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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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kalt.«
Kit setzte sich auf, lehnte sich mit dem Rücken an die Wand
und wiegte David in den Armen. Er drückte ihn an sich, so fest
es ging, und versuchte, den sterbenden Freund ein wenig zu
wärmen.
»Wir hatten eine schöne Zeit, nicht wahr, Kit?«
»Die beste.«
»Schade um Alice. Und um Jenny.«
»Ja.«
»Laß mich hier zurück, Kit.«
»Was?«
»Sie wollen mich, nicht dich. Es wäre sinnlos, wenn du mit
mir zusammen stirbst.«
»Ich kann dich nicht im Stich lassen, David. Du bist mein
einziger Freund.«
»Dann tu, worum ich dich bitte. Stirb nicht umsonst, Kit. Töte mich, und dann geh zu ihnen nach draußen. Mein Tod wird
dich wieder in die Gunst der Löwenstein bringen. Zeig ihr
meinen Kopf, und sie macht dich wahrscheinlich sogar zum
Lord von Virimonde. Schließlich bleibt ihnen nichts anderes
übrig, als zu glauben, du wärst einer von ihnen.«
»David … bitte. Ich kann dich nicht …«
»Doch, Kit. Du kannst. Du mußt, Kit. Ich will nicht Stück für
Stück hier sterben und schreien, wenn die Schmerzen unerträglich werden. Tu es, Kit. Sei mein Freund. Ein letztes Mal.«
Er hustete heiser. Blut spritzte über sein Kinn. Er wollte noch
etwas sagen, aber er brachte keinen Ton mehr hervor. Kit hielt
ihn in den Armen, bis der Hustenanfall vorüber war; dann zog
er sein Messer und stieß es Kit mit einer geübten Bewegung ins
Herz. David atmete in einem langen Seufzer aus und lag still.
Kit saß noch eine Weile da und wiegte den Leichnam in seinen
Armen. David hatte recht. Die Imperatorin würde ihn mit offenen Armen aufnehmen. Er hatte den Todtsteltzer zur Strecke
gebracht. Die Eiserne Hexe hatte schon immer eine Schwäche
für ihren lächelnden Killer gehabt. Außerdem war es nicht so,
als wäre ihm eine andere Möglichkeit geblieben. Die Rebellion
war vorbei. Jeder Blinde konnte das erkennen. Und damit blieb
nur noch die Löwenstein übrig. Kit war ein Killer, und er gehörte dorthin, wo andere den Tod fanden . Vorsichtig ließ er
Davids Leichnam zu Boden gleiten und verschränkte die Arme
des Toten über der Brust. Er zog das Schwert und beugte sich
über David. Das Gesicht des jungen Todtsteltzers strahlte Frieden und Ruhe aus. Kit beugte sich vor und küßte David auf die
blutigen Lippen.
»Mein geliebter David.«
Er richtete sich auf und hob das Schwert.
K APITEL V IER
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OLGATHA
     
Und so begann schließlich der große Krieg. Beinahe wie ein
Zufall.
    Die Liveübertragung von der Zerstörung Virimondes und
dem Gemetzel, das die Imperialen Truppen unter der Bevölkerung angerichtet hatten, ging nach hinten los. Ein Aufschrei der
Entrüstung und Wut ging durch das gesamte Imperium, als ein
Planet nach dem anderen seine eigene mögliche Zukunft in den
entsetzlichen Szenen sah, die sich auf den Holoschirmen abspielten. Welt um Welt versank in spontanen Aufständen, und
aus Funken wurden Flammen, als die hereinkommenden Bilder
an Schrecken immer mehr zunahmen. Die unteren Klassen
gingen auf die Straßen; aus Protestkundgebungen wurden Unruhen, aus Unruhen Straßenschlachten, die sich gegen alles
wandten, was auch nur annähernd danach aussah, als vertrete
es Imperiale Autorität. Die begüterten Klassen fanden sich
ebenso häufig mit auf der Straße, aufgerüttelt aus ihrer satten
Selbstzufriedenheit durch Schock und Wut und Entsetzen, und
sie alle waren bereit, lieber zu kämpfen und zu sterben, als geduldig dabei zuzusehen, wie ihre Welt das gleiche Schicksal
der Mechanisierung ereilte wie Virimonde.
    Die Untergrundbewegung ergriff die Gelegenheit beim
Schöpf. Man entsandte Repräsentanten zu jeder Welt, zu der
die Bewegung Zugang hatte, und beriet und führte die Aufständischen. Man lieferte Waffen, lenkte die Massen in die
richtige Richtung und setzte lange geschmiedete Pläne in die
Tat um. Schlafende Agenten tief in den Reihen der Imperialen
erwachten zum Leben, begingen Sabotage, unterbrachen
Kommunikationsverbindungen und verursachten ganz allgemein den größtmöglichen Schaden, den sie dem Imperium mit
ihren Mitteln zufügen konnten. Die Streitkräfte reagierten damit, ihre Kasernen zu leeren und Truppen auf die Straßen zu
entsenden mit dem Befehl, auf alles zu schießen, was sich bewegte. Vielleicht hätte es funktioniert, wenn nicht so viele
Menschen wegen der Geschehnisse auf Virimonde außer sich
vor Ekel und Wut gewesen wären. Sie waren weit über das
Stadium hinaus, wo die Imperialen Truppen sie noch

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