Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
augenblicklich auseinander; aber es waren so viele Schlitten, daß die Barken nicht ununterbrochen
vorbeischießen konnten, und ohne schützende Energieschirme
fielen getroffene Flieger sofort wie brennende Blätter vom
Himmel. Innerhalb weniger Sekunden explodierten Dutzende
der kleinen Schlitten, und Todesschreie hallten durch den
Wind. Dann stürzten sich die Überlebenden der ersten Welle
zwischen die Barken, so daß diese nicht mehr feuern konnten,
ohne sich gegenseitig zu treffen. Sie wichen den kleineren
Waffen aus und eröffneten das Feuer aus den eigenen Disruptoren. Zuerst waren es nur wenige Schlitten, und sie reichten
nicht aus, um die Schilde der Barken zu beschädigen, doch
schon nach kurzer Zeit kamen Hunderte hinzu, und ständig
wurden es mehr. Sie kreisten um die Barken wie wütende Hornissen um einen Bären, und sie feuerten unablässig, bis sich ein
Schild nach dem anderen überlud und ausbrannte, weil er die
zahlreichen Treffer an so vielen Stellen gleichzeitig nicht mehr
kompensieren konnte. Und dann fielen die Schlitten über die
Barken selbst her. Ihre Waffen rissen durch ihre schiere Anzahl
gezackte Löcher in die schweren Panzerungen, und weil das
Feuer nicht aufhörte, wurden die Barken schließlich von inneren Explosionen erschüttert. Rauch quoll fett und schwarz
durch die Einschußlöcher, und Flammen gesellten sich hinzu.
Eins nach dem anderen kippten die Schiffe zur Seite und trieben hilflos im Wind davon, während sie langsam, aber unaufhaltsam Richtung Boden fielen. Die Armada aus Einmannschlitten hatte nur unbedeutende Verluste erlitten, als sie
schließlich Barken hinter sich zurückließ und Kurs auf den
ersten der pastellfarbenen Türme nahm, der groß und stolz in
den frühen Morgenhimmel aufragte.
Tausende von Schlitten verdunkelten den Himmel. Unausweichlich näherten sie sich den letzten Zufluchtsorten der
Clans. Die Besatzungen der Türme warteten ab, bis die Angreifer in sicherer Schußweite waren, dann eröffneten sie das Feuer
aus ihren eigenen Disruptorkanonen. Sie rissen tiefe Lücken in
die Reihen der Armada. Schlitten taumelten in die Tiefe, verdrehte, zerrissene Metallwracks, die lange Fahnen aus Feuer
und Rauch hinter sich her zogen. Die Mehrzahl flog einfach
weiter. Später würde noch genug Zeit sein zum Trauern. Das
Sperrfeuer der Türme riß immer und immer wieder breite Lükken in die anbrandenden Massen, und der Himmel war voll mit
Blut, Schreien, Explosionen und Splittern, und noch immer
stürmte die Armada voran. Jetzt war es zu spät zur Umkehr.
Die Türme würden den Fliehenden in die Rücken schießen . Und so nah am Ziel machten auch Ausweichtaktiken keinen
Sinn mehr. Also gaben die Flieger Vollgas und schossen auf
die Türme zu wie Lenkraketen, angetrieben von Wut und Entschlossenheit und lebenslangem Leid. Ohnesorg führte noch
immer, und Ruby Reise und Alexander Sturm waren noch immer an seinen Flanken. Ohnesorg schrie und brüllte jetzt alte
Kampfschreie, und Hunderte von Kehlen hinter ihm nahmen
seine Rufe auf. Vielen der Rebellen war allein Jakobs Name
Schlachtruf genug. Heulend fielen die Rebellen über die Türme
her, und der Morgen war erfüllt von ihren Rufen nach Rache
und Vergeltung.
Die Kanonen der Türme feuerten ununterbrochen. Sie
schossen Schlitten um Schlitten ab, und auf allen Seiten stürzten schwarz verbrannte Trümmer in die Tiefe. Hunderte guter
Männer und Frauen fanden den Tod, wurden zusammen mit
ihren Fliegern zerfetzt und zerrissen, von Feuer verschlungen
oder einfach von der Wucht naher Explosionen von ihren
Schlitten geschleudert.
Jakob, Ruby und Alexander führten den Angriff noch immer.
Rings um die drei herum explodierten Schlitten und starben
Rebellen. Die Thermik in der Nähe der Türme erfaßte die ersten Schlitten, und sie kurvten in wilden, gefährlichen Manövern herein. Hinter ihnen warfen Tausende weiterer Schlitten
dunkle, unheilvolle Schatten auf die Türme. Hunderte Angreifer waren bereits gefallen, jeden Augenblick starben weitere;
doch es waren noch immer viele Tausende, und sie ließen sich
nicht abschrecken. Inzwischen waren die führenden Schlitten
ganz nah. So nah, daß die Disruptorkanonen der Türme nicht
mehr auf sie zielen konnten. Die Angreifer durchbrachen die
Verteidigungsringe und nahmen Kurs auf die riesigen Stahlglasfenster der oberen Stockwerke. Ohnesorg glaubte, hinter
den Scheiben erschrockene Gesichter mit vor Furcht weit aufgerissenen Augen

Weitere Kostenlose Bücher