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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Boss?«
»Kein verdammtes bisschen. Jetzt sei still; da kommt Clarissa. Ich möchte nicht, dass sie in irgendeiner Form unruhig gemacht wird, verstanden?«
»Kapiert, Boss. Keine Politik, keine Verschwörungstheorien.
Und ich erwähne nicht mal die siebzehn Personen, die derzeit
gegen dich prozessieren.«
»Besser so. Hallo, Clarissa. Amüsierst du dich?«
»Zu meiner großen Überraschung, ja. Es war sehr nett von
dir, mir eine Einladung zu besorgen, aber ich wusste nicht
recht, ob ich damit fertig würde, mich unter so viele Menschen
zu mischen. Nach allem, was ich durchgemacht habe, werde
ich in Gesellschaft sehr nervös. Stell dir vor, wie es mich erleichtert hat zu bemerken, dass die Hälfte der Leute hier nervöser sind als ich! Es tut meinem armen Ego mächtig gut, wenn
ich sehe, wie so viele mächtige Persönlichkeiten sich in die
Hose machen, sobald Chantelle auch nur in ihre Richtung
blickt! Nicht zuletzt, weil ich einen Scheiß darauf gebe, ob ich
Chantelles Beifall finde oder nicht. Ich wurde von einer Furie
und einem Geistkrieger gefangen gehalten; da erfordert es
schon mehr als einen bloßen Star, mich aus der Fassung zu
bringen. Obendrein ist ihr Kleid ausgesprochen unterklassig
und ihr Makeup sehr geschmacklos, auch wenn niemand bisher
gewagt hat, sie darauf hinzuweisen.«
Clarissa selbst sah fantastisch aus in ihrem blassblauen Kleid
mit Silberbesatz, dazu mit täuschend schlichter Frisur und zurückhaltendem Makeup. Toby äußerte sich entsprechend, und
Clarissa errötete vor Freude. Sie hielten sich an den Händen
und schnäbelten und gurrten wie alle anderen Turteltauben
auch, und Flynn staunte über die Veränderung, die in Clarissas
Gesellschaft über Toby kam. Der harte Hund von der Presse
wurde fast menschlich.
»Obacht!«, sagte Flynn scharf. »Gesellschaft im Anmarsch!«
Sie drehten sich rasch um, als Evangeline Shreck zu ihnen
herüberkam, begleitet von der eindrucksvollen, großen Gestalt
des Unbekannten Klons. Clarissa drückte sich ein wenig fester
an Toby, hielt aber das Kinn hoch. Toby legte ihr beruhigend
den Arm um die Taille. Alle verneigten sich und lächelten sich
höflich an, und Toby beschlagnahmte ein Tablett voller Getränke von einem vorbeigehenden Kellner. Jeder nahm ein Glas
Champagner, außer dem Unbekannten Klon.
»Entspannt Euch«, riet ihm Toby. »Hebt die Maske und
nehmt einen Schluck. Niemand wird es bemerken; die Leute
haben ihre eigenen Probleme. Und ich weiß schon, dass Ihr
Finlay Feldglöck seid.«
Evangeline betrachtete ihn mit erschrockener Miene, während der Unbekannte Klon ganz still dastand, eine Hand am
Gürtel, wo normalerweise das Schwert hing. »Diese Kamera
sollte lieber nichts aufnehmen«, sagte er endlich. Flynn nickte
rasch. Das maskierte Gesicht wandte sich wieder Toby zu.
»Wie lange wisst Ihr es schon? Und wie kommt es, dass diese
interessante Information nie in einer Eurer Sendungen erwähnt
wurde?«
»Na ja, zunächst habe ich Eure Körpersprache erkannt«, antwortete Toby gelassen. »Wir sind auf Haceldamach gemeinsam weit gereist, und solche Dinge fallen mir auf. Dazu die
Art, wie Ihr und Evangeline zusammensteht, stets einander
zugewandt wie Menschen, die sich schon lange lieben. Und ich
habe nie geglaubt, dass Finlay Feldglöck so einfach umkommen könnte. Zweitens: Ich habe den Mund gehalten, weil es
niemanden etwas anging, wenn Ihr den Wunsch verspürtet,
Euch wieder hinter einer Maske zu verstecken. Genügend
Nachrichten liegen vor, auch ohne dass man alte Skandale
frisch auftischt. Und drittens: Ich habe den Mund gehalten,
weil ich ein Exklusivinterview mit Euch fuhren möchte, wenn
Ihr die Maske einmal abnehmt. Ist das ausreichend fair?«
»Ihr wart schon immer cleverer, als gut für Euch ist«, fand
Finlay Feldglöck. »Letzten Endes werde ich die Maske wieder
abnehmen. Wenn genug Zeit vergangen ist, damit sich niemand
mehr etwas daraus macht.«
»Bleibt noch das Problem des Haftbefehls gegen Euch, wegen der Ermordung Gregor Shrecks.«
»Im Grunde gibt niemand einen Dreck darauf, wie Gregor
umgekommen ist«, sagte Evangeline. »Die meisten Leute sind
erleichtert, dass er nicht mehr da ist. Und gegen Finlay liegen
nur Indizienbeweise vor. Irgendwann wird man den Fall zu den
Akten legen, und dann kehrt Finlay Feldglöck zurück. Und er
und ich werden endlich heiraten. Nachdem ich ein paar eigene
kleine Probleme gelöst habe.«
»Ich werde selbst bald heiraten«, sagte Toby fast

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