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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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gestartet wurde. Ich weiß nicht,
ob es Euch auch aufgefallen ist, aber sämtliche Worte, die wir
gerade gehört haben, stammten aus Jorgenssons letzter Übermittlung. Das kann kein Zufall sein.«
»Es könnte ein Kommunikationsversuch sein«, meinte Morrell. »In eine Form gebracht, die wir verstehen. Versucht mal,
darauf zu antworten, Kapitän. Probiert mal, eine Reaktion zu
provozieren, die nicht in Jorgenssons letzten Worten vorgegeben ist.«
»Ja«, pflichtete ihm Carrion bei. »Wir brauchen so viele Informationen über die aktuelle Lage wie möglich, falls wir der
Sache ein Ende bereiten und den Planeten wieder unter Kontrolle bekommen sollen.«
»Oh, fantastisch!«, sagte Morrell. »Das einzige Lebewesen,
das wir hier angetroffen haben, und Ihr möchtet nur mit ihm
kommunizieren, um herauszufinden, wie Ihr es vernichten
könnt. Einmal Investigator, immer Investigator, schätze ich.
Vielleicht ist es etwas Kleines und Pelziges, sodass Ihr es zertreten könnt.«
»Das reicht!«, sagte Schwejksam. »Carrion tut nur seine Arbeit. Tut Ihr Eure. Tastet die Basis erneut ab, während ich versuche, Verbindung mit der Stimme herzustellen. Versucht mal
festzustellen, mit wem oder was ich da rede.«
»Vielleicht versteckt sie sich hinter einem ESP-Blocker«,
überlegte Barron. »Vielleicht entdeckt Ihr sie deshalb nicht.«
»Nein«, erwiderte Morrell. »Ich hätte den ESP-Blocker entdeckt. Trotzdem ein netter Versuch.«
Schwejksam öffnete erneut den Komm-Kanal. »Hier spricht
Kapitän Schwejksam. Versteht Ihr mich, Kommandantin Jorgensson?«
Ich höre Euch. Ja. Jorgensson.
Morrell legte die Stirn in Falten, während er sich konzentrierte. »Ich taste die Basis ab, Kapitän. Dort hält sich niemand auf.
Überhaupt niemand.«
»Mit wem zum Teufel rede ich dann?«, wollte Schwejksam
wissen.
»Mit mir«, sagte die Basiskommandantin Jorgensson. »Ihr
habt mit mir gesprochen.«
Alle drehten sich heftig um, und da stand sie unter der offenen Tür zum Stützpunkt. Sie sah genau so aus wie damals, als
sie den letzten Eintrag ins Logbuch vorgenommen hatte, ehe
sie angeblich die Basis hochjagte. Exakt genau so. Sogar bis zu
der blutigen, angesengten Wunde an der Seite. Ihr Gesicht war
ruhig und völlig ausdruckslos. Die Arme hingen schlaff herunter. Schwejksam sah Morrell an, der rasch den Kopf schüttelte.
»Ich weiß nicht, wer sie ist, aber jedenfalls kein Mensch. Ich
empfange überhaupt keine Gedanken von ihr. Soweit es meine
ESP anbetrifft, ist sie gar nicht vorhanden. Eins muss ich jedoch feststellen: Sie scheint in wirklich guter Verfassung für
jemanden, der angeblich seit Jahrhunderten tot ist.«
Schwejksam ging langsam auf Jorgensson zu. »Vergessen
wir zunächst mal die Frage, wer Ihr seid; könnt Ihr einige Fragen beantworten? Könnt Ihr uns erklären, was auf diesem Planeten geschehen ist?«
»Ich bin Basiskommandantin Jorgensson.« Die Frau stand
völlig reglos da. Ihre Augen waren tot. »Dieser Planet ist verwandelt worden. Wurde zu einem Planeten der Möglichkeiten
und Potenziale. Nichts ist mehr gewiss. Dinge kommen und
gehen. Alle Eure Träume sind hier eingetreten, einschließlich
der bösen. Willkommen im gelobten Land.«
»Ich weiß nicht, ob es noch jemandem aufgefallen ist«, sagte
Barron leise, »aber sie atmet nur, wenn sie spricht.«
»Falls Ihr Jorgensson seid«, sagte Schwejksam und blieb in
einer Entfernung von ihr stehen, von der er hoffte, dass sie respektvoll war, »warum habt Ihr Basis Omega nicht wie geplant
gesprengt?«
»Ich habe es ja getan«, antwortete Jorgensson, Gesicht und
Stimme nach wie vor völlig ruhig, unmenschlich gelassen.
»Die Basis wurde vernichtet, und alle darin, mich eingeschlossen, sind umgekommen.«
»Ich denke, ich würde jetzt lieber aufbrechen«, meldete sich
Morrell. »Auf der Stelle.«
»Bleibt ruhig!«, wies ihn Schwejksam an. Er wandte sich an
Carrion. »Versucht Ihr, eine Zeit lang mit ihr zu reden. Ihr habt
die meiste Erfahrung mit toten Wesen, die darauf bestehen,
weiter herumzulaufen und zu sprechen.«
»Falls Ihr umgekommen seid«, wandte sich Carrion gelassen
an Jorgensson, »wer hat Euch ins Leben zurückgerufen?«
»Jesus hat mich vom Staube erweckt«, antwortete die tote
Frau, »damit wir miteinander sprechen können. Damit wir
kommunizieren können.«
»Wie nett von ihm«, sagte Morrell. »Ich denke, mir wird
schlecht. Jesus treibt sich doch wohl nicht noch irgendwo hier
herum, damit wir ihm persönlich ein paar Fragen

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