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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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sie nicht
mehr damit gerechnet, je wieder zu heiraten. Die geplante
Hochzeit mit Owen Todtsteltzer war eine Frage der Pflicht und
der Ehre gewesen, nichts weiter. Aber dann starb auch er …
und Robert Feldglöck trat in ihr Leben. Und ganz unerwartet
erblühte neue Liebe aus der Asche ihres Herzens. Es war nicht
dasselbe wie früher. Robert war nicht Jakob. Und so war es
wohl das Beste. Sie wusste genau, womit sie bei Robert rechnen konnte.
    Sie war jetzt so glücklich! Und so voller Angst, dass etwas
furchtbar schief gehen und alles verderben würde. Dass ihr wie
schon einmal alles genommen würde.
    Alle unmittelbaren Angehörigen waren tot. Ihr Gatte Jakob,
ihre Stiefkinder Valentin, Stephanie und Daniel, ebenso ihr
Schwiegersohn Michael und ihre Schwiegertochter Lily. So
viel Tod in so kurzer Zeit! Aber jeder hatte in der Rebellion
jemanden verloren. Sie hatte nicht das Recht, sich besonders
betroffen zu fühlen und im eigenen Verlust zu wälzen, wo doch
so viele andere Menschen so viel mehr verloren hatten. Und
somit hatte sich Konstanze wieder der Politik zugewandt, um
ihr Leben auszufüllen, ihm Sinn und Bedeutung zu verleihen,
und erstaunt festgestellt, dass sie recht gut darin war. Sie war
immer entsetzt gewesen, wie manche Familien Macht gebrauchten und missbrauchten, und hatte sich angestrengt, eine
Position zu erlangen, in der sie etwas daran ändern konnte. Sie
lächelte grimmig. Die Leute sollten nur mal warten, bis sie
Königin war! Den Clans stand eine gewaltige Überraschung
bevor … und dem Schwarzen Block nicht minder. Vielleicht
glaubte man dort, man wäre sicher im Schatten verborgen, aber
sobald Konstanze erst mal die Königskrone trug … Der Schwarze Block und seine Machenschaften waren schon zu
lange eine Fäulnis am Leib des Imperiums, und Konstanze
würde die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft ziehen,
was es sie auch kostete.
    Wahrscheinlich dachten sich diese Leute, Konstanze wäre als
konstitutionelle Königin problemlos neutralisiert, aber das Imperium kannte einen solchen Titel jetzt schon so lange nicht
mehr, dass niemand mehr wirklich wusste, was er bedeutete.
Was faktisch darauf hinauslief, dass Konstanze ihre Rolle verdammt noch mal so definieren konnte, wie sie wollte. Sie hegte
nicht den Wunsch, über das Imperium zu herrschen, aber sie
hielt es auch nicht für einen Fehler, ihm von Zeit zu Zeit Anstöße in die richtige Richtung zu geben. Sie lächelte wieder.
Sie würde es genießen, Königin zu sein.

Jemand klopfte leise an die Tür, und Konstanze fuhr beinahe
schuldbewusst zusammen und fürchtete halb, jemand hätte ihre
Gedanken belauscht. Dann verbannte sie die plötzliche Panik
entschlossen. Die ESP-Blocker der Elfen waren inzwischen
überall. Konstanzes Gedanken und Pläne waren strikte Privatsache. Sie strich sich unnötigerweise das Kleid glatt und rief
dann in ihrem besten Befehlston dem Besucher zu, er möge
eintreten. Sie nahm die Schultern zurück und hob den Kopf,
entspannte sich aber fast sofort wieder, als Evangeline eintrat
und vorsichtig die Tür hinter sich schloss.
    Konstanze stand sofort auf, ging Evangeline entgegen und
nahm deren Hände in ihre. Die beiden Frauen hatten viel gemeinsam, gehörten beide Familien an, die ihnen nur das Herz
gebrochen hatten. Beide hatten sich nach der Macht gesehnt,
ihre Welt zum Besseren zu verändern, und jetzt wurde Konstanze Königin, während Evangeline die Klon-Bewegung leitete. Sie war inzwischen auch Oberhaupt des Clans Shreck, da
Gregor endlich tot war und sich Toby entschieden weigerte, die
Stellung und die damit verbundene Verantwortung zu akzeptieren. Evangeline war es gewesen, die als Erste den Unbekannten
Klon als Roberts Trauzeugen vorschlug, und Konstanze half
ihr daraufhin, die Sache durchzusetzen. (Obwohl Evangeline
Konstanze den wirklichen Grund nicht genannt hatte. Hätte
Konstanze gewusst, dass der geheimnisvolle Unbekannte Klon
in Wirklichkeit der berüchtigte Finlay Feldglöck war, der Mörder Gregor Shrecks, dann hätte sie sich vielleicht verpflichtet
gefühlt, offiziell etwas gegen ihn zu unternehmen. Also
schwieg Evangeline und ersparte es Konstanze, zwischen ihrer
Freundin und ihrer Pflicht wählen zu müssen. Denn man wusste ja nie!)
    Derweil war es Evangelines Aufgabe, Konstanze bei der
Hochzeit zur Seite zu stehen und sie offiziell zum Altar zu führen. Konstanzes Vater hatte sie verstoßen, als sie gegen seinen
Wunsch Jakob Wolf

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