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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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alles davon
ab, daß die Aufständischen und Shub ihre kompletten Kräfte
gegen uns werfen, auf einem Gelände, von dem sie wissen
müssen, daß wir es ausgesucht und vorbereitet haben. Warum
sollten sie das tun?«
»Sie werden es tun, weil wir etwas haben, was sie möchten.
Etwas, das sie unbedingt haben möchten.«
»Zum Beispiel?« fragte Ruby.
»Uns«, antwortete Ohnesorg. »Dich und mich. Die Geheimnisse und Kräfte aus dem Labyrinth des Wahnsinns . Shub wird
alles für die Chance riskieren, unserer Personen habhaft zu
werden, und du kannst darauf wetten, daß Rebellenspione in
der Stadt längst die Nachricht nach draußen übermittelt haben.«
»Oh, phantastisch!« fand Ruby. »Einfach wundervoll! Wir
spielen also den Köder in der Falle, in einer Sturmflaute, die
vielleicht bis zum Ende der Schlacht anhält, vielleicht aber
auch nicht, mit einer ganzen Armee von Geistkriegern, die uns
unter allen Umständen kriegen möchten. Habe ich irgendwas
ausgelassen?«
»Im Grunde nicht«, sagte Ohnesorg. »Wie sieht es aus, Wild?
Was wissen Eure Lektronen über bevorstehende Sturmflauten?«
»Bin Euch weit voraus«, sagte der über das Terminal gebeugte Wild. »Und es sieht danach aus, als hätten wir endlich mal
Glück. In den nächsten paar Tagen ist eine längere Flaute zu
erwarten; sie sollte mehrere Stunden lang anhalten und sich
über ein Gebiet von etwa einer halben Quadratmeile erstrecken,
rings um ein Tal, das nicht allzu weit von Vidar entfernt liegt.
Diese besondere Flaute tritt regelmäßig ein, so daß man sich
ziemlich gut darauf verlassen kann. Genau das, was der Arzt
verordnet hat.«
»Wird aber auch Zeit, daß mal etwas zu unseren Gunsten
läuft«, fand Ruby.
»Dann reden wir jetzt mit den Leuten, die hier das Sagen zu
haben glauben«, schlug Ohnesorg vor. »Wir müssen eine Armee aufstellen und haben dafür nicht viel Zeit.«
    In einem Bunker aus Stahl und Stein, tief unter der Oberfläche
von Loki , planten die Aufständischen ihre nächsten Aktionen.
Oder zumindest war das menschliche Element damit befaßt.
Jung Jakob Ohnesorg und seine Geistkrieger erhielten ihre Befehle von den abtrünnigen KIs auf Shub , und meist weihten sie
ihre menschlichen Bundesgenossen nicht ein; diese erfuhren
nur, was sie unbedingt wissen mußten. Die Anführer der aufständischen Menschen, der ehemalige planetare Intendant Matthew Tallon und der ehemalige Bürgermeister von Vidar, Terrence Jacks, saßen sich an einem schlichten Metalltisch in einem beengten Raum mit kahlen Wänden und einer niedrigen
Decke gegenüber, der vielen Zwecken diente – wozu man ihn
jeweils brauchte. Tallon und Jacks hatten das Zimmer im Augenblick für sich, da sie die Anführer waren. Sie stocherten
verbittert in der Hauptmahlzeit des Tages herum: Proteinwürfel
und destilliertes Wasser, von Shub -Maschinen hergestellt. Alles, was man zum Leben brauchte, aber nichts sonst.
    »Gott, ich hasse dieses Zeug!« sagte Jacks und schob die
kleinen Proteinbrocken auf dem Teller hin und her. »Es
schmeckt nach nichts, muß endlos gekaut werden und hat nicht
mal gefällige Farben.«
    »Ich weiß«, stieß Tallon ins gleiche Horn. »Ich würde einen
Mord begehen für ein kräftiges Steak und einen anständigen
Wein, um es damit hinunterzuspülen.«
»Wir haben schon für geringere Ziele gemordet«, sagte
    Jacks, und sie blickten sich gegenseitig in die Augen.
»Es hat wieder Plünderungen gegeben, nicht wahr?« fragte
Tallon. »Obwohl ich es verboten hatte.«
»Ihr könnt den Leuten keinen Vorwurf machen. Ich meine,
die Toten brauchen nichts mehr zu essen, oder?«
»Aber es reicht nie. Immer nur, damit ein paar Glückliche
etwas Geschmack genießen können. Genug, um sie daran zu
erinnern, wie übel dieses Zeug hier wirklich ist. Und so streiten
sich die Leute um die Beute, wenn sie doch lieber die Kräfte
für den bevorstehenden Kampf schonen sollten. Wir können
uns einfach nicht leisten, noch mehr Leute zu verlieren, verdammt! Ich weiß, daß unser Leben hart ist, aber wir haben es
frei gewählt. Wir sind lieber Aufständische geworden, als uns
einer Tyrannei zu beugen.«
»Und es hat uns verdammt viel geholfen«, höhnte Jacks.
»Verbündet mit den Feinden der Menschheit!«
»Wir hatten keine Wahl! Das Imperium wollte uns nicht
schützen, und die Machtstruktur, die es uns aufgezwungen hat,
ist hoffnungslos korrupt. Unsere einzige Chance auf ein anständiges Leben lag darin, Shub um Hilfe zu rufen.«
»Ihr nennt

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