Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
das hier ein anständiges Leben? Sich in einem
Loch in der Erde zu verstecken und nur daraus hervorzukommen, um die eigenen Leute umzubringen?«
»Es wird besser werden. Ihr werdet schon sehen. Das ist nur
eine Übergangszeit.«
»Wie weit ist es mit uns gekommen, Matt?« fragte Jacks.
»Wir hausen wie Ratten in unseren Löchern und stehen
daneben, während die Geistkrieger Frauen und Kinder töten.
Einige unserer Leute mischen dabei inzwischen sogar mit, lassen ihre Wut und Frustration an Hilflosen aus. Sind wir einem
Sieg in diesem verdammten Krieg näher gekommen? Ich kann
es nicht erkennen. Ich erkenne nur, daß wir allmählich so unmenschlich werden wie die Bundesgenossen, für die wir uns
entschieden haben.«
»Wir tun, was nötig ist.« Tallon hielt Jacks’ Blick stand.
»Wir haben während der Rebellion gegen Löwenstein einen
Eid geschworen, erinnert Ihr Euch? Bei unserem Blut und unserer Ehre. Was immer nötig ist. Daran hat sich nichts geändert. Wir kämpfen immer noch gegen denselben Feind.«
»Tun wir das? Jakob Ohnesorg und Ruby Reise sind gekommen, um gegen uns zu kämpfen! Zwei der größten Helden
der Rebellion, die Menschen, die uns damals zum Kampf inspiriert haben, sind speziell aus dem Grund hier erscheinen, um
gegen uns vorzugehen! Wie zum Teufel sind wir nur auf der
anderen Seite gelandet, soweit es sie anbetrifft? Wir können
nicht gegen sie kämpfen!«
»Doch, können wir. Es sind nur die beiden. Was können sie
schon gegen eine Armee von Geistkriegern ausrichten?«
»Macht Ihr Witze? Sie haben Golgatha eingenommen, haben
Löwenstein vom Eisernen Thron gestürzt und das Imperium
neu aufgebaut! Sie sind Legende!«
»Sie sind Monster. Das Labyrinth des Wahnsinns hat sie in
etwas verwandelt, was nicht mehr menschlich ist.«
»Und was sind wir?« wollte Jacks wissen, und Tallon wußte
keine Antwort.
»Aber, aber«, meldete sich der junge Jakob Ohnesorg von
der Tür her. »Liegt hier vielleicht Mutlosigkeit in der Luft? Dar
macht Euch doch wohl keine Sorgen wegen Ohnesorgs und
Reises. Es sind vielleicht Legenden oder Monster, aber das bin
ich schließlich auch.«
Die beiden Menschen drehten sich scharf um und betrachteten mit finsterem Blick die Maschine, die gelassen an der Tür
stand, groß und gutaussehend, in silberner Rüstung, jeder Zoll
ein Held. Eine Mordmaschine mit dem Gesicht eines Helden,
ohne Gnade oder Mitgefühl oder Ehre. Sie lächelte Tallon und
Jacks charmant an.
»Tut mir leid, Euch bei der Mahlzeit zu stören, meine Herren, aber ich dachte, Ihr solltet erfahren, daß die Pläne geändert
wurden und wir bald abmarschieren. Ihr solltet lieber Eure
Leute zusammentrommeln und richtig motivieren. Keine heimtückischen Angriffe mehr – wir treten in offener Schlacht gegen die Kolonisten an. Unsere Armee gegen ihre, und der Sieger erhält alles.«
»Was hat denn zu diesem plötzlichen Entschluß geführt?«
fragte Tallon und stand auf. »Von solch offener Taktik haben
wir nichts zu gewinnen, wohl aber alles zu verlieren. Was hat
sich verändert?«
»Jakob Ohnesorg und Ruby Reise befehligen die Truppen der
Stadt. Und Shub möchte dieser beiden unbedingt habhaft werden, tot oder lebendig.«
Auch Jacks stand auf. »Ihr wollt sie so sehr, daß Ihr bereit
seid, unser aller Leben und unsere Sache zu riskieren für die
bloße Chance, die beiden in die Hand zu bekommen?«
»Kurz und präzise«, antwortete Jung Jakob Ohnesorg.
»Nein«, sagte Tallon. »Ich kann das nicht akzeptieren. Meine
Leute sind noch vom letzten Überfall erschöpft. Ihr könnt sie
nicht auffordern, wieder loszumarschieren.«
»Ich fordere sie nicht auf«, versetzte Jung Jakob Ohnesorg
lächelnd. »Jeder, der nicht mit uns marschiert, stirbt gleich
hier.«
»Ihr braucht uns!« warnte Jacks.
»Was hat Euch nur auf diese Idee gebracht?« fragte die Furie. »Ihr seid nützlich, nichts weiter. Betet darum, daß diese
Nützlichkeit nicht Geschichte wird!«
»Wir können nicht gegen Ohnesorg und Reise kämpfen!« beschwerte sich Tallon. »Es sind Monster! Sie haben Kräfte, über
die niemand verfügen sollte.«
»Keine Sorge«, sagte der immer noch lächelnde junge Jakob
Ohnesorg. »Wir haben immer damit gerechnet, daß Überlebende des Labyrinths mal hier auftauchen. Deshalb haben wir etwas speziell für sie mitgebracht, so daß Ihr sie mühelos dingfest machen könnt.«
»Nein«, sagte Tallon, »so funktioniert das nicht. Diese beiden haben unsere Sache pervertiert und korrumpiert, haben ein
Abkommen mit den Familien

Weitere Kostenlose Bücher