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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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einen Traum, der niemals
Wirklichkeit wurde. Als wir anfingen, da hast du mir Macht
und Erfolg und den Sieg über unsere Feinde und Gerechtigkeit
für alle versprochen, und ich habe niemals auch nur einen Teil
von alledem gesehen. Nur harte Kämpfe und ein noch härteres
Leben, kaltes Essen und schlechter Schnaps und eine verlorene
Schlacht nach der anderen. Wir sind von Welt zu Welt geflohen, und wir hatten nichts vorzuweisen außer immer mehr toten Freunden und neuen Narben auf der Haut. Und das war
mein ganzes Leben mit Jakob Ohnesorg.«
»Aber das ist jetzt vorbei!« sagte Jakob. »Wir sind weitergezogen. Die Dinge haben sich verändert. Wir haben uns
verändert …«
»Genau«, sagte Sturm. »Wir sind alt geworden, und du bist
wieder jung. Das hat mir den Rest gegeben, Jakob. Ich hätte es
ertragen, wenn die Zeit uns beiden gleichermaßen mitgespielt
hätte; aber du hast ein neues Leben geschenkt bekommen und
ich nicht. Du hattest recht, Jakob. Es ist immer Zeit für eine
kleine persönliche Vendetta. Ich danke dir, daß du mir geholfen hast, diese Sache zu durchdenken. Du hast es mir damit
sehr viel leichter gemacht, Jakob. Und jetzt, Jakob: Kode Null
Null Rot Zwo.«
Jakob Ohnesorg zuckte zusammen. Sein Rücken bog sich
durch, als wäre er von hinten getroffen worden. Er sank in die
Knie und versuchte, etwas zu sagen; doch sein Mund zuckte
nur unkontrolliert. Ruby hastete zu ihm und kniete vor ihm
nieder . Sie hielt seine zitternden Hände in den ihren. »Jakob,
was ist los? Jakob!«
»Er kann dich nicht hören«, sagte Sturm mit leisem Bedauern
in der Stimme. »Als die Hirntechs ihn in ihren widerlichen
Fingern hatten, vor noch gar nicht allzu langer Zeit, da ergriffen sie die Vorsichtsmaßnahme, bestimmte Kontrollworte in
sein Unterbewußtsein einzupflanzen. Nur für den Fall, verstehst du, daß ihm jemals die Flucht gelingen sollte. Und als
ich mich damit einverstanden erklärte, als Spion für das Imperium zu arbeiten, mitten im Herzen der Untergrundbewegung,
da gaben sie mir diese Kontrollworte. Sie waren überzeugt, daß
Jakob und ich uns eines Tages wieder begegnen würden. Und
wie sie recht behalten haben! Seit diesem Tag war es immer
nur eine Frage des richtigen Zeitpunkts. Ich schob es immer
und immer wieder hinaus, weil ich darauf hoffte, daß der alte
Kameradschaftsgeist wieder zurückkehren würde, der uns früher einmal verbunden hat. Ich hoffte auf eine Gelegenheit,
wieder ein Held zu sein. Aber Jakob hat mir nicht einmal die
Chance dazu gegeben. Und so wurde ich zum Agenten der Imperatorin. Und jetzt bringe ich ihr den legendären Rebellen.«
»Aber du warst ein Held!« sagte Ruby. »Das hat jeder gesagt!«
»Und heute bin ich ein Verräter. Und wenn die Imperatorin
gewinnt, werde ich wieder der Held sein und er der Verräter . Alles nur eine Frage des Blickwinkels, Ruby Und wer bist du
schon, um ein Urteil über mich zu fällen? Du hast selbst immer
gesagt, daß du nur wegen der Beute dabei bist . Schön, ich
auch . «
»Du verdammter Bastard!« kreischte Ruby. Sie ließ Ohnesorg los, rappelte sich auf und griff nach ihrem Schwert.
»Ich konnte dich noch nie ausstehen«, sagte Sturm. »Jakob,
bring diese Hexe zum Schweigen.«
Ohnesorg sprang auf. Ruby drehte sich zu ihm um, das
Schwert gezückt und Verzweiflung im Gesicht. Ohnesorg
schlug ihr Schwert beiseite und versetzte ihr einen Kinnhaken,
der ihren Kopf nach hinten warf. Sie knickte ein und sank zu
Boden, wo sie reglos liegenblieb. Sturm ging zu ihr und trat ihr
in die Rippen. Rubys Kopf rollte haltlos hin und her. Sturm
nickte zufrieden. »Sehr schön, Jakob. Und jetzt nimm sie hoch
und folge mir. Die Löwenstein wartet schon darauf, daß wir
uns zu ihr gesellen.«
Und so verließen sie den Turm Chojiro und bahnten sich einen Weg durch die allgemeine Verwirrung in den Straßen,
dann hinab unter die Oberfläche und durch geheime, verborgene Gänge zum Imperialen Palast. Sie näherten sich der Dunkelheit, hinter der die Hölle wartete.
    An einer anderen Stelle in den chaotischen Straßen der Hauptstadt führte Jung Jakob Ohnesorg eine kleine Armee von Rebellen und Anhängern der Untergrundbewegung gegen das
Kommandozentrum der Imperialen Bodentruppen. Finlay
Feldglöck, Evangeline Shreck und Julian Skye folgten ihm. Im
Kommandozentrum hatten sich die wichtigsten strategischen
und taktischen Köpfe des Militärs auf Golgatha verschanzt,
und trotz aller Bemühungen der Rebellen, sie von ihren

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