart zurück.
    »In jedem Sinne. Was halten Sie von mir?«
    »Die Leute halten Sie offenbar für einen ehrlichen, verantwortungsbewussten Typ.«
    »Ich habe Sie nach Ihrer Meinung gefragt.«
    »Tja, ich habe Sie früher ja nicht gekannt. Momentan jedenfalls wirken Sie extrem angespannt, wie eine zu stark aufgezogene Uhr.«
    »Das war nicht immer so.«
    »Würde auch keiner aushalten. Wenn das noch eine Woche so weiterginge, würden Sie explodieren. Davon einmal abgesehen, haben Sie sich verändert.«
    »Sie kennen mich erst einen Tag.«

    »Und in dieser Zeit haben Sie sich verändert.«
    »Ich bin kein schlechter Mensch. Okay, wahrscheinlich sagen das alle schlechten Menschen.«
    »Nicht so direkt.«
    Am Himmel, vielleicht hoch genug, um über dem Sturm zu sein, jedenfalls viel zu hoch, um einen Schatten auf die Einfahrt zu werfen, flog ein von der Sonne versilberter Jet nach Norden. Auch wenn die Welt nun auf den Innenraum des Wagens, auf diesen Augenblick der Gefahr zusammengeschrumpft zu sein schien, verhielt es sich in Wirklichkeit ganz anders, und die Zahl der möglichen Routen zwischen zwei Orten war fast grenzenlos.
    »Bevor ich Ihnen sage, wo Holly ist, müssen Sie mir etwas versprechen.«
    »Ich bin nur ein Polizist. Ich kann nichts mit Ihnen aushandeln wie ein Staatsanwalt.«
    »Also meinen Sie, ich habe ihr etwas angetan.«
    »Nein. Ich bin nur ehrlich.«
    »Die Sache ist … wir haben nicht viel Zeit. Sie sollen mir versprechen, rasch zu handeln, sobald Sie das erfahren haben, was wichtig ist, und keine Zeit damit vergeuden, auf den Details herumzureiten.«
    »Der Teufel steckt aber im Detail, Mitch.«
    »Wenn Sie meine Geschichte gehört haben, werden Sie wissen, wo der Teufel steckt. Aber da so wenig Zeit ist, will ich mich nicht mit der Polizeibürokratie herumschlagen.«
    »Zu der gehöre ich aber. Alles, was ich Ihnen versprechen kann, ist: Ich werde mein Bestes für Sie tun.«
    Mitch holte tief Luft und stieß sie wieder aus. »Holly ist entführt worden«, sagte er. »Man fordert Lösegeld für sie.«
    Taggart starrte ihn an. »Das kann doch nicht wahr sein!«
    »Die Entführer wollen zwei Millionen Dollar, sonst wird sie umgebracht.«

    »Aber Sie sind nur ein Gärtner.«
    »Als ob ich das nicht selber wüsste!«
    »Wie sollen Sie denn zwei Millionen Dollar auftreiben?«
    »Die Kerle haben gesagt, ich würde schon einen Weg finden. Dann haben sie Jason Osteen erschossen, um mir klarzumachen, wie ernst sie es meinen. Ich dachte, der wäre nur jemand, der seinen Hund spazieren führt. Dachte, sie hätten einfach einen beliebigen Passanten umgelegt.«
    Die Augen des Lieutenants waren zu scharf, um etwas an ihnen ablesen zu können. Sein Blick schlitzte Mitch geradezu auf.
    »Jason wiederum dachte, sie würden nur den Hund erschießen. Mit seiner Ermordung haben sie also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Sie haben mich eingeschüchtert und gleichzeitig einen Anteil eingespart.«
    »Sprechen Sie weiter«, sagte Taggart.
    »Als ich nach Hause kam und sah, was sie inszeniert hatten, um mich als Täter hinzustellen, hatten sie mich in der Hand. Anschließend haben sie mich zu meinem Bruder geschickt, um den um das Geld zu bitten.«
    »Tatsächlich? Hat der denn so viel?«
    »Anson hat mit Jason Osteen, zwei Männern namens John Knox und Jimmy Nall und zwei

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