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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Hochzeit, möchte, dass wir König und Königin werden, und ich habe das Gefühl, als würde ich in dieser
Frage überhaupt nicht konsultiert. Ich wünsche mir Konstanze
zur Frau, aber … ich wollte nie König werden. Verdammt, ich
wollte nicht einmal der Feldglöck werden! Beide Rollen sind
mir einfach aufgezwungen worden, ohne dass ich ablehnen
konnte. Ich weiß, was meine Pflicht ist. Aber … bringe ich
Konstanze in Gefahr, indem ich sie heirate? Du kennst meine
persönliche Vergangenheit. Der größte Teil meiner Familie ist
tot. Letitia ist tot. Bringe ich anderen nur Unglück?«
»Jetzt bist du wirklich albern, Robert! Jeder hat in den zurückliegenden Jahren Menschen verloren, die ihm teuer waren.
Vergiss Letitia. Sie gehört zur Vergangenheit. Die Zeiten und
die Menschen, die ihren Tod möglich gemacht haben, sind dahingegangen. Niemand hier bedeutet eine Gefahr für Konstanze. Vergiss die Vergangenheit und konzentriere dich auf deine
Zukunft an Konstanzes Seite. Ich bin sicher, dass ihr sehr
glücklich miteinander sein werdet, und als König und Königin
könnt ihr beide viel Gutes für das Imperium tun.«
Robert seufzte und öffnete widerstrebend die verschränkten
Arme. »Wenn du das sagst, klingt es so vernünftig und einsichtig. Es sind einfach die Nerven, denke ich. Schließlich soll heute der wichtigste Tag meines Lebens sein. Ich denke, jeder
fühlt sich bei seiner Hochzeit so.«
»Ich nicht«, sagte Adrienne. »Meine Hochzeit mit Finlay
wurde von meinem Vater arrangiert, der mich nie gemocht hat.
Man hat mir vor dem Hochzeitstag nicht mal erlaubt, Finlay zu
treffen, und sobald ich ihn gesehen und mit ihm gesprochen
hatte, kannte ich auch den Grund dafür. Ich rannte schon zur
Tür, als mich einer meiner Onkel von der Seite angriff und zu
Fall brachte. Ich muss wohl die einzige Braut gewesen sein, die
ihr Gelöbnis in einem Polizeigriff leistete.«
»Aber fehlt dir Finlay nicht manchmal, jetzt, wo er nicht
mehr lebt? Ich kann nicht behaupten, ich hätte ihn je gemocht,
aber er hat auf seine Art viel Gutes getan.«
»Er fehlt mir nicht, aber ich habe ihn einmal verfehlt, als er
noch lebte. Ich hatte nicht sorgfältig genug gezielt.«
Jemand klopfte höflich an die Tür, und Baxter ging, um zu
öffnen, wobei plötzlich wie aus dem Nichts eine Pistole in seiner Hand auftauchte. Waffen waren hier jedem verboten, abgesehen von offiziellen Sicherheitsleuten, aber der Leibdiener
eines hohen Herrn hatte viele Pflichten, und Baxter nahm jede
einzelne davon sehr ernst. Er öffnete die Tür gerade weit genug, um einen Blick nach draußen werfen zu können, die
Schusswaffe einsatzbereit, aber außer Sicht; dann entspannte er
sich etwas und ließ den Disruptor wieder verschwinden. Es
kam zu einem kurzen gemurmelten Gespräch, und dann öffnete
Baxter die Tür weit und trat zurück, damit die maskierte Gestalt des Unbekannten Klons eintreten konnte. Robert und
Adrienne erhoben sich sogleich, um ihn zu grüßen, beide mit
höflichem Lächeln, während Baxter die Tür wieder abschloss.
Zu den vielen politischen Problemen dieser Hochzeitsfeier
hatte eine lange Auseinandersetzung darüber gehört, wer Roberts Trauzeuge sein sollte. Das war schließlich eine Aufgabe
von ansehnlichem Prestige. Robert hatte keine nahen Anverwandten mehr, die ihm in dieser Funktion hätten zur Seite stehen können, sodass sie genau genommen für jedermann zu
haben war. Und sehr viele Leute wollten sie, aus sehr vielen
Gründen. Und wie in so vielen anderen Fragen wurde Robert
gar nicht konsultiert. Schließlich machte die Klon-Bewegung
das beste Angebot oder den größten Lärm, und die politisch
einflußreiche Gestalt des Unbekannten Klons wurde zu Roberts
Trauzeugen berufen. Robert hatte nie auch nur ein Dutzend
Worte mit der rätselhaften maskierten Gestalt gewechselt, aber
er dachte an all die möglichen Alternativen, entschied, dass er
es viel schlimmer hätte treffen können, und hielt den Mund.
»Schön von Euch, mal hereinzusehen«, sagte er höflich, als
der Maskierte über ihm aufragte. Er streckte die Hand aus, und
der Unbekannte Klon packte sie mit festem Griff, der gerade
ein klein wenig länger dauerte, als die Höflichkeit verlangte.
»Ich dachte, wir sollten uns vor der Zeremonie unterhalten«,
sagte der Unbekannte Klon hinter der ausdruckslosen Maske
hervor, wobei die Stimme noch von einem elektronischen Filter verzerrt wurde. »Evangeline und ich haben viel Mühe

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