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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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werden
Euch folgen, wohin sie keinem von uns folgen würden.«
»Berichtet mehr über die Lage«, verlangte Giles. Er ließ sich
nicht so leicht unter Druck setzen. »Wer hat im Augenblick die
Oberhand?«
»Das hängt davon ab, mit wem Ihr redet«, antwortete Evangeline. »Der gesamte Regierungsapparat löst sich mit rasender
Geschwindigkeit auf, und wir unternehmen alles in unserer
Macht Stehende, um daraus einen Vorteil zu ziehen. Andererseits herrscht schon seit sehr langer Zeit ein sorgfältig ausbalanciertes Gleichgewicht, und es hatte tatsächlich nur einen
Funken gebraucht, um die Leute rebellieren zu lassen. Hätten
wir früher gewußt, daß wir so kurz vor der offenen Rebellion
gestanden haben, hätten wir selbst den Funken geliefert. Aber
in den Straßen laufen immer noch verdammt viele Sicherheitsleute und Truppen herum, und sie sind ein gewaltiges Stück
besser bewaffnet als unsere eigenen Leute. Deswegen brauchen
wir Euch. Eure Fähigkeiten könnten die Wende einleiten. Gott
allein weiß, daß wir eine brauchen. Wir kämpfen an so vielen
Fronten, daß wir nicht imstande sind, einen echten Durchbruch
zu erzielen.«
»Was ist mit den Hadenmännern?« mischte sich Owen in die
Unterhaltung ein. »Ich mache mir ihretwegen Sorgen. Ich habe
sie aus ihrem Schlaf geweckt, weil wir ihre Hilfe benötigten;
aber sie waren immerhin die Offiziellen Feinde der Menschheit, bevor Shub den Titel errang. Benehmen sie sich denn?«
»Überraschenderweise ja«, sagte Julian Skye. »Ihre Schiffe
greifen lediglich die Ziele an, die wir ihnen nennen, und ihre
Bodentruppen sind ein wahrer Segen! Sie geben großartige
Stoßtruppen ab. Die Hälfte der Zeit rennt die Armee lieber vor
ihnen davon, anstatt sich zu stellen! Nicht, daß ich ihr daraus
einen Vorwurf machen könnte. Aber alles in allem verhalten
sich die aufgerüsteten Männer von Haden tadellos. Uns liegen
sogar Berichte vor, daß sie Gefangene gemacht haben, anstatt
alles zu töten, was sich bewegt. Das hat alle ziemlich überrascht. Am meisten natürlich die Gefangenen selbst. Vielleicht
haben die Hadenmänner in ihrer Gruft ja endlich ihren Gott
gefunden. Jedenfalls war das eine Eurer besseren Ideen, Owen
Todtsteltzer.«
»Genau«, sagte Evangeline. »Und wenn Ihr jetzt zufrieden
seid, können wir uns vielleicht wieder wichtigeren Dingen zuwenden? Womit ich das heillose Durcheinander in der Hauptstadt meine …«
»Schafft Eure kollektiven Hintern hier herunter«, sagte Finlay scharf. »Sofort. Wir dürfen die Stadt nicht verlieren!«
»Verstanden«, sagte Owen. »Wir sind gleich da. Schließlich
sind wir nicht den ganzen weiten Weg gekommen, um das Finale zu verpassen.«
Finlay nickte und schaltete ab. Das Bild ihrer besorgten Gesichter war kaum verblaßt, als ein anderes Signal hereinkam.
Alles in der Großen Halle richtete sich unwillkürlich auf, als
ein neues Gesicht den Schirm ausfüllte. Zahlreiche Hände griffen instinktiv nach den Waffen. Der breite, zottelige Wolfskopf, der auf sie heruntersah, wurde von einer langen Schnauze
voller messerscharfer Zähne und zwei dunklen, glänzenden
Augen beherrscht, großen, intelligenten Augen von einer beinahe überwältigenden Wildheit. Es war der Wolfling, der letzte
seiner Rasse und einziger Überlebender des ersten Experiments
des Imperiums, eine überlegene Rasse von Kriegern zu erschaffen . Der letzte einer Rasse, die von einer ängstlichen
Menschheit abgeschlachtet und ausgemerzt worden war . Einstiger Bewacher des Labyrinths des Wahnsinns , und jetzt Protektor des schlafenden Dunkelzonen-Projektors . Giles grinste
das vertraute Gesicht breit an.
»Wolf! Ich warte schon die ganze Zeit auf deinen Anruf!
Wann wirst du bei uns sein?«
»Ich werde nicht kommen«, erwiderte der Wolfling. Seine
dunkle, tiefe Stimme klang wie ein Knurren; doch eine tiefe
Traurigkeit und Erschöpfung darin nahm ihr viel von ihrem
Schrecken. »Ich hab’s dir doch schon gesagt, Giles. Ich habe
genug vom Kämpfen. Ich habe zuviel Tod und Zerstörung gesehen, um noch Freude daran zu empfinden. Die Löwenstein
muß gestürzt werden, das weiß ich selbst. Aber sie wird fallen,
ob ich nun dabei bin oder nicht. Du brauchst mich nicht mehr,
Giles. Du bist inzwischen weit mächtiger als ich.«
»Aber … wir haben soviel Zeit mit Pläneschmieden und Diskussionen verbracht, wie wir die Eiserne Hexe stürzen können!
Tu mir das nicht an, Wolf! Laß mich nicht allein! Du bist mein
ältester Freund und alles, was mir noch von den alten

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