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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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meine Unterstützung, Kapitän.
Begnügt Euch damit.«
Schwejksam schüttelte langsam den Kopf. »Ich bin sicher,
dass andere Leute nicht solche Gespräche führen.«
Die Pinasse sank durch die ungewöhnlich ruhige Atmosphäre
von Zero Zero , geschützt durch die stärksten Kraftfelder, die
die Triebwerke überhaupt erzeugen konnten. Der Pilot ging
rasch tiefer. Er hatte seinen Fahrgästen schon mehr als deutlich
gemacht, dass er nicht plante, eine Sekunde länger in der nanoverseuchten Atmosphäre zu bleiben, als unbedingt nötig war.
Darüber hinaus hatte er lautstark zu mehreren Göttern gebetet,
und immer wieder nahm er eine Hand von der Steuerung, um
sich zu bekreuzigen oder den Talisman der Reichen Johanna zu
berühren, den er trug. Schwejksam hätte ihm eine runtergehauen, hätte er nur nahe genug bei ihm gesessen, und sei es auch
nur, weil der Mann alles so offenkundig machte. Wie die Lage
war, hielt sich der Kapitän mit beiden Händen an einem Haltegriff fest und wünschte sich, der Flug würde sich nicht ganz so
anfühlen wie ein Absturz mit dem Fahrstuhl. Der Esper Klaus
Morrell saß mit völlig gelassener Miene neben ihm, die Augen
ruhig und in die Ferne gerichtet. Schwejksam war überzeugt,
dass der Esper es nur tat, um ihn zu ärgern.
Carrion und Barron saßen Schwejksam gegenüber, beide in
Gedanken versunken. Der in seinen schwarzen Mantel gehüllte
frühere Investigator ähnelte noch mehr als üblich einem Unglücksvogel. Die Energielanze hatte er zwanglos auf dem
Schoß liegen – diesen langen Stab aus poliertem Gebein, der
eine so furchtbare Waffe darstellte, dass schon der Besitz im
ganzen Imperium mit dem Tode geahndet wurde. Es sei denn,
man war Carrion und wurde vom Imperium gebraucht. Barron
saß still neben ihm und kontrollierte nervös immer wieder die
verschiedenen Teile seiner Ausrüstung. Er nahm zum ersten
Mal an einem Landeunternehmen teil, und er war entschlossen,
nicht durch mangelnde Vorbereitung irgendwas zu verpfuschen. Schwejksam gab ihm auf jeden Fall Punkte für den Versuch.
Sie nahmen Kurs auf den ursprünglichen Standort von Basis
Omega, dort, wo sie wenigstens gestanden hatte, bis Kommandantin Jorgensson sie zur Hölle jagte. Wahrscheinlich war nach
all dieser Zeit nicht mehr viel davon übrig, aber da hier der
Ausbruch der Nanos erfolgt war, fand man vielleicht noch einen oder zwei Hinweise. Die Vermutung war weit hergeholt,
aber so stand es nun mal um den ganzen Einsatz. Die Pinasse
erzitterte auf einmal, als der Pilot abbremste. Sie mussten kurz
vor dem Ziel sein. Das Fahrzeug bot keinerlei Blick nach außen, denn die Sensoren konnten die extrastarken Kraftfelder
nicht durchdringen, und somit musste sich der Pilot an jahrhundertealten Karten und einem gewissen Maß an überschlägigen Rechnungen orientieren. Das stimmte ihn überhaupt nicht
fröhlich, was er auch laut zum Ausdruck gebracht hatte. Mehrfach. Die Pinasse verlor weiter an Tempo. Schwejksam hörte,
wie der Pilot fortlaufend unterdrückt vor sich hin fluchte.
Schließlich stoppte das Fahrzeug, und der Pilot drehte sich in
seinem Sicherheitsgurt zu den Passagieren um.
»Da wären wir. Alle raus. Ich hoffe, Ihr habt den Flug genossen, und danke, dass Ihr den Großteil Eurer Freude in die
Brechtüten bekommen habt. Nehmt alles, was Ihr braucht,
gleich mit, denn ich komme erst wieder, wenn es unbedingt
sein muss.« Er drückte eine Taste auf den Steuerungspaneelen,
und die Innentür der Luftschleuse ging auf. »Wir machen es
wie folgt, genau wie geprobt. Ihr alle begebt Euch in die Luftschleuse. Ich schließe die Innentür und öffne die äußere. Ihr
schaltet Eure Kraftfelder ein, betet und springt ab. Eure persönlichen Schirme sind so programmiert, dass sie Euch durch die
des Fahrzeugs hindurchlassen, ohne dass ich sie ausschalten
muss. Theoretisch. So etwas hat noch niemand versucht. Falls
es nicht funktioniert, tut Euch keinen Zwang an und reicht über
ein Komitee der Totengeister Beschwerde ein. Freut Ihr Euch
nicht darüber, als Pioniere tätig zu werden? Ich wusste, dass
ich eine Gefahrenzulage hätte beantragen sollen.«
»Wie weit ist es bis zum Boden?«, fragte Schwejksam.
»Gute Frage, Kapitän«, antwortete der Pilot. »Ich wünschte,
ich wusste auch eine gute Antwort für Euch. Falls der Erdboden immer noch dort ist, wo er angeblich sein soll, müssten wir
sechzig bis neunzig Zentimeter darüber schweben. Aber da wir
hier auf dem Planeten sind, den die

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