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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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kaufen, tut er so, als wäre es unter seiner Würde, sich mit ihm abzugeben. Aber dann nimmt er das Geld und zählt jede einzelne Münze zweimal nach.«
    Sie krabbelte ins Bett zurück und schob sich neben ihn. »Ich weiß genau, wie er sich fühlt«, murmelte sie. »Es gibt nichts Schlimmeres, als das zu verkaufen, was man liebt.«
    »Wenn er die Blumen nicht verkaufen würde, würden sie sterben.« Er umfaßte ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Und wenn du nicht verkaufen würdest, was du liebst, wäre das ebenfalls der Tod eines Teils von dir.«
    »Nun, auf jeden Fall des Teils, der essen muß. Was meinst du, rufst du einen dieser geschniegelten Kellner rauf und bestellst uns ein Frühstück?«
    »Was hättest du denn gern?«
    In ihren Augen blitzte es begierig auf. »Oh, alles. Angefangen mit dem hier …«
    Sie zerrte die Decke fort und warf sich über ihn.
     
    Eine ganze Weile später trat sie aus der Dusche und hüllte sich in einen flauschigen, weißen Bademantel, der hinter der Tür an einem Haken hing. Rogan saß mit einer Tasse Kaffee und einer Zeitung an einem Tisch unter dem Fenster im Salon.
    »Das ist ja eine französische Zeitung.« Sie roch an einem Korb mit frischen Croissants. »Du liest also nicht nur italienisch, sondern auch französisch?«
    »Mmm.« Mit gerunzelter Stirn überflog er den Wirtschaftsteil. Am besten riefe er gleich bei seinem Makler an.
    »Und was sonst noch?«
    »Wie, was sonst noch?«
    »Was für Sprachen liest – sprichst du außer Englisch, Französisch und Italienisch noch?«
    »Ein bißchen Deutsch. Und mit meinem Spanisch komme ich notfalls geradeso durch.«
    »Gälisch?«
    »Nein.« Auf der Suche nach Nachrichten über Kunstauktionen blätterte er die Seite um. »Du?«
    »Die Mutter meines Vaters hat Gälisch gesprochen, und von ihr habe ich ein bißchen gelernt.« Sie strich Marmelade auf ein dampfendes Croissant. »Aber ich nehme an, außer, wenn man fluchen will, nutzt es einem nicht allzuviel. Auf jeden Fall bekommt man damit nicht unbedingt den besten Tisch in einem französischen Restaurant.«
    »Es ist wertvoll, besonders, da bereits ein beachtlicher Teil unseres kulturellen Erbes verlorengegangen ist.« Was eine Sache war, die ihn oft beschäftigte. »Es ist schade, daß man die irische Sprache nur noch an so wenigen Orten in Irland zu hören bekommt.« Er erinnerte sich an eine Idee, mit der er schon seit längerem spielte, und so legte er die Zeitung fort. »Sag etwas auf gälisch.«
    »Ich esse gerade.«
    »Sag etwas in der alten Sprache, Maggie. Tu es für mich.«
    Sie stieß einen ungeduldigen Seufzer aus, doch dann sagte sie etwas, das in seinen Ohren so melodiös, exotisch und fremd wie Griechisch klang.
    »Was hast du gesagt?«
    »Daß du ein Gesicht hast, das man morgens gerne sieht.« Sie lächelte. »Weißt du, es ist eine Sprache, die nicht nur für Flüche, sondern ebensogut für Schmeicheleien geeignet ist. Und jetzt sag etwas auf französisch zu mir.«
    Er tat mehr. Er lehnte sich vor, gab ihr einen sanften Kuß und murmelte: »Me réveiller à côté de toi, c’est le plus beau de tous les rêves.« Ihr Herz machte einen Satz.
    »Was heißt das?«
    »Neben dir aufzuwachen ist der allerschönste Traum.«
    Sie senkte verlegen den Blick. »Tja. Französisch scheint für derartige hübsche Phrasen besser als Englisch geeignet zu sein.«
    Ihre spontane, ungeplante weibliche Reaktion amüsierte und faszinierte ihn. »Du bist gerührt. Weshalb nur habe ich es nicht eher mit Französisch probiert?«
    »Red keinen Quatsch.« Seine Aussage hatte sie tatsächlich berührt, doch statt dieser Schwäche nachzugeben, machte sie sich erneut über ihr Frühstück her. »Was esse ich da gerade?«
    »Benedikteneier.«
    »Sie sind gut«, sagte sie mit vollem Mund. »Ein bißchen mächtig, aber gut. Und was stellen wir heute so alles an, Rogan?«
    »Du wirst ja ganz rot.«
    »Werde ich nicht.« Sie kniff die Augen zusammen und bedachte ihn mit einem herausfordernden Blick. »Ich wüßte nur gerne, welches deine Pläne sind. Ich nehme doch wohl an, heute besprichst du dich mit mir, statt mich hinter dir herzuzerren wie einen blöden Hund.«
    »Allmählich habe ich deine spitze Zunge richtig gern«, sagte er gut gelaunt.
    »Was vielleicht ein Zeichen für meine allmähliche geistige Umnachtung ist. Aber bevor du mir weiter irgendwelche Seitenhiebe verpaßt, kläre ich dich lieber darüber auf, daß ich dachte, du sähest vielleicht gerne etwas von der Stadt.

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