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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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ihn liebte, umgeben von
einer ganzen Armee, die entschlossen dafür zu sorgen gedachte, dass nichts schief ging. Er hätte sich sicher fühlen müssen,
hätte sich über sein Glück freuen müssen, darüber, dass ein
wunderbares Geschöpf wie Konstanze Wolf eingewilligt hatte,
seine Frau zu werden. Und er würde obendrein König sein.
Konstitutioneller Monarch des ganzen verdammten Imperiums.
Mal vorausgesetzt, dass das ganze verdammte Imperium in den
nächsten Tagen nicht vernichtet wurde – sei es von den Neugeschaffenen, von Shub oder den Hadenmännern. Seine Gedanken sprangen zur anderen Hauptsorge um: Dass er eigentlich
draußen beim Rest der Flotte hätte sein sollen, um ein Schiff
gegen die Feinde des Imperiums zu fuhren, statt an einer
schwülstigen Zeremonie teilzunehmen, die nur dazu gedacht
war, die Bevölkerung abzulenken. Aber wie es auch für die
vorangegangene Hochzeit gegolten hatte: Ihn fragte man nicht.
Und die Kapitänswürde hatte er schon vor langer Zeit aufgeben
müssen, um Oberhaupt seiner Familie zu werden. Außerdem
war ein designierter König viel zu wertvoll, als dass er sein
Leben im Kampf hätte riskieren dürfen.
    »Jetzt setze dich aber, Robert. Ich werde schon müde davon,
dir nur zuzusehen«, sagte Adrienne ruhig von ihrem Platz in
einer Ecke aus. »Spare dir einen Teil der Energie für die Hochzeitsnacht auf. Du hast wirklich keinen Grund zur Sorge. Die
Zeremonie wurde bis ins letzte Detail geplant und geprobt; die
Elfen durchsuchen jeden bis auf die Haut und darunter, der
auch nur komisch hustet, und Toby Shreck trägt die
Verantwortung für die komplette Holoübertragung, sodass du
sicher sein kannst, bei der Livesendung gut auszusehen. Jetzt
setz dich bitte, ehe du deinen Hochzeitsanzug noch von innen
her abnutzt!«
    Robert knurrte etwas, das sogar für ihn selbst unverständlich
war, warf sich auf den nächsten Stuhl und verschränkte die
Arme fest über der Brust, als könnte er seine Nerven mit schierem Kraftaufwand unter Kontrolle halten. Baxter machte sich
wieder daran, am Anzug herumzufummeln, wurde aber mit
einem solch finsteren Blick bedacht, dass er sich entschloss,
lieber Roberts Schuhen noch eine Politur zu verabreichen, die
sie gar nicht benötigten. Robert betrachtete sich im Wandspiegel und knurrte erneut, diesmal sogar noch lauter.
    »Muss ich wirklich diesen bescheuerten Zylinder tragen? Er
steht mir nicht.«
»Ein Zylinder steht nur selten irgendjemandem, Sir«, sagte
Baxter, der sich immer noch auf die Schuhe konzentrierte. »Er
gehört jedoch einfach zum Ensemble, einem Stil, der uns über
die Jahrhunderte hinweg überliefert wurde. Und Stil braucht
keinen Sinn zu ergeben. Daran erkennt man ja, dass man es mit
Stil zu tun hat. Aber macht Euch keine Sorgen; nach der
eigentlichen Zeremonie nimmt man den Zylinder ab und trägt
ihn unterm Arm, damit man seine Handschuhe darauf platzieren kann.«
»Ich darf die Handschuhe ausziehen?«
»Oh, natürlich, Sir! Das wurde doch bei den Proben angesprochen. Man darf die Gäste anschließend nicht mit behandschuhten Händen begrüßen. Das wäre überhaupt nicht passend.«
Robert blickte zu Adrienne hinüber. »Wer denkt sich solchen
Scheiß aus?«
»Sieh mich nicht an, mein Lieber. Ich habe Mode nie begriffen, obwohl mein verstorbener Gatte Finlay ein Großmeister
darin war. Einige seiner Aufzüge waren so bunt, dass die Bilder immer noch überall in der Stadt in Mauern eingebrannt
sind, wie die Gespenster versunkener Stile.«
Robert konnte sich ein leises Lächeln nicht verkneifen.
Draußen vor der Tür wurde der Lärm der laufenden Vorbereitungen noch ein wenig lauter, und Roberts Gesicht wechselte wieder zu einer kalten und harten Miene.
»Was macht dir eigentlich solchen Kummer, Robert?«, wollte Adrienne wissen. »Du bekommst doch nicht kalte Füße, was
deine Absicht angeht, Konstanze zu heiraten, oder?«
»Nein! Sie ist das Einzige an diesem ganzen verdammten
Schlamassel, dessen ich mir wirklich sicher bin. Ich liebe sie
von ganzem Herzen. Ich habe nie Gelegenheit erhalten, mich in
Letitia zu verlieben. Aber jedes Mal, wenn ich an diese Hochzeit denke, daran, wie ich vor dem Kardinal stehe und mein
Gelöbnis ablege, sehe ich nichts anderes als Letitias totes Gesicht vor mir …«
»Dergleichen wird diesmal nicht geschehen! Alle Welt
möchte, dass diese Hochzeit ihren Lauf nimmt. Alle!«
»Das weiß ich! Das trägt ebenfalls zum Problem bei. Alle
Welt möchte diese

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