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Töchter Der Finsternis

Töchter Der Finsternis

Titel: Töchter Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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musste.
    Als sie die Hecke erreicht hatten, drehte Mark sich um. Mary-Lynnette folgte seinem Beispiel.
    Von hier aus war Jade nur noch ein dunkler Umriss vor dem Licht der Veranda, aber ihr Haar, das von hinten erleuchtet wurde, sah aus wie ein silberner Heiligenschein. Es schimmerte um sie herum. Mary-Lynnette hörte, wie Mark tief Luft holte.
    „Ihr könnt beide gern mal wiederkommen", rief Jade freundlich. „Ihr könnt uns helfen, die Ziegen zu melken, so wie Tante Opal es gesagt hat. Sie gab uns sehr strenge Anweisungen, bevor sie in Urlaub gefahren ist."
    Mary-Lynnette war wie vom Donner gerührt.
    Sie drehte sich um und rannte durch die Öffnung. In ihrem Kopf drehte sich alles. „Mark, was ist passiert, als du in den Garten gekommen bist?" fragte sie, als sie wieder auf der Straße waren.
    Er wirkte gedankenverloren. „Was meinst du damit? Nichts ist passiert."
    „Hast du dir den Platz angesehen, wo gegraben worden ist?"
    „Nein", erwiderte er kurz. „Jade war im Garten, als ich hinkam. Ich hatte keine Gelegenheit, mir irgendwas anzusehen."
    „War sie die ganze Zeit dort? Ich meine. Jade? Oder ist sie mal ins Haus gegangen? Oder ist eins der Mädchen rausgekommen?"
    Mark stöhnte. „Ich weiß ja nicht mal, wie die anderen Mädchen aussehen. Ich habe jedenfalls nur Jade getroffen, und sie war die ganze Zeit dort." Er sah sie düster an. „Du denkst doch nicht immer noch über deine Mordtheorie nach, oder?"
    Mary-Lynnette antwortete nicht. Sie versuchte, ihre Gedanken zu sammeln.
    Ich fasse es nicht, dachte sie. Aber sie hat es gesagt. Anweisungen wegen der Ziegen. Bevor ihre Tante in Urlaub gefahren ist.

    Aber Rowan hat nichts über die Ziegen gewusst, bevor ich es ihr erzählt habe. Ich schwöre es.
    Und ich war sicher, dass sie das mit der Urlaubsreise erfunden hat ...
    Okay, vielleicht irre ich mich. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass Rowan die Wahrheit gesagt hat. Vielleicht haben sie sich die Geschichte schon früher ausgedacht, und Rowan ist nur eine schlechte Schauspielerin. Oder, vielleicht...
    „Das wird sich jetzt verrückt anhören, Mark - aber hatte Jade ein Handy dabei?"
    Er blieb abrupt stehen und warf Mary-Lynnette einen langen, langen Blick zu, der mehr als tausend Worte sagte, was er von dem Ganzen hielt. „Was ist mit dir los, Schwesterherz?"
    „Rowan und Kestrel haben mir erzählt, dass Mrs. B. in Urlaub gefahren ist. Dass sie sich, kurz nachdem die Mädchen angekommen sind, ganz plötzlich entschlossen hat zu verreisen."
    „Na und? Jade hat dasselbe gesagt."
    „Mark, Mrs. B. lebt seit zehn Jahren hier, und sie hat noch nie Urlaub gemacht. Noch nie. Wie kommt es, dass sie dann genau an dem Tag verreist, an dem ihre Nichten kommen, um bei ihr zu leben?"
    „Vielleicht, weil sie für sie das Haus hüten können", schlug Mark mit vernichtender Logik vor.
    Das war genau das, was Rowan gesagt hatte. Mary-Lynnette überfiel ein Gefühl von Paranoia. Sie kam sich vor wie jemand, der plötzlich herausfindet, dass alle um ihn herum an einer Verschwörung beteiligt sind. Sie hatte ihm von den Ziegen erzählen wollen, aber jetzt ließ sie es bleiben.
    Mensch, reiß dich zusammen, dachte sie. Selbst Mark ist ganz vernünftig. Zumindest solltest du einmal alles nüchtern überdenken, bevor du zu Sheriff Akers rennst. Tatsache ist, dass du in Panik geraten bist, sagte sie sich brutal ehrlich. • Aus irgendeinem Grund hast du ein ungutes Gefühl bei diesen Mädchen, und das hat dich jede Logik vergessen lassen. Du hast keine Beweise bekommen. Du bist einfach weggelaufen.
    Sie konnte schlecht zum Sheriff gehen und ihm erzählen, dass sie einen Verdacht hatte, weil Rowans Füße ihr unheimlich waren.
    Es gab keine Beweise. Nichts, außer ...
    Sie stöhnte innerlich.
    „Entscheidend wird sein, was im Garten ist", sagte sie laut.
    Mark, der in düsterem Schweigen neben ihr herging, blieb wieder stehen. „Was?"
    „Wirklich entscheidend wird sein, was im Garten ist", wiederholte seine Schwester. „Ich hätte mir die umgegrabene Stelle anschauen sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte, selbst wenn Jade mich dabei gesehen hätte. Es ist der einzige echte Beweis, den es gibt. Also muss ich die Stelle untersuchen."
    Mark schüttelte den Kopf. „Nun, hör mal ..."
    „Ich muss zurück. Nicht heute Nacht, denn ich bin todmüde. Aber morgen, Mark. Ich muss das tun, bevor ich zu Sheriff Akers gehe."
    Mark explodierte. „Bevor du was?" schrie er laut genug, um ein Echo zu erzeugen. „Was

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