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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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aufzuhalten.« Er bemühte sich , und
Kit eilte herbei und half ihm dabei. David klammerte sich an
seinen Freund. Seine Beine fühlten sich an, als müßten sie jeden Augenblick unter ihm nachgeben; doch er kämpfte gegen
das Gefühl an. Er zwang sich dazu, aufrecht zu stehen, und
grinste den Sommer-Eiland an.
    »Das war’s, Kit. Sobald die Festung gefallen ist, hat die Rebellion auf dieser Welt aufgehört zu existieren. Ich glaube, jetzt
endlich begreife ich, was es heißt, ein Todtsteltzer zu sein. Man
kämpft auf der guten Seite, setzt alles ein, was man hat, selbst
wenn man weiß, daß man nicht gewinnen kann.« Er deutete auf
das Holoporträt des ursprünglichen Todtsteltzers, das über dem
Fußende seines Betts an der Wand hing. »Sieh ihn dir nur an.
Wie irgendein böser alter Söldner und Barbar sieht er aus, mit
seinem Zopf und der Lederkleidung. Giles, mein Vorfahr. Ich
frage mich, was er wohl von mir halten mag? Wir hatten nie
Gelegenheit zum Reden. Und dann ist da noch Owen. Ich glaube, ich verstehe ihn jetzt ein wenig besser. Er hat versucht,
mich zu warnen, aber ich wollte nicht auf ihn hören. Er sagte,
ich würde Virimonde niemals halten können, und er hatte
recht. Die Imperatorin gibt, und die Imperatorin nimmt. Ganz
nach Lust und Laune. Gott verdamme die Imperatorin!«
    »Du hast Fieber«, sagte Kit. »Setz dich lieber wieder hin.«
»Nein. Wenn ich mich hinsetze, finde ich nie wieder die
Kraft, um aufzustehen . Ich glaube, es wird Zeit, daß wir verschwinden.«
Kit sah ihn an. »Die Festung ist eingeschlossen, David. Sie
haben alle Fluchtwege versperrt.«
»Einen gibt es noch, den sie nicht kennen . « David schlurfte
zu dem Holoporträt und betätigte einen verborgenen Schalter.
Das Porträt schwang zur Seite und gab den Blick auf einen
schmalen Durchgang frei. Licht schaltete sich ein und zeigte
einen Gang, der nach unten in die Dunkelheit führte. David
grinste müde, als er neue Hoffnung in den Augen seines
Freundes aufkeimen sah. »Ein Geheimgang. Owen hat mir davon erzählt. Hat ihm den Hintern gerettet, als sie ihn jagten. Er
führt zu den Höhlen unter der Festung, in einen kleinen Hangar. Wir schnappen uns einen Flieger, geben Vollgas und verschwinden wie der Blitz, bevor sie überhaupt wissen, wie ihnen
geschieht. Ich darf noch nicht sterben, Kit. Mein Volk braucht
mich. Und wenn ich es schon nicht retten kann, dann kann ich
es vielleicht einrichten, daß es gerächt wird. Weißt du, Kit, ich
weiß jetzt, was meine Pflicht und Ehre von mir verlangen.«
»Du hast Fieber, David«, sagte Kit. »Komm, wir gehen.«
Sie kamen nur langsam voran. David stützte sich schwer auf
Kit. Die Wunde hatte wieder heftig zu bluten begonnen, und
wenn er hustete, was manchmal trotz der damit verbundenen
Schmerzen unumgänglich war, dann sprühte Blut über seine
Lippen. Aber er ging weiter. Er wollte einfach nicht aufgeben.
Ein Todtsteltzer gab niemals auf. In seinem Kopf drehte sich
alles, und manchmal glaubte er, Owen sei bei ihm, manchmal
Giles; doch wenn er für ein paar Augenblicke wieder klar denken konnte, war es stets sein Freund Kit Sommer-Eiland: der
einzige wirkliche Freund, den David je gekannt hatte.
Sie erreichten das Ende des Ganges und blieben stehen. Kit
spähte vorsichtig um eine Ecke in den Hangar und riß augenblicklich den Kopf zurück und warf sich in Deckung. Ein Disruptorstrahl krachte in die Wand, wo er noch Sekundenbruchteile zuvor gestanden hatte. Trümmerstücke wirbelten durch
die Luft. David verlor das Gleichgewicht und fiel der Länge
nach zu Boden, wobei er Kit mit sich riß. Sie lagen nebeneinander auf dem Steinboden und atmeten schwer. Kit feuerte
seinen Disruptor blindlings nach draußen in den Hangar ab,
damit niemand auf den Gedanken kam, sie wären wehrlos. Er
suchte nach Davids Waffe und stellte fest, daß der Todtsteltzer
keine mehr bei sich trug.
»David«, sagte er drängend. »Wo zur Hölle ist dein Disruptor?«
»Ich gab ihn Alice, unmittelbar bevor wir abgestürzt sind. Sie
hat ihn noch immer.« David spuckte Blut und schnitt eine Grimasse. »Kit, ich habe gerade versucht, den Zorn heraufzubeschwören, aber nichts ist passiert. Ich habe keine Energie
mehr in mir. Ich kann nicht mehr kämpfen. Ich kann nicht weiter.«
»Halt den Mund«, sagte Kit. »Wir warten , bis du wieder zu
Atem gekommen bist , und dann gehen wir durch den Gang
zurück.«
»Nein , ich gehe nirgendwo mehr hin, Kit. Mir ist kalt. Entsetzlich

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