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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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hatte das Geld seit Generationen schneller ausgegeben, als
es hereinkam. Kartakis hatte viele Schulden geerbt und sich
unverzüglich darangemacht, eigene hinzuzufügen. Die Gläubiger vergaßen ihre Rechnungen auch lieber, als das Risiko eines
Duells einzugehen, aber trotzdem kannte alle Welt die tatsächliche Lage, und Kartakis wußte seinerseits, daß alle anderen sie
kannten. Das Abkommen, das der Schwarze Block mit Ohnesorg geschlossen hatte, war der letzte Sargnagel gewesen. Man
nehme Kartakis die Lordschaft, und es blieb nichts. Als Geschäftsmann hätte er nie überlebt. Sei es auch nur, weil er sich
so viele Feinde in der Geschäftswelt gemacht hatte. Und so
verpfändete er das, was von seiner Seele übrig war, an Valentin.
Valentin betrachtete seine Leute, wie sie herumspielten, und
dachte voller Vorfreude an den Tag, an dem er sie nicht mehr
benötigte und sie auf langsame und interessante Weise töten
konnte. Er hatte gerade damit begonnen, die Methoden zu numerieren und sich für die Lieblingsmethode zu entscheiden, da
läutete der Bildschirm an der Wand höflich. Valentin zog eine
aufgemalte Braue hoch. Er hatte dem Dienstpersonal zu verstehen gegeben, daß er beim Essen auf keinen Fall gestört zu werden wünschte, es sei denn, es lag ein wichtiger Notfall vor, und
nachdem er einen Lakaien von der Hüfte abwärts hatte häuten
lassen, hatten sie die Lektion verstanden und gehorchten seinen
Anweisungen buchstabengetreu. Also nahm er den Anruf entgegen und wies seine Kumpane an, still zu sein. Auf dem Bildschirm tauchte dieser finstere Fettkloß auf, der ehemalige Lord
Gregor Shreck. Der Shreck saß hinter einem häßlichen, aber
funktionellen Holztisch voller Papiere und Berichte. Er nickte
Valentin kurz zu, was seine größte Annäherung an höfliches
Verhalten war, und kam zur Sache, ohne weitere Umstände zu
machen.
»Ihr steckt in Schwierigkeiten, Wolf. Das Parlament hat eine
Einsatzgruppe geschickt, die untersuchen soll, was Ihr auf Virimonde im Schilde führt.«
»Tatsächlich?« fragte Wolf, ungerührt wie immer. »Und wie
groß genau ist die Armee, die es entsandt hat?«
»Es ist etwas Schlimmeres als eine Armee. Es hat den Todtsteltzer und D’Ark geschickt.«
Die drei Aristokraten sahen einander kurz an und plapperten
bestürzt los. Valentin gab ihnen mit einem Wink zu verstehen,
daß sie ruhig sein sollten, und sie waren es. Der Wolf lächelte
den Shreck bedächtig an, und der breite scharlachrote Spalt
breitete sich über das totenhafte Gesicht aus. »Der liebe Owen.
Ich freue mich schon die ganze Zeit so darauf, ihm zu begegnen. Ich kann gar nicht erwarten, seine Meinung zu dem zu
erfahren, was ich aus seinem alten Zuhause gemacht habe.
Wann kann ich mit dem illustren Helden und seiner kriegerischen Begleiterin rechnen?«
»Verdammt, er und das Miststück sind wahrscheinlich schon
gelandet. Meine Verbindungen sind nicht mehr das, was sie
einmal waren. Nachrichten brauchen heute länger, bis sie mich
erreichen.«
»Der Todtsteltzer kann nicht hier sein«, meinte der Kartakis.
»Die Sicherheitssysteme hätten sein Schiff vernichtet. Oder die
Sensoren hätten uns gewarnt …«
»Seid nicht albern«, versetzte Valentin. »Wir sprechen hier
über Owen Todtsteltzer.« Er wandte sich wieder dem Shreck
zu. »Habt Ihr ansonsten bei Euch noch alles im Griff?«
»Natürlich. Liefert Ihr nur das Produkt. Ich habe arrangiert,
daß es auch befördert wird.« Gregor runzelte betrübt die Stirn.
»Hätte nie erwartet, noch mal als Drogenkurier arbeiten zu
müssen.«
»Ich hätte gedacht, eine solche Beschäftigung wäre geradezu
ideal für Euch«, warf der Silvestri ein, der sich müßig mit einem seiner Messer die Fingernägel schnitt. »Aber schließlich
erhebt sich jeder letzten Endes auf das ihm gebührende Niveau.«
»Wenigstens bin ich nicht auf der Flucht vor dem, was heute
als Justiz durchgeht!« schnauzte der Shreck. »Ich habe nach
wie vor meinen Turm und meine Leute.«
»Aber Ihr seid kein Lord mehr«, stellte der Romanow fest
und saugte sich zwischendurch Hühnerfett von den Fingern.
»Wir haben nicht zugelassen, daß uns der Schwarze Block und
dieser Verräter Ohnesorg unser rechtmäßiges Erbe rauben.«
»Und wir werden wieder Lords sein«, sagte der Kartakis kategorisch. »Selbst, wenn wir erst jeden im Imperium töten
müßten, der etwas anderes behauptet.«
»Große Worte von einem kleinen Mann«, erwiderte Gregor
und wiegte sich dabei in der Gewißheit, daß der Kartakis Lichtjahre

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