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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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meisten so viel zu verlieren hatten; doch der Untergrund hatte
das Gerücht verbreitet, daß die Löwenstein neue, noch höhere
Steuern plante, noch repressivere Gesetze und sogar die über
alles geliebte Arena schließen lassen wollte. Nach dem, was sie
auf den Holoschirmen über die Ereignisse auf Virimonde gesehen hatten, waren selbst die Einwohner Golgathas bereit, alles
über ihre Herrscherin zu glauben, und die neuen Drohungen
trafen sie hart in ihren gemachten Nestern. Vereinzelte Proteste
wurden mit derartiger Brutalität und Wildheit niedergeschlagen, daß selbst die einiges gewohnte Bevölkerung Golgathas
schockiert war und sich überall wie ein Mann gegen die Löwenstein erhob. Der Untergrund gab sich die größte Mühe, alle
in die richtige Richtung zu lenken, während die Führer ihr
Grinsen kaum unterdrücken konnten. Sie hatten schon immer
gewußt, daß die Leute nur die richtige Motivation brauchten,
und was sie nicht aus dem richtigen Grund heraus zu tun bereit
waren, taten sie manchmal aus dem falschen heraus freiwillig.
    Die Behörden schickten jeden bewaffneten Soldaten auf die
Straßen, den sie zur Verfügung hatten, mit dem Befehl, den
Aufstand unter allen Umständen niederzuwerfen, gleichgültig,
was es kostete, und keine Gefangenen zu machen. Das verschlimmerte die Situation nur noch und versetzte eine bereits
wütende Bevölkerung in hellste Raserei. So schnell die Truppen auch die Rebellion an einem Ort erstickten, so schnell erhob sich die Bevölkerung woanders wieder neu. Sie gruppierten und reformierten sich schneller, als das Militär reagieren
konnte. Der Untergrund unterbrach jede Form von Kommunikation und setzte Esper ein, um die eigenen Kräfte zu organisieren. Die Clans warfen einen Blick auf das wachsende
Chaos, riefen ihre eigenen Truppen zurück und verschanzten
sich hinter den dicken Mauern ihrer pastellfarbenen Türme, wo
sie sich in die Sicherheit ihrer tief gestaffelten Abwehreinrichtungen verkrochen. Die Kämpfe auf anderen Welten anzustacheln war eine Sache, doch das hier war entschieden zu nah.
Also zogen sie die Köpfe ein, vermieden es, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und ließen es geschehen, daß die Rebellen ihren ganzen Haß an der Verwaltung Löwensteins austobten. Wenn das Blutbad erst vorüber war und die Rebellen
müde und wieder ohne Ziel vor Augen waren, dann würden die
Familien hervorkommen und von neuem die Kontrolle übernehmen, genau so, wie sie es schon immer getan hatten. Jedenfalls glaubten sie das. Sie wußten nichts von der Untergrundbewegung. Sie wußten nichts von den Plänen der Rebellen und
ihrer Macht. Sie wußten nichts von den Menschen, die das Labyrinth des Wahnsinns überlebt hatten. Und ganz sicher begriffen sie nicht, daß die lange überfällige Große Rebellion endlich
begonnen hatte.
    Das Parlament berief eine Sitzung ein und kam zu dem
Schluß, daß man sich aus allem heraushalten und unterstützen
würde, wer auch immer am Ende oben stand – was niemanden
weiter überraschte .

Hoch über den Welten des Imperiums stießen Raumschiffe in
der Nacht zusammen. Der Untergrund hatte einen Ruf an die
Hadenmänner ergehen lassen, und ihre gewaltigen goldenen
Schiffe durchstreiften wieder einmal den Weltraum. Groß und
mächtig und furchterregend waren sie den zerstreuten Imperialen Sternenkreuzern mehr als ebenbürtig. Soweit es die Statistik betraf, waren die Schiffe der Hadenmänner in der Unterzahl, und das nicht wenig; doch sie liefen die schwerfälligen
Sternenkreuzer schwindlig und waren jedem einzelnen
menschlichen Schiff sowohl in der Bewaffnung, als auch in
Wendigkeit und Beschleunigung haushoch überlegen. Die Imperialen Besatzungen gerieten in Panik, als sie den legendären
alten Feinden der Menschheit gegenüberstanden, und sandten
allgemeine Hilferufe aus, daß alle Imperialen Schiffe die Rebellion vergessen und sich der größeren Bedrohung durch die
Hadenmänner entgegenwerfen sollten. Überall im Imperium
ignorierten die Sternenkreuzer die zunehmend panischen Befehle der Löwenstein und brachen auf, um den goldenen Schiffe entgegenzutreten – nur, um eines nach dem anderen zu fallen. Glühende Wracks trieben langsam durch die Atmosphäre
ahnungsloser Planeten, und die Hadenmänner flogen weiter
durch die ewige Nacht.
    Die Kirche von Christus dem Krieger sah das erneute Auftauchen der aufgerüsteten Männer von Haden sowohl als spirituelle, als auch als kriegerische Bedrohung,

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