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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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einschüchtern konnten. Männer und Frauen strömten auf die Straßen und bewaffneten sich mit allem, was sich nur irgendwie als
Waffe verwenden ließ, und sie fielen in derartigen Zahlen über
die Imperialen Truppen her, daß nicht einmal der massive Einsatz von Disruptoren sie aufhalten konnte. Überall im Imperium, auf jeder einzelnen Welt, tobten blutige Schlachten und
Kämpfe in den Dörfern und Städten, und die Gebäude der
Verwaltung brannten wie helle Warnfeuer und verkündeten
noch Schlimmeres für die Zukunft.
    In den Straßen verfluchten sie den Namen des Witwenmachers, rissen die Standbilder und Porträts der Eisernen Hexe
von ihren Sockeln und heulten nach Rache für die Millionen
Toten von Virimonde.
    Die Lords, in zunehmendem Maße aufgebracht und isoliert,
schlugen sich schließlich mitsamt ihren eigenen Truppen auf
die Seite der Rebellen und kämpften mit ihnen gegen die Imperialen. Die Familien waren in allererster Linie an ihrem eigenen
Überleben interessiert, und die Löwenstein war zu einer größeren Bedrohung für den gesamten Adel geworden, als es irgendein spontaner Aufstand je sein konnte. Sie hatten schon immer
gewußt, daß die Eiserne Hexe wahnsinnig war, aber jetzt war
sie auch noch gemeingefährlich geworden. Hätte sie wegen
David Todtsteltzer oder der Invasion Virimondes oder auch nur
wegen ihren Plänen zur Automatisierung des Planeten zuerst
die Versammlung der Lords konsultiert, hätte die Sache vielleicht anders ausgesehen. Die Familien hätten sicher eine Möglichkeit gefunden, einen Vorteil daraus zu ziehen. Doch das
erste, was die meisten Lords über all die Geschehnisse erfuhren, war die Liveberichterstattung auf den Holoschirmen über
die rücksichtslose Eroberung eines Planeten, der einem der
ihren gehörte. Keiner von ihnen mußte seine Phantasie besonders anstrengen, um sich als das nächste Opfer von Löwensteins Willkür zu sehen, für vogelfrei erklärt, damit sein Planet
die nächste vollautomatische Produktionsstätte unter dem direkten Befehl der Löwenstein werden konnte. Und angesichts
einer so eindeutigen Bedrohung für ihr Leben, ihre Stellung
und ihren Reichtum blieb es unausweichlich, daß die Lords
schließlich stillschweigend die Rebellion unterstützten. Und
wenn einige der Lords in dem ganzen Chaos eine Gelegenheit
erblickten, sich selbst auf den Eisernen Thron zu schwingen,
dann behielten sie das – zumindest für den Augenblick – für
sich.
    Mit einemmal schien es, als sei alles möglich. Jede Gruppierung , jede Lobby und jede kleine Fraktion sah eine Chance , die
geltende Ordnung umzustürzen, und alle gingen sie auf die
Straße, um für ihre Ziele zu kämpfen. Leute, die normalerweise
nicht miteinander geredet hätten, ohne sich gegenseitig anzuspucken, waren mit einemmal Verbündete, wenn auch nur vorübergehend, und sie kämpften Seite an Seite. Ihr gemeinsames
Ziel, die Löwenstein von ihrem Thron zu stoßen, bevor sie in
ihrem Wahnsinn jeden umbringen würde, schweißte sie zusammen. Eine Stadt nach der anderen und eine Welt nach der
anderen forderte die Imperialen Truppen heraus, und der Ruf
der Rebellion war auf jedermanns Lippen.
    Die Armee und die Sternenflotte wäre leicht mit ein paar Rebellionen auf ein paar Welten fertig geworden, aber nicht mit
allen zur gleichen Zeit. Die Streitkräfte waren weit über das
Imperium verteilt. Sie wurden von allen Seiten zugleich und
sogar von innen heraus angegriffen, von denjenigen, die zu den
Rebellen und ihrer Sache hielten. Konfusion breitete sich aus
und verkrüppelte die Schlagkraft der Streitkräfte.
    Über den größten Unruheherden tauchten Sternenkreuzer auf;
aber waren nicht dafür gebaut worden , Rebellionen auf der
Oberfläche niederzuschlagen. Sie konnten nur damit drohen,
den gesamten Planeten zu sengen, und wenigstens für den Augenblick waren die Schiffe dazu zu weit verteilt. Rebellen in
den eigenen Reihen sabotierten die Kommunikationseinrichtungen und isolierten die Schiffe noch weiter. Der Untergrund
hatte lange auf diesen Tag gewartet und war bestens vorbereitet, und das Imperium in seiner Arroganz hatte die Gelegenheit versäumt.
    Auf dem Planeten Golgatha, der Heimatwelt des Imperiums
und dem Zentrum aller Macht, strömten Menschen außer sich
vor Wut auf die Straßen. Sie stürmten und plünderten und
brandschatzten die Verwaltungszentren. Anfänglich hatten sie
gezögert, die Rebellion zu unterstützen, hauptsächlich, weil die

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