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Toechter Der Suende

Toechter Der Suende

Titel: Toechter Der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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erwartete, unterblieb jedoch.
    Francesca maß sie mit einem hasserfüllten Blick und wies auf ihr anschwellendes Gesicht. »Das hier wird Cirio d’Specchi mir büßen. Du aber sieh zu, dass du mir aus den Augen kommst. Ich will dich nie mehr sehen!«
    »Ich werde Wasser holen und Euer Gesicht kühlen«, bot die Zofe an.
    Doch ihre Herrin wies mit einer gebieterischen Geste zur Tür. »Verschwinde!«

2.
    D en Abschied von Urs würde Falko so schnell nicht vergessen. Der Säumer hatte ihn in Bellinzona zum Wein eingeladen und so eifrig nachschenken lassen, dass Falko zunächst nicht bemerkte, wie ihm der schwere Südwein zu Kopf stieg. Erst als er zur Tür hinauswankte, um sich im Freien zu übergeben, wurde ihm klar, wie betrunken er war. Doch da war es für Reue schon zu spät.
    Obwohl Urs die kleine Rache für den verlorenen Zweikampf sichtlich genoss, war er Menschenfreund genug, den halb bewusstlosen Falko zu dessen Schlafstatt zu bringen und die Decke über ihn zu ziehen.
    Da Falko am nächsten Tag nicht auf sein Pferd steigen konnte, musste die Reisegruppe einen Rasttag einlegen. Fast den ganzen Tag lag er in halber Bewusstlosigkeit auf seinem Lager und merkte kaum, dass Elisabeth sich neben ihn gesetzt hatte und ihm mit einem kühlen Tuch die schweißnasse Stirn abwischte.
    »Wie geht es Euch, Herr Ritter?«, fragte sie gegen Abend mit einer Mischung aus Bedauern und leisem Spott.
    »Wo ist Urs? Ich bringe ihn um! Er muss mir Branntwein in meinen Becher geschüttet haben!« Falko wollte sich aufrichten, doch ihm wurde sofort schwindlig und er sank stöhnend auf sein Lager zurück.
    »Die Säumer sind bereits wieder auf dem Weg nach Norden«, berichtete Elisabeth lächelnd und fragte, ob sie ihm etwas zu trinken bringen solle.
    Kaum hatte sie es gesagt, da merkte Falko, wie durstig er war, und nickte. »Das wäre sehr freundlich von Euch, ehrwürdige Mutter!«
    Elisabeth gluckste bei dieser Anrede, denn immerhin war sie jünger als der Junker. »Ich bin gleich zurück«, sagte sie und verließ die Kammer. Unterwegs traf sie auf Edelgunde von Frammenberg.
    »Und, ist unser großer Zecher wieder auf den Beinen?«, wollte diese wissen.
    Um Elisabeths Lippen spielte ein nachsichtiges Lächeln. »Noch nicht so ganz. Er hat jetzt Durst und bat mich, etwas für ihn zu besorgen.«
    »Ich glaube nicht, dass ihm in seinem Zustand Wein oder Wasser bekommen würden. Wir sollten ihm besser etwas von dem Trunk geben, den ich für meinen Oskar zubereitet habe. Der hat gestern ebenfalls zu tief in den Becher geschaut. Er ist gut für den Magen, müsst Ihr wissen. Ich meine den Trunk, nicht meinen Oskar. Zum Glück haben Hochwürden Giso und Junker Hilbrecht sich besser beherrschen können. Nicht auszudenken, was wir zu tun hätten, wenn auch die beiden in Herrn Falkos Zustand wären!«
    »Oh, Gott! Das wage ich mir gar nicht erst vorzustellen.« Lachend folgte Elisabeth der Edeldame in die Küche der Herberge, in der bereits ein kleiner Kessel über dem Feuer hing und einen durchdringenden Geruch nach Kamille, Pfefferminze und anderen Kräutern verströmte.
    Edelgunde holte ihren Löffel heraus und kostete davon. Zwar verzog sie dabei das Gesicht, nickte aber Elisabeth zufrieden zu. »Jetzt muss die Brühe nur noch ein wenig abkühlen, dann können unsere Helden sie trinken!«
    »Wird ihnen davon nicht noch schlechter?«, fragte Elisabeth mit gekrauster Nase, da ihr der scharfe Geruch nach Minze in der Nase stach.
    »Den ersten Becher werden sie wahrscheinlich wieder von sich geben«, antwortete Edelgunde augenzwinkernd. »Doch damit kommt das ganze Gift, das sich durch die übermäßige Zecherei angesammelt hat, wieder heraus, und sie werden hinterher wie neu sein.«
    So ganz war Elisabeth nicht von der Wirksamkeit des Trankes überzeugt, doch sie wollte der erfahrenen Frau nicht widersprechen. Daher ließ sie zu, dass Edelgunde die Brühe in einen Becher füllte und in die Kammer des Junkers trug.
    Falko sah nur den Becher, griff zu und stürzte den Inhalt wie ein Verdurstender in sich hinein. Im nächsten Augenblick würgte er, und ihm kam alles hoch, was sich in seinem Magen befand. Es gelang Elisabeth gerade noch, ihm eine Decke vors Gesicht zu halten, damit er seine Kleidung nicht beschmutzte. Dabei bedachte sie Edelgunde mit einem tadelnden Blick.
    Diese winkte lächelnd ab. »Ich sagte doch, dass das ganze Gift aus dem Magen herausmuss. Gebt acht, gleich wird er noch einmal erbrechen!« Die Warnung erfolgte keinen

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