Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Toechter Der Suende

Toechter Der Suende

Titel: Toechter Der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
Vom Netzwerk:
mitzubringen.«
    »Dieser Teppich ist für den Prinzen und geht Euch nichts an«, fuhr Wendel erregt auf und wollte weitergehen.
    Da vertrat Falko ihm den Weg. »Seid Ihr aber ungefällig! Ansehen werde ich ihn mir doch können.«
    Wendels Augen flackerten, und auf seinem Gesicht machte sich Angst breit. »Es geht nicht! Ich will ins Bett und kann mich nicht auch noch mit Euch aufhalten.«
    »Trotzdem werdet Ihr diesen Teppich hier auf der Stelle ausrollen!« Falkos Stimme hatte jeden verbindlichen Klang verloren, und er griff zum Schwert.
    Nun begriffen die Wachen, dass es hier um mehr gehen musste als um einen Teppich, und traten neugierig näher. Wendel versuchte Falko wegzustoßen, um an ihm vorbeizukommen. Doch bevor er sich’s versah, hatte dieser ihm den ungewöhnlich schweren Teppich entrissen, auf den Boden gelegt und zerrte nun an dem freien Ende, so dass das dicke Gewebe sich entrollte.
    Die Wachen schrien wütend auf, als sie den betäubten Prinzen entdeckten. »Was soll denn das?«, rief einer von ihnen und hielt Kaspar Wendel fest, der wild um sich schlug, um freizukommen.
    »Wirst du wohl Ruhe geben!«, schrie der Wächter, brauchte jedoch die Hilfe seines Kameraden, um den Lehrer zu bändigen.
    Mittlerweile war auch der Haushofmeister, dem Kaiser Friedrich die Aufsicht über seinen jungen Verwandten übertragen hatte, wach geworden und stürzte noch im Hemd, aber mit dem Schwert in der Faust aus seiner Kammer.
    »Der Kerl hier hat den Prinzen eingewickelt und wollte ihn wegtragen«, berichtete der Anführer der Wachen.
    »Wendel? Aber das ist … Verflucht soll er sein! Zum Glück habt Ihr ihn rechtzeitig erwischt.«
    Der Haushofmeister atmete erleichtert auf, während die Nachtwachen auf Falko zeigten. »Ohne diesen jungen Ritter wäre uns der Schurke womöglich entkommen.«
    Der Haushofmeister drehte sich zu Falko um und streckte ihm die Hand entgegen. »Falko Adler, nicht wahr? Habt Dank! Ich weiß nicht, was geschehen wäre, wenn Wendel seinen infamen Plan hätte in die Tat umsetzen können.«
    »Draußen auf der Straße dürften seine Spießgesellen mit Pferden auf ihn warten. Seht zu, dass Ihr diese ebenfalls festsetzen lasst. Ach ja, wenn Ihr meinen Freund Hilbrecht von Hettenheim, der diese Männer ausfindig gemacht hat und überwacht, belohnen wollt, so schenkt ihm den Rotfuchs, den die Herrschaften höchstwahrscheinlich als Reittier für den Prinzen gekauft haben.«
    Falko fühlte sich wie auf Wolken. Eben hatte er dem Kaiser zum zweiten Mal einen wertvollen Dienst erweisen können, und er hoffte, dass Friedrich III. sich daran erinnern würde. Nun aber sah er zu, wie der Haushofmeister des Prinzen eine Rotte Krieger zusammenrief und mit diesen nach draußen stürmte. Er folgte ihnen etwas langsamer und kam gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie die beiden Herren aus Österreich samt ihren Knechten von ihren Pferden gezerrt und verhaftet wurden.
    Kaum war dies geschehen, schälten sich Hilbrecht und Ritter Oskar aus dem Dunkel der Nacht. Sie steckten ihre Schwerter weg, mit denen sie die Entführer an der Flucht hatten hindern wollen, und umarmten Falko lachend.
    »Na, das haben wir geschafft!«, rief Hilbrecht, während der alte Ritter in die Richtung wies, in der Sankt Peter und das Campo Santo Teutonico lagen.
    »Ich glaube, jetzt können wir nach Hause gehen, meint ihr nicht auch? Na ja, unser Zuhause ist es nicht so richtig. Das liegt viele Meilen im Norden!« Heimweh schwang in seinen Worten mit und schlug auch eine Saite in Falko an.
    »Wir werden bald nach Hause reisen. Vorher muss ich jedoch noch jemanden suchen.«
    »Wir helfen dir dabei, nicht wahr, Herr Oskar?« Hilbrecht sah den alten Ritter grinsend an.
    Dieser zog eine zweifelnde Miene. Die Entführung einer jungen Dame war eine gefährliche Angelegenheit, und sie würden auf dem Heimweg jederzeit mit Verfolgern rechnen müssen. Da er Falko mochte, wollte er ihn jedoch nicht im Stich lassen.
    »Darüber reden wir morgen, wenn wir ausgeschlafen sind. Jetzt winkt mir der Bettzipfel doch zu sehr!« Damit fasste er die beiden Jüngeren unter und führte sie in Richtung des Vatikans. Unterwegs stimmte Hilbrecht lauthals ein Lied an und hörte fast im gleichen Augenblick eine Römerin schneller schimpfen, als er sie verstehen konnte.

22.
    D ario d’Specchi hastete hinter seinem Sohn her, denn er fürchtete, dieser würde sich von seinem Zorn hinreißen lassen.
    »Wir brauchen Francesca – und zwar lebend!«, beschwor er ihn

Weitere Kostenlose Bücher