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Toechter Der Suende

Toechter Der Suende

Titel: Toechter Der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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scharfen Worten und gelegentlichen Ohrfeigen zur Räson gebracht. Der Kerl hier aber verstand weder Italienisch, noch wusste er, wie man sich in einer gut geführten Taverne benahm.
    Grinsend befahl Rudolf seinen Gefolgsleuten, ein wenig Platz zu machen, und legte Mariangela trotz ihres Widerstrebens rücklings auf die Bank. »Wenn ich mit der fertig bin, könnt ihr sie haben«, erklärte er seinen Männern.
    Während er das Mädchen mit einer Hand festhielt, schlug er ihr mit der anderen die Röcke hoch und zwängte sich zwischen ihre Schenkel.
    Entsetzt erkannte Mariangela, dass der Mann sie im nächsten Augenblick schänden würde, und schrie so laut um Hilfe, wie sie es nur vermochte. Darüber lachte der Junker dröhnend, löste die Schnur seiner Hosen und entblößte einen für seine Körpergröße lächerlich kleinen Penis.
    Wenigstens wird es nicht sehr weh tun, dachte Mariangela noch, da ihr niemand zu Hilfe zu kommen schien.
    Da wurde es auf einmal laut in der Wirtsstube.

9.
    H ilbrecht war im Campo Santo Teutonico aufgehalten worden und hatte dann Giso zu dessen erstem Ziel begleitet. Nun ritt er fröhlich auf Gaspares Taverne zu und freute sich auf einen Becher guten Weines und auf Mariangelas Gesellschaft. Das Mädchen, dachte er, würde er jederzeit zu seiner Geliebten machen. Als er das letzte Mal mit ihrem Vater gesprochen hatte, hatte Gaspare gar nicht so ablehnend geklungen. Eine hübsche Summe würde wahrscheinlich auch die letzten Bedenken des guten Mannes beseitigen.
    Während Hilbrecht überlegte, wie viel er sich leisten konnte, für das Mädchen auszugeben, erreichte er die Taverne, stieg im Hof vom Pferd und warf die Zügel einem Knecht zu.
    Der Mann sah ihm grinsend entgegen. Wie die meisten hier im Viertel wusste er, dass der Tedesco Gaspares Tochter umschwärmte, aber von dieser genau wie ihre übrigen Verehrer gewaltig an der Nase herumgeführt wurde. Da der Gast ihm jedes Mal eine Münze schenkte, wünschte er ihm Glück und führte den Gaul unter die Pergola, wo das Tier sich vor der Sonne geschützt an dem Wasserschaff und der Heuraufe gütlich tun konnte.
    Hilbrecht streckte gerade die durch den Ritt steif gewordenen Glieder, da vernahm er einen gellenden Schrei. Es klang, als sei Mariangela in höchster Not.
    Ohne sich zu besinnen, stürmte Hilbrecht ins Haus. Unterwegs sah er Gaspare, der einen Tonkrug wie eine Waffe in der Hand hielt, aber nicht zu wissen schien, ob er ihn benützen sollte. Als der Deutsche an ihm vorbeieilte, folgte Mariangelas Vater ihm in die Gaststube.
    In dem Gastraum sah Hilbrecht als Erstes Mariangelas nackte Beine, mit denen sie verzweifelt um sich stieß, sowie den Mann, der sich gerade daranmachte, ihr Gewalt anzutun. Mit zwei langen Schritten war er bei ihm, packte ihn am Genick und riss ihn von dem Mädchen zurück.
    »Du verdammtes Schwein!«, schrie er und versetzte ihm ein paar heftige Fausthiebe. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Mariangela ihre Röcke nach unten schlug und fast gleichzeitig mit der anderen Hand nach dem vollen Weinkrug griff.
    Ein Schlag, der sein Kinn traf, machte ihm klar, dass er besser auf seinen Gegner achten sollte. Rasch landete er mehrere eigene Treffer und trieb den um fast einen Kopf größeren Junker quer durch die Gaststube.
    Rudolf von Ottmeringen hatte Bärenkräfte, doch gegen den vom Zorn entflammten Hilbrecht kam er nicht an. Daher packte er einen massiven Hocker, um damit auf seinen Gegner einzuschlagen.
    Hilbrecht wich jedoch aus und war dann mit einem Schritt bei ihm. Wieder erbebte Rudolfs Körper unter gewaltigen Fausthieben. Der Junker griff nach seinem Dolch.
    Als hätte er es vorausgesehen, prellte Hilbrecht ihm die Waffe aus der Hand und verprügelte ihn nach Strich und Faden.
    »Helft mir endlich, ihr Narren!«, schrie Junker Rudolf seinen Männern zu.
    Diese hatten dem Kampf fassungslos zugesehen, sie konnten nicht begreifen, dass ihr Anführer gegen den kleineren Mann den Kürzeren zog. Nun endlich sprangen sie auf, zogen ihre Schwerter und gingen auf Hilbrecht los. Einer musste dabei an Mariangela vorbei. Diese hob den vollen Krug und ließ ihn dem Mann auf den Schädel krachen.
    Ohne einen Laut sank der Waffenknecht zu Boden. Ein anderer kam Gaspare in die Quere, der den Krug nicht weniger geschickt einsetzte als seine Tochter. Dennoch blieben zwei Kerle übrig, die sich auf Hilbrecht stürzten.
    »Zwei gegen einen! Das liebe ich. Da werde ich nämlich erst so richtig warm!«, rief dieser lachend, zog

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