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Toechter Der Suende

Toechter Der Suende

Titel: Toechter Der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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dürft euch nicht entzweien.«
    Giso atmete tief durch und nickte schließlich. »Du hast recht. Auch ich würde Falko mein Leben anvertrauen. Nur wünschte ich mir, er würde seine Pflicht als Ritter des Königs ernst nehmen und nicht diesem römischen Mädchen nachsteigen.«
    Dem jungen Priester lag auf der Zunge zu berichten, dass er in Ercole Orsinis Hauskapelle versteckt zugesehen hatte, wie Francesca und Falko in der Sakristei verschwunden und erst nach geraumer Zeit wieder herausgekommen waren. Da sein Freund nicht dumm war, musste er entweder von diesem Mädchen besessen sein oder bereit, sich auf die Seite der Feinde des Königs zu schlagen.
    »Ich weiß nicht, ob ich Giso mein Leben anvertrauen würde. Hilbrecht ja, aber ihm nicht«, antwortete Falko unversöhnlich.
    »Dann muss ich dich bitten, das Gelände des Campo Santo Teutonico zu verlassen und dir in Rom eine andere Bleibe zu suchen! Hier haben nur treue Ritter des Königs etwas zu suchen«, antwortete Giso eisig.
    »Falko ist ein treuer Ritter des Königs«, rief Hilbrecht verzweifelt aus.
    Doch keiner der beiden Streithähne war bereit einzulenken. Mit einer wütenden Bemerkung drehte Falko sich um und verschwand in der Herberge. Als er kurz darauf wieder herauskam, trug er seine Reisekleidung und hatte seinen Umhang übergeworfen. Ihm folgte sein Knappe Frieder mit einer Miene, als hätte man ihm sechs Wochen Regenwetter prophezeit.
    »Da der Herr Pfarrer mich hier nicht mehr sehen will, habe ich mich entschlossen, mich in Gaspares Taverne in Trastevere einzuquartieren«, sagte Falko zu Hilbrecht und ignorierte Giso dabei.
    »Gib aber acht, dass du nicht auf die Schurken triffst, die mich gestern abfangen wollten«, warnte ihn sein Freund.
    Falko winkte ab. »Keine Sorge! Mit denen werde ich schon fertig. Immerhin habe ich im Elsass sechs Kriegsknechte besiegt!«
    Als er das hörte, kam in Hilbrecht eine Erinnerung hoch, und er schlug sich mit der flachen Rechten gegen die Stirn. »Bei unserem Heiland, da fällt mir etwas auf!«
    »Und was?«
    »Die Räuber, die du im Elsass erschlagen hast, und die Kerle, mit denen ich in Gaspares Taverne aneinandergeraten bin, trugen eine verblüffend ähnliche Tracht. Die Räuber hatten nur irgendwelche Lumpen darübergezogen, und auf ihren Waffenröcken fehlte das Wappen. Seltsam, dass ich das jetzt erst merke.«
    Er starrte Falko verblüfft an. »Der Anführer der Kerle aus Gaspares Taverne! Der war gestern bei dem Überfall dabei. Wir haben ihn doch beide gesehen. Ein bärenhaft aussehender Mann mit einem viel zu kleinen Kopf!«
    Unbeachtet von den jungen Männern war Margarete hinzugetreten. »Welches Wappen trugen die Männer, mit denen Ihr in Trastevere aneinandergeraten seid, Junker Hilbrecht?«
    »Es war zwiegespalten. Im unteren Feld war ein Turm mit vier Zinnen auf einem Dreiberg und oben ein Turnierkragen in Blau«, erklärte Hilbrecht.
    Margarete sah aus, als hätte man ihr einen Guss kalten Wassers über den Kopf geschüttet. »Das ist das Wappen meiner Verwandten auf Burg Ottmeringen. Aber …« Das, was ihr eben durch den Kopf schoss, verschlug ihr die Sprache. Sie dachte an ihre Waffenknechte und ihre Magd Ida, die von den Räubern erschlagen worden waren, und fasste in einer unbewussten Geste Falkos Hand.
    »Wenn ich Euch noch nicht für meine Rettung gedankt habe, so tue ich es jetzt, Herr Ritter. Ihr habt mich vor einem schrecklichen Schicksal bewahrt.«
    Falko begriff überhaupt nichts, und Hilbrecht und Giso sahen das Mädchen ebenfalls verständnislos an.
    »Wie meint Ihr das?«
    »Hinter dem Überfall auf mich muss meine Verwandte Dagoberta von Ottmeringen stecken! Sie wollte unbedingt, dass ich ihren Sohn Rudolf heirate. Der ist so ein Bär mit einem viel zu kleinen Kopf. Er hat die ganze Zeit den Mägden nachgestellt, und ich mochte ihn auch aus anderen Gründen nicht. Aber ich hätte mir selbst im schlimmsten Alptraum nicht vorstellen können, dass Dagoberta mir ihre Leute nachschickt, um meine Begleitung umzubringen und mich zu entführen. Wahrscheinlich wäre Junker Rudolf als Retter aufgetaucht, und ich hätte ihm aus Dankbarkeit die Hand reichen müssen!«
    Margarete zitterte bei dem Gedanken, Dagobertas Plan hätte gelingen können. Von Räubern geschändet und ermordet zu werden erschien ihr ein leichteres Schicksal, als ihr Lebtag an einen Mann wie Rudolf von Ottmeringen gefesselt zu sein.
    »Mein Verwandter muss uns gefolgt sein. Daher sollten wir achtgeben, denn ich halte ihn

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