Toechter Der Suende
Nähe des Pantheons bewohnte und im Namen eines noch höher gestellten Herrn handelte. Auch der Vater des Mannes sollte diesem unbekannten Edelmann bereits in ähnlicher Weise gedient haben und es auch weiterhin tun.
Zufrieden beendete Falko das Verhör und klopfte Renzo auf die Schulter. »Ich werde dich in meine Dienste nehmen. Wage es aber nicht, mich zu betrügen oder gar zu verraten!«
Renzo kniete sich vor ihm hin und presste seine rechte Hand aufs Herz. »Ich werde Euch mit aller Kraft dienen, mein Herr!«
»Ich will es glauben!« Falko überlegte kurz und sah dann Frieder an. »Ich glaube, es ist nicht mehr nötig, Renzo einzusperren. Bring ihm Wasser, einen Krug Wein und etwas zu essen. Morgen weist du ihm eine Arbeit zu, damit er sich nützlich machen kann!«
»Es würde mich nicht wundern, wenn der Kerl heute Nacht klammheimlich verschwindet«, erklärte Ritter Michel missmutig.
Falko blieb stehen und sah ihn lächelnd an. »Das glaube ich nicht, und wenn doch, so wird er uns zu diesem geheimnisvollen Auftraggeber führen. Oder denkst du, ich lasse ihn so schnell aus den Augen?«
»Also werden wir nicht nur die Reichskleinodien, sondern auch noch diesen Kerl bewachen müssen! Dabei haben wir bereits genug zu tun.«
»Frieder und Hans werden sich um Renzo kümmern. Die beiden kennen sich in Rom wahrscheinlich besser aus als Hilbrecht und ich zusammen«, antwortete Falko lächelnd. »Fast wünschte ich, Renzo würde tatsächlich fliehen und uns zu seinen Hintermännern führen. Etwas sagt mir jedoch, dass er das nicht tun wird. Im Grunde ist er ein armer Teufel, der zeit seines Lebens zusehen musste, wo er die nächste Mahlzeit herkriegt. So rasch wird er die Futterkrippe, an der er steht, nicht verlassen, zumal er sich vor seinen ehemaligen Freunden fürchtet. Wir müssen nun herausfinden, welcher Edelmann in der Nähe des Pantheons wohnt und einen Sohn hat, auf den Renzos Beschreibung zutreffen könnte. Wenn wir das wissen, werden wir diesen Schurken entlarven!«
»Das wird sich zeigen«, antwortete Michel, dem die Sorge um den König und die Reichskleinodien schier den Schlaf raubte.
Hilbrecht hingegen war Feuer und Flamme für Falkos Plan und erbot sich, am nächsten Tag nach Trastevere zu Pater Luciano zu reiten. »Vielleicht kann er uns sagen, wer dieser Edelmann ist«, setzte er mit blitzenden Augen hinzu.
Zwar wusste Falko, dass sein Freund vor allem Mariangela wiedersehen wollte. Dennoch erschien es auch ihm besser, erst einmal den Pater von Santa Maria in Trastevere zu fragen. Jeder andere würde die entsprechenden Personen möglicherweise warnen, und das wollte er vermeiden.
16.
W enig später saß Falko mit Michel, Giso und Ritter Oskar zusammen in einem kleinen, abgelegenen Raum, während Hilbrecht mit den Nürnberger Stadtknechten die Reichskleinodien bewachte.
Nach einer Weile ergriff Michel das Wort. »Ihr seid länger in der Stadt und könnt mir vielleicht sagen, wie ein Anschlag auf Seine Majestät durchgeführt werden könnte.«
»Das kann zu allen Zeiten und Orten geschehen«, antwortete Falko. »Allerdings würde ich weder versuchen, in Herrn Friedrichs Schlafgemach einzudringen, noch, ihn in Sankt Peter anzugreifen. Da sind zu viele Leibwachen um ihn herum.«
»Und wann würdest du es tun?«, fragte Michel weiter.
Falko runzelte die Stirn. »Beim Einzug des Königs in die Stadt, wenn die Straßen voller Menschen sind! Dort wäre ich mit zwei Schritten beim König, könnte ihn niederstechen und mich dann zwischen den Leuten in Sicherheit bringen. Würden Friedrichs Leibwachen mir folgen wollen, käme es zu einer Straßenschlacht, denn wir Deutschen sind hier nicht gerade beliebt.«
»Also müssen wir auf diesen Wegen besonders aufpassen«, schloss Michel aus seinen Worten.
»Ja! Das gilt auch für Friedrichs Ritt zur Krönung und natürlich dann, wenn er die Stadt wieder verlässt.«
Oskar von Frammenberg nickte zustimmend. »Unser Freund hat recht! Die Wege durch die Stadt bieten die günstigsten Gelegenheiten für einen Meuchelmord. Wenigstens kennen wir mit Gianni den Anführer dieser Bande.«
»Unteranführer«, wandte Falko ein. »Der Anführer selbst ist ein hoher Herr, der sich die Hände gewiss nicht selbst schmutzig machen wird. Gefährlicher erscheint mir der Mann, der Kardinal Foscarelli umgebracht hat. Der wird auch vor einem Mordanschlag auf König Friedrich nicht zurückschrecken.«
»Der geheimnisvolle Signore aus der Umgebung des Pantheons? Ich hoffe,
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