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Toechter der Dunkelheit

Toechter der Dunkelheit

Titel: Toechter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Balzer
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rief sie entsetzt.
    „Sei unbesorgt. Es wird noch ein wenig dauern, bis er aufwachen wird, doch er ist gesund.“
    „Wir lassen dich jetzt allein, ruh dich aus. In der Küche steht Essen bereit, falls du möchtest. Wenn du etwas brauchst, musst du einfach nur rufen, wir sind in der Nähe“, sagte Sviedra, verließ dann mit Chyvile das Haus. Langsam stand Pera auf und ging in ihr Zimmer, um sich einige Kleidungsstücke zu holen. Den Kopf voller Gedanken über das Gespräch der beiden Frauen öffnete sie die Tür, trat achtlos ein – und prallte erschreckt zurück. In ihrem Bett lag ein fremder Mann!
    Wahrscheinlich dieser Jordre !, dachte sie geringschätzig und trat näher heran. Er wirkte blass und dünn, wirres dunkles Haar verdeckte einen Teil seines Gesichtes. Neugierig streckte sie die Hand nach ihm aus.
     
    Jordre spürte, dass sich ihm jemand näherte. Er war keineswegs wach, es war reiner Instinkt. Seine Reflexe, geschult von den Tagen beständiger Angst in der Wildnis, übernahmen die Führung. Bevor er sich auch nur orientiert hatte, war er aus dem Bett gesprungen und hatte seinen Feind an der Kehle gepackt und zu Boden geworfen. Erst danach holte sein Verstand ihn ein.
    Bett?
    Er starrte in die schönsten braunen Augen, die er jemals gesehen hatte. Eine junge Frau mit langen brünetten Haaren lag unter ihm und versuchte in Todesangst, sich aus seinem Griff zu befreien.
    Erschrocken ließ er sie los und taumelte von ihr zurück.
    „Wo bin ich? Wer bist du?“, rief er verwirrt.
    Die Frau setzte sich auf und massierte ihren misshandelten Hals.
    „Ich bin die Besitzerin dieses Bettes, und du bist in Schwierigkeiten!“, fauchte sie heiser.
    „Es tut mir so leid, das wollte ich nicht, wirklich, entschuldige bitte, ich wollte das nicht!“, stammelte Jordre hastig. Doch sie schlug seine Hand fort, die er ihr zur Hilfe anbot, und eilte schimpfend aus dem Raum.
    Erst im Nachhinein fiel ihm auf, dass die Frau lediglich ein kurzes Hemd am Leib getragen hatte. Und wie hübsch sie war. Und sie hasste ihn.                                                            
    Niedergeschlagen sank Jordre zurück auf das Bett. Nun war er wach, aber er wünschte, es wäre nur ein Traum. Sogar eine Halluzination durch mangelnde Luft, weil Chyvile ihn mal wieder viel zu lange durch das Wasser schleifte, wäre ihm lieber gewesen.
    „Gefällt sie dir?“, fragte jemand leise. Erschrocken fuhr er zusammen. Er hatte seine Mutter nicht hereinkommen gehört.
    „Ich glaube, das ist jetzt völlig egal, sie wird mich umbringen, wenn sie mich das nächste Mal sieht“, murmelte Jordre.
    „Hm, du solltest versuchen, netter zu deiner zukünftigen Frau zu sein. Mordversuche sind nicht die beste Methode, sich beliebt zu machen.“ Sie lachte, als er sie mit einer Mischung aus Verzweiflung und ungläubiger Wut anstarrte.
    „Los komm, raus aus dem Bett! Du musst wenigstens frühstücken, bevor ich euch zwei Hübschen in die Wildnis entführe. Ihr Vater ist übrigens der Dorfvorsteher, er wird euch gleich miteinander vermählen. Du solltest möglichst schweigen. Sowohl deine Braut als auch ihr Vater sind etwas ungehalten über dein
    Benehmen, von dem mittlerweile jeder hier weiß. Mit den übrigen Dörflern solltest du besser nicht reden. Sie wissen nichts von der Prophezeiung und glauben, ich hätte Pera ausgewählt, um sie mit dir zusammen in einem anderen Dorf anzusiedeln und so frische Blutlinien zu gewährleisten. Das gefällt ihnen nicht sonderlich. Wir Famár waren leider etwas zu lange nicht mehr hier in Navill und sie fühlen sich leicht übergangen.“ Chyvile strahlte, als wäre dies alles ein großartiger Scherz.
    „Nun trödle nicht, sonst hetze ich dir deinen zukünftigen Schwager auf den Hals!“, drohte sie, dann huschte sie endlich durch die Tür und ließ Jordre allein.
    Stöhnend vergrub er das Gesicht in den Händen.
    Ein Alptraum, das musste doch einfach ein Alptraum sein!
    „Sei gegrüßt, Fremdling. Mein Name ist Ivron, und ich glaube, wir müssen uns kurz darüber unterhalten, wie man mit meiner Schwester umzugehen hat.“
    Jordre blickte auf und sah sich einem Mann gegenüber, der ungefähr zwei Köpfe größer war als er selbst.
    Ihr Götter, lasst es einen Alptraum sein!
     
    ~*~
     
     
    Maondny lächelte traurig. Da kam es, das Sternenunglück, das sie schon lange vorausgesehen hatte, und es war von atemberaubender Schönheit. In den Tiefen des

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