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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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aufzubauen, wieder zu dem zu machen, was sie war,
ehe Valentin sie vernichtet hat.«
Evangeline nickte langsam, als sie hörte, wie giftig Finlays
Ton wurde, als er den Namen seines Feindes aussprach. »Deshalb bist du so wütend auf Owen. Spare deinen Zorn für deine
wirklichen Feinde auf, Liebster. Du erhältst schon noch Gelegenheit, Valentin zu erwischen.«
Finlay zwang sich zu einem Lächeln. »Sprechen wir lieber
von glücklicheren Dingen. Was führt dich so unerwartet zurück?«
»Mein Einsatz hat sich als Reinfall erwiesen. Alles war schon
vorbei, als ich eintraf – die Vereinbarungen unterzeichnet und
alle Beteiligten glücklich. So läuft es manchmal. Also bin ich
hier. Freust du dich, mich zu sehen?«
»Gestatte mir, dich aus diesem Irrenhaus zu geleiten und
nach Hause zu bringen, und ich zeige dir, wie sehr ich mich
freue«, knurrte Finlay und zog sie fest an sich.
Ihr gemeinsames Lachen war ein Augenblick echter Wärme
in der künstlichen Kälte höflicher Gesellschaft.
    Von einer Stelle nicht weit entfernt sah ihnen Robert Feldglöck
zu. Er trug die neue Kapitänsuniform mit einer gewissen Steifheit. Die hohe Todesrate der imperialen Raumflotte hatte dazu
geführt, daß die wenigen würdigen Überlebenden abrupt und
schnell befördert wurden, und Robert hatte sich noch nicht an
seine neue Position gewöhnt. Er kam sich ein bißchen wie ein
Betrüger vor und erwartete ständig, jemand würde gleich hereinplatzen und sagen, alles wäre ein grauenhafter Irrtum gewesen, und ob er die Uniform bitte sofort zurückgeben würde,
weil der richtige Kapitän auf sie wartete.
    Er lächelte leise, als ihm der gewohnte Gedanke wieder mal
durch den Kopf ging. Robert war groß und gutaussehend, hatte
einen festen Blick und kurzgeschorenes Haar. Sowohl Haare
als auch Gesicht waren von den Bränden versengt worden, die
über die Brücke der belagerten Dauerhaft tobten. Robert war
mit einer Fluchtkapsel entkommen, aber es hatte lange Sitzungen in einer Regenerationsmaschine erfordert, die Verletzungen am Gesicht zu heilen, und das Haar wuchs erst jetzt wieder
allmählich. Er fand, daß er heute älter wirkte, verantwortungsbewußter, und er nahm gern jedes bißchen Hilfe an, das er nur
bekommen konnte. Sein neues Kommando war die Elementar,
einer der wenigen Sternenkreuzer der E-Klasse, die die Rebellion überstanden hatten, und er war darauf erpicht, sie möglichst rasch offiziell zu übernehmen und mal zu sehen, was sie
leisten konnte. Aber … als Feldglöck und Oberhaupt seines
Clans war er verpflichtet, einen bestimmten Anteil seiner Zeit
auf Golgatha zu verbringen und sich zuerst um die Interessen
der Familie zu kümmern. Und das bedeutete, mit den richtigen
Leuten im Parlament Umgang zu pflegen, die nötigen Verbindungen zu knüpfen und Absprachen zu treffen, die sicherstellten, daß niemand seine Leute schikanierte, während er unterwegs war und auf seinem Schiff Dienst tat. Eines Tages würde
er sich endgültig zwischen den Bedürfnissen der Familie und
seiner Militärkarriere entscheiden müssen, aber das … lag noch
in der Zukunft.
    Sein Vetter Finlay sah tatsächlich ganz zivilisiert aus, jetzt,
wo Evangeline eingetroffen war und ihn beruhigt hatte. Eines
Tages würde dieser Mann jedoch durchdrehen, und selbst
Evangeline würde ihn nicht mehr aufhalten können. Und es
würde zu Blutvergießen und Todesfällen kommen und einem
Skandal, den zu bereinigen kein Einfluß ausreichen konnte.
Finlay war schlicht eine Katastrophe, die nur darauf lauerte
einzutreten. Und als der Feldglöck und Clanoberhaupt lag es an
Robert zu entscheiden, was er in dieser Hinsicht tun wollte. Ob
er … Schritte unternehmen sollte. Er seufzte leise und schüttelte den Kopf. Eine militärische Ausbildung war ja ganz prima,
was die meisten Dinge anging, aber sie half überhaupt nicht
beim Umgang mit unberechenbaren Größen wie Finlay Feldglöck. Auf einmal spürte Robert jemanden neben sich.
    »Mach dir keine Sorgen um Finlay, Junge. Bessere Leute als
du haben versucht, mit ihm fertig zu werden, und sie sind tot
und begraben, während dieser Mistkerl Finlay weiterhin ohne
Kratzer dasteht. Es gibt keinen Gott.«
    Robert drehte sich um und lächelte Adrienne Feldglöck an.
»Warum hast du ihn dann geheiratet?«
»Es war eine arrangierte Heirat, wie du sehr gut weißt. Mein
Vater hat sie vereinbart. Er hat mich nie gemocht. Ich würde
mich auf der Stelle von Finlay scheiden lassen, wären da

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