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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Wurfmessern über Granaten bis hin zu Disruptoren. Ruby gehörte zu der Sorte Mensch,
die gerne gut vorbereitet war, wenn es zum Kampf kam. Sie
sah sich um, bemerkte Jakobs Blick und grinste ihm zu. Sie
war auf dem Weg zur größten Beute ihres Lebens oder in den
Tod, was wahrscheinlicher war –, und doch hatte sie niemals
glücklicher ausgesehen.
    Jakob erwiderte ihr Grinsen und drehte sich anschließend
nach Sturm um, der auf der anderen Seite neben ihm flog. Der
umsichtige alte Recke hatte sich an seinem Schlitten festgeschnallt, aber selbst jetzt schien er noch bei jeder unerwarteten
Bewegung seines Fliegers zu zittern und zu schwanken. Seine
lange weiße Mähne flatterte hinter ihm im Wind, und sein
Blick war starr geradeaus gerichtet. Alexander war zu alt für
diese Art von Mission, und jeder wußte es, einschließlich ihm
selbst. Trotzdem hatte er darauf bestanden, mitgenommen zu
werden, und Ohnesorg hatte es nicht über sich gebracht, nein
zu sagen. Er verstand Sturms Bedürfnis, beim letzten Akt dabei
zu sein, nachdem er den größten Teil seines Lebens dem
Kampf gegen das Imperium gewidmet hatte. Also hatte Jakob
den alten Burschen direkt neben sich geholt, wo er ein Auge
auf ihn haben konnte. Im übrigen konnte er nur hoffen, daß
Sturm durchhielt, und daß die Reflexe des alten Kämpfers ihn
lange genug am Leben hielten, bis sie die Türme erreicht hatten. Eine ganze Reihe von Rebellen würde es nicht schaffen.
Sie rechneten mit schweren Verlusten, wenn die Armada erst
auf die Hauptverteidigung der Türme stoßen würde. Jeder wußte es, und trotzdem hatten sich alle freiwillig gemeldet. Sie
wußten, daß nur die Einmannflieger schnell und wendig und
klein genug waren, um an den Verteidigungsstellungen vorbei
und in die Türme zu gelangen. Dorthin, wo die Familien sich
so verdammt sicher fühlten .
    Bodentruppen hätten wahrscheinlich tagelang gegen die
schwer bewaffneten und gut ausgerüsteten Verteidiger der
Türme anrennen müssen . Sie hätten sich Stockwerk um Stockwerk den Weg nach oben bahnen müssen, um schließlich die
Familien zu erreichen, die sich in den obersten Etagen verbarrikadiert hatten. Auf beiden Seiten hatte es gewaltige Verluste
gegeben, und das alles ohne jede Garantie, daß die Familien am
Ende nicht einfach ihre Türme aufgegeben und an einen sicheren Ort geflohen wären, bevor die Rebellen sie hätten gefangennehmen können.
    Antigravbarken auf der anderen Seite waren stark genug bewaffnet, um sich einen Weg freizuschießen; aber sie waren zu
langsam und nicht wendig genug. Die Feuerkraft der Türme
hätte ausgereicht, die Barken aus dem Himmel zu blasen, bevor
sie auch nur nahe genug herangekommen wären, um wirklichen Schaden anzurichten.
    Esper konnten ebenfalls nichts ausrichten. Die Familien besaßen unzählige ESP-Blocker.
Und das waren auch die Gründe, warum sich die Familien
beim ersten Anzeichen ernsthafter Auseinandersetzungen in
ihre Türme geflüchtet hatten – die einzigen Orte, an denen sie
sich relativ sicher fühlten.
Und jetzt war Jakob gekommen, um sie eines Besseren zu
belehren. Viele Jahre hatte er in den Schützengräben und
Fuchsbauten unzähliger Schlachten darüber nachgedacht, wie
er die Türme angreifen würde, hatte davon geträumt, was er tun
würde, wenn es ihm endlich gelungen war, die Rebellion auf
die Heimatwelt zu tragen. Er hatte über jedes einzelne Problem
nachgedacht und jedes Detail sorgfältig ausgearbeitet, und jetzt
war er hier und konnte seinen Traum Wirklichkeit werden lassen . Oder sterben . Tod oder Sieg. Und auch Jakob hätte nicht
glücklicher sein können.
Von den privaten Landefeldern der Türme starteten Antigravbarken und schwangen sich in den Himmel, um die Armada zu stellen . Die Barken waren mächtige, schwerfällige Schiffe mit massiver Panzerung und überlegener Feuerkraft; doch
die Schlitten waren in Sekundenschnelle über ihnen und umzingelten den Gegner. Sie schossen vor und zurück und kurvten
um die langsamen Barken herum, und sie waren zu klein und
viel zu schnell für die Zielrechner der großen Schiffe. Die Lektronen waren auf stationäre Ziele oder wenigstens Schiffe ihrer
eigenen Größe programmiert. Von Sekunde zu Sekunde
schossen mehr Schlitten an ihnen vorbei, und schließlich eröffneten die Barken das Feuer auch ohne Feuerleitlösung, und
mächtige Disruptorkanonen feuerten Breitseiten in die dichtesten Ansammlungen von Schlitten.
Die Armada zog sich

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