Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeszorn: Thriller (German Edition)

Todeszorn: Thriller (German Edition)

Titel: Todeszorn: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GJ Moffat
Vom Netzwerk:
in der er ihr von seinem Besuch in dem Maklerbüro berichtete, das die Vermietungen der Steuerberater betreute. Die Nachricht war kurz und präzise:
    »S ackgasse. Wir reden morgen.«
    Sie holte ihre Aufzeichnungen und Unterlagen hervor und ging noch einmal die bisherigen Ergebnisse durch. Es mochte sie nicht weiterbringen, aber zumindest würden sich ihre Gedanken auf den Fall konzentrieren, und vielleicht würde ihr das bei den weiteren Ermittlungen helfen. Während sie las, machte sie sich auf einem Block ein paar Notizen. Anschließend überflog sie, was sie geschrieben hatte:
    Fentanyl/Heroin– Russland?
    Überdosen– gepantschter Stoff
    Lewskis Leiche– Täter ein Dealer?
    Dealer und Lewski– Sex
    Polizisten und Lewski– ?
    Steuerberater und Lewski– ?
    Suzie Murray– lügt sie, kennt sie Dealer?
    Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und dachte über den letzten Punkt nach. In der Aufregung nach dem Zusammenstoß mit dem Mann auf der Treppe hatte sie die Befragung von Suzie Murray nicht mit der gewohnten Gründlichkeit durchgeführt. Sie suchte aus der Akte die Notizen heraus, die sie sich währenddessen gemacht hatte, und las auch sie noch einmal durch.
    Murray hatte ausgesagt, Joanna Lewski sei vor ungefähr einem Monat in die Wohnung gezogen und sei auch diejenige gewesen, die den Dealer– der Mann, der sie angefallen hatte– gekannt hatte. Laut Aussage von Suzie Murray hatte Joanna ihn ein paar Wochen nach ihrem Einzug in die Wohnung mitgebracht. Murray selbst hatte nichts von seinem Zeug abgenommen, während Joanna Lewski ihre Drogen mit Sex bezahlt hatte– auch das Gemisch, an dem sie gestorben war.
    Eine unbeantwortete Frage machte Rebecca ganz besonders zu schaffen: Wenn sie recht in der Annahme ging, dass es Joannas Dealer gewesen war, der ihre Leiche in den Fluss geworfen hatte, wieso war er einen Tag nach ihrem Tod schon wieder bei Suzie Murray in der Wohnung gewesen? Er hätte sich doch denken müssen, dass die Polizei in der Wohnung aufkreuzen und Suzie Murray befragen würde und er ein Risiko einging, wenn er sich dort blicken ließ. Ein großes Risiko sogar.
    Weil ihr kein logischer Grund für den Besuch einfallen wollte, überflog sie noch einmal ihre Notizen. Eigentlich konnte es sich nur um das Rauschgift gehandelt haben– vielleicht hatte der Dealer etwas von dem gepanschten Zeug in der Wohnung zurückgelassen und wollte es gestern holen. Und doch ging es Rebecca nicht in den Kopf, dass er für eine solch geringe Menge– gerade genug für Joanna Lewskis persönlichen Gebrauch– dieses Risiko auf sich genommen haben sollte. Ein sichtbares Paket hatte er bei ihrer Begegnung jedenfalls nicht bei sich gehabt.
    Sie rief Armstrong an. Es läutete drei Mal, ehe er ranging.
    »K enny, ich habe noch einmal über die Sache mit der Lewski nachgedacht und bin zu der Überzeugung gekommen, dass es etwas geben muss, was Suzie Murray uns verschwiegen hat– etwas über die Beziehung zu dem Mann, von dem Lewski ihren Stoff bezogen hat.«
    »Z u dem Typen, der Ihnen das blaue Auge verpasst hat?«
    »J a, zu dem.«
    »U nd was soll mit ihm sein?«
    »N un, warum ist er am nächsten Tag in die Wohnung zurückgekehrt und hat damit riskiert, uns in die Arme zu laufen? Er hätte doch wissen müssen, dass wir im Zuge der Ermittlungen Suzie Murrays Wohnung untersuchen würden. Was also war für ihn so wichtig, dass er ein solches Risiko eingegangen ist?«
    »V ermutlich Drogen.«
    »D aran habe ich auch schon gedacht. Aber für eine kleine Menge würde er sich keiner Gefahr aussetzen, oder?«
    Armstrong schwieg.
    »I ch hätte es an seiner Stelle jedenfalls nicht getan. Aber ich bin ja nicht er, und diese Typen sind ja auch nicht die Hellsten.«
    »D ie ganz großen Fische schon.«
    »N a ja, die glauben, dass sie es wären.«
    »I ch weiß nicht recht. Für mich ergibt das alles keinen Sinn.«
    Armstrong seufzte.
    »E rzählen Sie mir noch einmal, was sie gesagt hat. Suzie Murray, meine ich.«
    Rebecca las ihm ihre Notizen vor.
    »W as halten Sie davon?«, fragte sie, als sie fertig war.
    »D as weiß ich noch nicht. Lassen Sie mich noch ein wenig darüber nachdenken. Wir können dann ja später darüber reden.«
    »W ann sind Sie wieder hier?«
    »I ch muss erst noch nach Paisley in mein Büro und an ein paar anderen meiner Fälle weiterarbeiten. Aber wir sehen uns noch vor dem Mittagessen.«
    Sie legte auf. Wahrscheinlich würde Armstrong am ehesten auf einen Widerspruch in der Geschichte stoßen.

Weitere Kostenlose Bücher