Todeszorn: Thriller (German Edition)
Hand behalten. Alle Strafverfolgungsbehörden wollen das. Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen ist etwas, worüber mehr theoretisiert wird als sonst was.«
Cahill stand von seinem Platz auf und ging ans Fenster.
»D ir war es aber nicht ernst damit, dass wir uns an die Presse wenden, oder?«, fragte Logan.
»N ein. Und das wissen die auch ganz genau.«
»W enn sie aber jetzt zu dem Entschluss kommen, uns nichts mehr zu sagen, wo wollen wir dann ansetzen?«
»S o weit habe ich noch gar nicht vorausgedacht.« Er drehte sich zu Logan und stützte sich auf das Fensterbrett.
Logan schüttelte den Kopf. »I ch mag es, wenn ein Plan so reibungslos funktioniert.«
Cahill lachte.
Sie hatten eine halbe Stunde gewartet– Cahill begann bereits nervös zu werden–, als Webb ohne Grange zurückkam. Logan wertete das als gutes Zeichen.
Auch Webb stellte ihre Geduld noch einmal auf die Probe, indem er sich ein Glas Wasser einschenkte und dann in einem Block mit handschriftlichen Notizen blätterte, ehe er endlich das Wort ergriff.
»I ch habe mich mit Ihrem früheren Boss beim Service kurzgeschlossen, Mr. Cahill.«
»S cott Boston.«
»J a.«
»S cott ist ein guter Mann.«
»D as ist er. Und er hatte auch nur Gutes über Sie zu berichten.«
Cahill nickte, sagte aber nichts weiter. Webb spielte mit einem Kugelschreiber auf der Tischplatte, als wäre er sich immer noch nicht sicher, wie viel er ihnen offenbaren sollte.
»I ch werde versuchen ein paar Ihrer Fragen zu beantworten, muss dabei aber gewisse sensible Bereiche aussparen.«
»H ört sich nach einem fairen Deal an«, sagte Logan.
Webb beugte sich vor und blickte Cahill an. »I ch tue das aus Respekt und aus kollegialer Hochachtung vor jemandem, der mit Stolz auf seine Dienste für dieses Land zurückblicken kann– aus keinem anderen Grund. Auf Drohungen reagiere ich sehr empfindlich.«
Cahill erwiderte Webbs Blick.
»H aben wir uns verstanden?«
»D as haben wir«, antwortete Cahill.
Augenblicklich wirkte Webb entspannter und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
»D as Flugzeug, in dem Tim Stark saß, ist aufgrund eines Triebwerksdefekts abgestürzt. Die Unglücksursache wird im Laufe der nächsten beiden Tage öffentlich bekannt gegeben, deswegen kann ich es Ihnen schon jetzt sagen.«
»H atten Sie ursprünglich geglaubt, die Maschine wäre durch Fremdeinwirkung zum Absturz gebracht worden?«, fragte Logan. »I st das der Grund, aus dem Agent Grange hinzugezogen wurde?«
Webb musterte ihn einen Moment lang schweigend.
»V iel mehr kann ich darüber im Augenblick nicht sagen. Tut mir leid.«
»A ber verraten Sie uns noch eins«, sagte Cahill. »H at Tim ein Alias benutzt? Ich frage das, weil sein Name nicht auf der Passagierliste stand.«
»E r ist bei dem Absturz ums Leben gekommen. Mehr brauchen Sie nicht zu wissen.«
»E r hat verdeckt ermittelt?«
Webb schwieg, legte das Kinn auf die Brust und hob den Kopf dann wieder. Logan war sich nicht sicher, ob das ein bejahendes Kopfnicken gewesen sein sollte, und blickte Cahill an.
»I n Ordnung«, sagte dieser. Offenbar hatte er Webbs Geste als Antwort auf seine Frage gedeutet.
»R eicht Ihnen das?«, fragte Webb.
»F ür Tims Frau schon.«
»U nd für Sie?«
Cahill lächelte. »I ch ziehe es stets vor, eher mehr zu erfahren als weniger.«
Nun war es Webb, der sich erhob, zum Fenster ging und auf den einsetzenden Feierabendverkehr hinunterschaute.
»W ir überprüfen gerade sämtliche Waffenkäufe im Land«, sagte er zum Fenster gewandt. »A ber das dürfte Ihnen bekannt sein.«
Logan und Cahill nahmen das als rhetorische Frage und warteten darauf, dass Webb fortfuhr.
»V or einiger Zeit hat ein Mann begonnen, der uns bereits durch ein paar gegen die Regierung gerichtete Aktivitäten– Schmähbriefe und dergleichen– aufgefallen war, legal Waffen zu erwerben. Jedes Mal wurde automatisch eine Überprüfung seiner Person vorgenommen, aber weil er ein sauberes Führungszeugnis hatte, konnten die Käufe durchgeführt werden.«
»I rgendwo leuchtet doch bestimmt ein rotes Lämpchen auf, wenn jemand wiederholt Waffen kauft, oder?«, fragte Cahill.
Webb drehte sich wieder zu ihnen um und nickte.
»W ie man es erwarten sollte«, sagte er.
»W as geschah dann?«
»E r hat aufgehört. Nach sieben Waffenkäufen binnen eines Zeitraums von einem halben Jahr hat er einfach damit aufgehört.«
»U nd?«
»E r verkaufte sein Haus– ohne sich ein anderes zu kaufen, soweit uns
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