Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
entsprang ihren drei
ausgestreckten Händen und setzte Männer und Maschinen gleichermaßen in Brand. Die Imperialen Streitkräfte eröffneten das
Feuer. Disruptorstrahlen durchbohrten die beiden Stevies immer und immer wieder und schüttelten sie, wie ein Hund eine
Ratte schüttelt. Sie fielen übereinander, und ihre Flammen erloschen. Und dann gab es keine Stevie Blues mehr, nirgendwo
im Imperium. Flynn bannte alles auf Film . Tobias wußte nicht,
was er sagen sollte.
Ein Sergeant der Marineinfanteristen trat vor und tippte gelassen mit dem Fuß an die beiden Stevies, um sicherzugehen,
daß sie tot waren. Er nickte zufrieden und ging dann ohne Eile
zur Tür, wo er stehenblieb und Tobias und Flynn musterte.
Tobias erwartete seinen Tod. Er wußte nicht, wohin er fliehen
sollte, und er hätte auch nicht gewußt, was er mit einer Waffe
in der Hand anfangen sollte, selbst wenn er eine besessen hätte.
Er fühlte sich eigenartig unbeteiligt, als wäre es falsch, daß er
noch immer am Leben war und alle anderen ringsum tot. Er
starrte den Sergeant herausfordernd an und hoffte nur, daß
Flynn bis zum letzten Augenblick filmte.
»Ihr seid ein rechter Glückspilz, Shreck«, sagte der Sergeant.
»Scheint, die Imperatorin ist ein Fan von Euch. Sie hat all Eure
Berichte mit größtem Interesse verfolgt. Stellt Euch vor, wie
überrascht und erfreut sie war, als die Elegance mit einemmal
Euer Signal auffing! Ihr kommt mit uns. Zusammen mit Eurem
Kameramann seid Ihr jetzt offiziell Imperiale Berichterstatter,
und die Imperatorin wünscht, daß Ihr den Fall der TodtsteltzerFestung dokumentiert. Und nein, Euch bleibt keine Wahl. Also
Beeilung, meine Herren, sonst kommt Ihr noch zu spät.«
Er riß Tobias vom Boden hoch und klopfte grob den Staub
aus seinen Kleidern. Flynn stand ohne fremde Hilfe auf. Der
Sergeant starrte den Kameramann an und zuckte zusammen.
»Wir suchen besser einen Umhang für Euch. Selbst Reporter
sollten einen gewissen Standard einhalten. Kommt jetzt, Burschen. Die Imperatorin will, daß das gesamte Reich sieht, was
mit Menschen geschieht, die es wagen, ihrer weisen und gerechten Herrschaft zu trotzen. Macht Eure Arbeit gut, und vielleicht werdet Ihr dann hinterher nicht exekutiert, weil Ihr Euch
mit dem Feind verbündet habt. Und jetzt: Bewegung!«
Tobias und Flynn stapften auf unsicheren Beinen aus dem
Raum voller toter Rebellen und direkt in die Arme des wartenden Imperiums.
    David Todtsteltzer saß in der altehrwürdigen Festung seines
Clans auf der Bettkante und beobachtete auf dem Holoschirm,
wie sein Planet starb. Er zappte durch sämtliche Kanäle; doch
der Anblick war überall der gleiche: seine Leute, kämpfend
und sterbend. Imperiale Bodentruppen, Kampfandroiden oder
Kriegsmaschinen, und immer wieder seine sterbenden Leute.
Dörfer und Städte brannten, und das Land war voll mit Flüchtlingen, die von den Imperialen zusammengetrieben wurden.
Später würde jeder zehnte Überlebende exekutiert werden. Als
Exempel. Die Löwenstein war sehr gründlich, was die Einhaltung derartiger Traditionen anging.
    David schaltete den Schirm ab, und plötzlich war es im
Schlafzimmer totenstill. Er schlang die Arme um den Leib, so
fest er konnte. Der Schmerz kam und ging, und David wußte
nicht, ob das ein gutes Zeichen war oder ein schlechtes. Wenn
die Schmerzen stark waren, konnte er nichts anderes tun, als
regungslos dazusitzen und die Zähne zusammenzubeißen, um
nicht laut aufschreien, und zu warten, daß der Schmerz verging, damit er wieder klar denken konnte. Ihm war abwechselnd heiß und kalt, und Schweiß tropfte von seiner Stirn. In
Gedanken suchte er verzweifelt nach irgend etwas, was die
Situation noch retten konnte. Sein Angebot zur Kapitulation
war abgelehnt worden, und er konnte keine Nachricht nach
draußen schicken, um die Hilfe des Untergrunds herbeizurufen.
Unten kämpften die wenigen Leute aus der Besatzung der Festung, die ihm noch treu ergeben waren, gegen die anrückenden Imperialen Streitkräfte und ihren Versuch, die Festung zu
überrennen. Sie würden sich nicht mehr lange halten können.
Kit Sommer-Eiland stürmte durch die offene Tür, und David
sah die Neuigkeiten bereits in seinem Gesicht.
    »Kapitän Schwejksam und Investigator Frost führen einen
Angriff auf das Hauptportal durch«, sagte er. »Unsere Leute
können ihn unmöglich abwehren.«
    David nickte langsam. »Das Portal war nie dazu geschaffen , einen derartigen Ansturm

Weitere Kostenlose Bücher