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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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bleibt
ihnen verborgen.«
»Sie haben sogar Zugriff auf einen der größten Helden der
Menschheit«, sagte der junge Jakob Ohnesorg, der weiterhin
sein erbarmungsloses Lächeln zeigte. »Er hat einen sehr unglücklichen Fehler begangen, und jetzt können wir auf alles
Einfluß nehmen, was er tut. Der große Held der Rebellion, ein
ahnungsloser Spion von Shub . Genau wie Ihr es sein werdet.«
»Den Teufel werde ich!« brauste Daniel auf und sah die Furie wütend an. »Ich bin vielleicht zu einer Abmachung bereit,
um meinen Vater nach Hause zu holen, aber ich würde nie etwas tun, womit ich das Imperium in Gefahr brächte, nicht einmal ihm zuliebe. Er würde es auch nicht von mir erwarten.
Mein Vater war stets ein ehrenwerter Mann, nicht wahr, Vater?«
»Ich bin nicht dein Vater«, stellte der tote Mann fest. »Jakob
Wolf ist tot. Ich bin nur eine Maschine unter vielen, durch die Shub spricht. Ich war nie mehr als ein Köder, um dich hierher
in die Falle zu locken. Zum Glück für uns warst du nie ein besonders vielschichtiger Denker. Mit den richtigen Anstößen
hast du stets getan, was wir von dir erwarteten.«
Metalltentakel schossen aus den Wänden ringsherum hervor
und umschlangen Daniel innerhalb eines Augenblicks. Er zappelte hilflos, während die Tentakel ihm die Arme an die Seiten
drückten, brach aber jeden Widerstand ab, als sie den Druck
verstärkten und ihm die Luft aus den Lungen preßten. Er hing
schlaff in ihrem Griff, jedes Willens beraubt.
»So ist es besser«, sagte der Geistkrieger mit dem Gesicht
Jakob Wolfs. »Es wird Zeit, die Sache zum Abschluß zu bringen.«
»Laß nicht zu, daß sie das mit mir tun, Vater«, bat Daniel,
und es war kaum mehr als ein Flüstern.
»Dein Vater ist nicht da«, versetzte der Geistkrieger. »Er war
es nie. Paß jetzt gut auf: Wir möchten, daß du weißt und verstehst, was wir mit dir vorhaben und was du deinerseits für uns
tun wirst. Die Verzweiflung von Menschen ist ein Quell steter
Erheiterung für uns. Erklärt es, Ohnesorg.«
»Erinnert Ihr Euch, daß ich nach Vodyanoi IV reiste?« fragte
der junge Jakob Ohnesorg fröhlich. »Meine Beteiligung an der
Rebellion dort war nur Tarnung. Mein einziges Interesse war
es, mich einer verborgenen Wissenschaftsstation zu nahem.
Einige der führenden Wissenschaftler des Imperiums befaßten
sich dort in, wie sie glaubten, völliger Geheimhaltung mit verbotenen Forschungen auf dem Gebiet der Nanotechnik – also
Technik auf molekularer Ebene. Derartige Forschungen waren
im Imperium seit Jahrhunderten untersagt, seit die ersten echten Erfahrungen damit auf Zero Zero so fürchterlich außer
Kontrolle gerieten. Wir haben selbst ganz vorsichtig mit Nanotechnik experimentiert, aber das Geheimnis ihrer erfolgreichen
Anwendung entzog sich uns nach wie vor. Stellt Euch unser
Erstaunen vor, als uns von einem unserer Verräter die Nachricht erreichte, das Imperium hätte auf Vodyanoi IV einen bedeutsamen Durchbruch auf diesem Gebiet erzielt.
Die KIs schickten mich also in eine schon instabile Lage, und
kaum daß man sich versah, kam es auf Vodyanoi IV zu einem
Aufstand. Niemand war sonderlich überrascht, als Jakob Ohnesorgs Armee ihm unter dem Hintern weggeschossen wurde und
der Berufsrebell seine übliche Verschwindenummer hinlegte.
Ich konnte das allgemeine Durcheinander jedoch nutzen, um
einen Shub -Angriff auf die Wissenschaftsstation einzuleiten,
und innerhalb weniger Augenblicke war alles vorbei. Wir
brachten alles von Wert in unseren Besitz und zerstörten die
Basis, und wir sorgten dafür, daß es so aussah, als wären die
Experimente außer Kontrolle geraten. So war es keine Überraschung, als das Imperium zu dem Schluß gelangte, Nanotechnik wäre wohl immer noch viel zu gefährlich, um damit herumzuprobieren, und die Forschung wiederum aufgab – wie wir
es geplant hatten.
Sie hätten allerdings bei der Sache bleiben sollen. Die neuen
Kenntnisse über den sicheren Umgang mit Nanotechnik
stammten von einem neuentdeckten Höllenplaneten mit der
Bezeichnung Wolf IV , und zwar aus den Ruinen einer alten
Zivilisation von Fremdwesen. Wir nutzten diese Kenntnisse,
um einen ganz neuen Feldzug gegen die Menschheit zu planen,
der das Universum ein für allemal vom Krebsgeschwür des
Fleisches befreien soll. Und uns wird es endlich freistehen, uns
mit dem zu befassen, worauf es wirklich ankommt.«
»Etwas haust in der Dunkelwüste«, ergänzte Jakob Wolf.
»Etwas sehr Mächtiges. Etwas …

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