Todeszorn: Thriller (German Edition)
genau wollen Sie uns mitteilen, Mr. Cahill?«, fragte Webb.
»L assen Sie mich dabei sein. Ich werde Ihnen helfen, sich in den Kopf dieses Kerls hineinzuversetzen.«
»E ine Art Berater?«
»W ie immer Sie es nennen wollen.«
»D as könnte ich mir als ganz nützlich vorstellen.«
Cahill grinste.
5
Freitag
Es war sieben Uhr früh, und Rebecca saß schon mit angeschalteter Schreibtischlampe und dem Monitor ihres Computers als einzigen Lichtquellen bei der Arbeit. Nachdem sie auf Umwegen über Amerika erfahren hatte, dass besagter Butler mit Vornamen Jack hieß, hatte sie seine derzeitige Wohnanschrift ausfindig machen wollen, war aber auf keine Adresse gestoßen.
Sie wollte nicht erst Liam Moores Eintreffen abwarten, um Armstrong auf den neuesten Stand zu bringen, was Andrew Johnsons Ermordung, jenen ominösen Butler und die Vorgänge in Colorado betraf. Sie mochten sich zwar nicht sehr grün gewesen sein, als sich ihre Wege gestern getrennt hatten, aber er hatte dennoch ein Anrecht darauf, auf dem Laufenden gehalten zu werden.
Vielleicht würde sie Frank Parkers spätabendlichen Besuch bei ihr verschweigen. Der würde ihm möglicherweise die Laune verderben.
Armstrong hörte sich überraschend munter an, als sie ihn auf seinem Handy anrief.
»W o sind Sie?«, fragte Rebecca.
»Z u Hause.«
Er klang, als wäre er immer noch sauer auf sie.
»I ch brauche Sie in der Pitt Street.«
»W ozu?«
»E ine neue Spur. Große Sache. Und bestellen Sie auch Ihren Chef her. Er wird mit einbezogen werden wollen.«
Sie wusste, dass Armstrong das hellhörig machen würde.
»W as ist los?«
»I ch habe jetzt keine Zeit für Details. Ich muss noch mit meinem Superintendent sprechen.«
»W ann sollen wir da sein?«
»S o bald wie möglich.«
»I ch rufe den Boss an. Aber wehe, das ist nichts.«
»D as ist was. Ganz bestimmt.«
Eine Viertelstunde später traf Liam Moore im Büro ein. Er war noch dabei, sich seiner Jacke zu entledigen, als Rebecca schon in der Tür stand.
»I ch habe Armstrong von der SCDEA angerufen«, sagte sie. »E r kommt mit seinem Director General her.«
»S ie verlieren aber auch keine Zeit. Wie immer.«
»I ch hielt das für das Richtige.«
»D as war es auch. Wie lange werden sie brauchen?«
»S o lange es dauert herzufahren.«
»G ut. Dann informieren Sie mich erst einmal über alles, bevor die beiden eintreffen.«
Rebecca nickte, setzte sich auf den Besucherstuhl vor Moores Schreibtisch und legte ihre Akte auf die Tischplatte. Sie quoll vor neuem Material fast über, also ordnete sie sie, so gut es ging, und erstattete Moore dann Bericht.
Das gleiche Spiel wiederholte sich eine Stunde später im Beisein von Armstrong und dessen Chef Paul Warren.
Als Rebecca geendet hatte, sah Warren Moore an, bevor er das Wort ergriff.
»E s ist also nur ein Mann, der hier die Geschäfte führt?«, fragte er Rebecca.
»S oweit es mir bekannt ist, ist dies zurzeit der Fall, Sir. Aber das FBI könnte mehr darüber wissen.«
»H aben wir eine Ahnung, wo er wohnt?«
»N ein. Aber das hier.« Sie nahm Kopien eines Fotos von Butler aus ihrer Mappe und reichte sie herum.
»I ch habe sie heute früh von unserem Archiv bekommen. Sie sind vier oder fünf Jahre alt, aber das Beste, was ich auftreiben konnte.«
»U nsere allererste Priorität muss es sein, den Burschen hinter Gitter zu bringen«, erklärte Moore. »S ind wir uns da einig?«
Warren nickte.
»W ir dürfen ihn nicht frei herumlaufen und jeden umbringen lassen, der ihn identifizieren könnte. Es hat schon genug Tote geschehen. Das Letzte, was wir jetzt brauchen, sind noch mehr Leichen.«
»W ie sollen wir vorgehen?«, fragte Rebecca.
Moore deutete auf die Akte in ihrem Schoß.
»G ehen Sie alles durch, was wir über ihn finden können. Militärdienst, Familie, frühere Adressen. Alles. Verfolgen Sie jede Spur. Und wenn Sie Verstärkung brauchen, lassen Sie es mich wissen. Ich werde Leute für Sie abstellen.«
»S oll ich auch mit unserer Presseabteilung sprechen? Damit sein Name und das Foto veröffentlicht werden?«
Moore lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.
»W as halten Sie davon?«, fragte er Warren.
»M einem Gefühl nach sollten wir das eher nicht tun. Jedenfalls noch nicht gleich. Wenn er davon Wind bekommt, könnte er durchdrehen und ein Blutbad anrichten.«
Moore stimmte ihm zu.
»I st es nicht schon ein bisschen zu spät, um das noch zu verhindern?«, warf Armstrong ein. »W enn man
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