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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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im
Plenarsaal. Reale Politik war zu wichtig, um öffentlich darüber
zu diskutieren. Einige der Zimmer waren gerade von Politikern
und Aristokraten belegt, die an der Schwelle zur konstitutionellen Monarchie an ihrer neuen Hackordnung arbeiteten. Jeder
und jede hatte eigene Pläne für das künftige Königspaar. Selbst
im Angesicht der drohenden Vernichtung durch so viele Feinde
der Menschheit konzentrierte sich Golgatha auf das, was wirklich wichtig war.
Chantelle hatte einen der Nebenräume für sich reserviert, und
wie in so vielen anderen Dingen fühlte sich niemand sicher
genug, um ihr dieses Vorrecht zu bestreiten. Sie öffnete die Tür
mit ihrem persönlichen Schlüssel, führte Brendan hinein und
verschloss die Tür hinter ihnen. Der Raum war mit nur einem
funktionellen Tisch und einigen Stühlen karg ausgestattet.
Komfort wurde nicht geboten. Menschen lebten nicht in diesem Zimmer, sondern trafen sich hier nur, machten Station auf
dem Weg ihrer Bestimmung. Chantelle wandte sich Brendan
zu, und der Kardinal verneigte sich tief vor ihr.
»Bislang läuft alles gut«, sagte er ein wenig nervös. »Die Elfen sorgen für so strenge Sicherheitsvorkehrungen, dass nicht
mal ein Gespenst unentdeckt Zutritt erlangte. Für unsere Pläne
sind keine Störungen zu erwarten.«
»Unsere?«, fragte Chantelle eisig. »Schmeichelt Euch nicht
selbst, Kardinal. Es sind meine Pläne. Alles, was hier geschieht, geschieht auf meinen Wunsch.«
»Natürlich!«, bekräftigte Brendan rasch. »Ich wollte Eure
Autorität nicht in Frage stellen.«
»Verdammt richtig, das werdet Ihr nicht. Falls ich auch nur
den Verdacht hegte, Ihr hingt eigenen Vorstellungen nach, hätte ich Euch schon vor langer Zeit erschießen und austauschen
lassen. So, machen wir es kurz und kommen gleich zur Sache.
Ich möchte Donna Silvestri nicht zu lange das Kommando
überlassen. Sie meint es gut, aber letztlich ist sie nur eine weitere Drohne des Schwarzen Blocks , genau wie Ihr. Ich muss
selbst zur Stelle sein, um die Lage unter Kontrolle zu halten.«
»Natürlich, Chantelle. Robert und Konstanze wurden getrennt, wie Ihr befohlen habt. Sie schmoren jetzt in getrennten
Räumen im eigenen Saft.«
»Gut«, sagte Chantelle. »Ich denke, es wird Zeit, sie herzubringen, damit ich ihnen ihren tatsächlichen Platz in der Ordnung der Dinge erläutern kann. Wir fangen mit Robert an. Er
verfugt über die grundlegende Konditionierung des Schwarzen
Blocks . Konstanze ist die eigentliche unberechenbare Größe.
Wir können Robert nicht töten; als eine der Hundert Hände ist
er zu wertvoll für uns. Konstanze ist jedoch eine andere Sache.
Sie ist notfalls entbehrlich.«
»Und an diesem Punkt komme ich ins Spiel«, sagte Kit
Sommer-Eiland und erhob sich träge aus einer Zimmerecke.
Kardinal Brendan fuhr erschrocken zusammen, da er ihn nicht
bemerkt hatte, und bemühte sich dann, den Eindruck zu erwekken, er härte es doch getan. Kid Death lächelte. »Mir gefällt die
Idee absolut, eine Königin zu töten. Ich hatte zwar auch Gelegenheit, Imperatorin Löwenstein den Kopf abzuhacken, aber da
sie ihren Körper schon verlassen hatte, zählt das nicht richtig.«
»Ihr erhaltet vielleicht Eure Chance«, sagte Chantelle. »Konstanze könnte sich für uns als sehr nützlich erweisen, sobald sie
erst mal richtig konditioniert ist, aber sie stellt eine viel zu große Gefahr für den Schwarzen Block dar, um ihr gestatten zu
können, so weiterzumachen wie bisher. Also beugt sie sich
entweder dem Schwarzen Block auf die eine oder andere Art,
oder Ihr erhaltet Gelegenheit zu dem, was Ihr am besten könnt,
Sommer-Eiland.«
»Ihr solltet lieber bald jemanden finden, den ich töten kann«,
sagte Kid Death. »Ich möchte nicht einrosten.«
»Ihr werdet töten, wenn ich es Euch sage«, wies ihn Chantelle zurecht. »Eure Dienste gehören jetzt mir. Ihr gehört dem Schwarzen Block .«
Auf Kit Sommer-Eilands Gesicht breitete sich langsam ein
Lächeln aus, und es wirkte keine Spur humorvoll. Kardinal
Brendan wich einen Schritt weit zurück. Chantelle hielt stand,
aber etwas Selbstvertrauen schwand aus ihrer Miene.
»Eine Menge Leute haben schon geglaubt, mich zu besitzen«, sagte der Sommer-Eiland ganz ruhig. »Die meisten sind
inzwischen tot. Ich bin mein eigener Herr und diene Euch aus
eigenen Gründen. Ich bin ein Killer und muss mich dorthin
wenden, wo getötet wird. Aber letzten Endes bringe ich Euch
genauso gern um wie sonst jemanden. Ich wurde nie

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