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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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finanziert und eine Gesellschafterin engagiert. Dann hast du eine Hypothek abgetragen, was deiner Schwester mißfallen wird, aber es war nun einmal deine Pflicht. Darüber hinaus hast du Brianna genug Geld gegeben, um deine Mutter sechs Monate lang auszuhalten, und außerdem hast du ein paar Vorräte gekauft. Und den Rest hast du in den Kauf eines Kleides für dich selbst investiert.«
    »Genau. Genau das habe ich gesagt.«
    Zornbebend stand sie da und blitzte ihn kampflustig an. Er könnte ihr sagen, dachte er, daß er ihre unglaubliche Großzügigkeit und ihre Loyalität gegenüber ihrer Familie bewunderte, doch er bezweifelte, daß er durch diese Aussage in ihren Augen Gnade fand.
    »Das erklärt so einiges.« Er schenkte sich eine zweite Tasse Kaffee ein und hob sie an den Mund. »Ich werde dafür sorgen, daß du einen Vorschuß bekommst.«
    Sie war sich nicht sicher, daß sie einen Ton herausbrächte, und als sie sprach, kam ihre Stimme einem gefährlichen Zischen gleich. »Ich will deinen verdammten Vorschuß nicht. Ich werde mir verdienen, was für meinen Unterhalt erforderlich ist.«
    »Das tust du bereits – und zwar ziemlich gut. Aber der Vorschuß ist weder als edle Spende noch auch nur als Darlehen gemeint. Es wäre eine geschäftliche Transaktion, mehr nicht.«
    »Zur Hölle mit deinen Geschäften.« Vor Scham war sie inzwischen puterrot. »Aber ich nehme nicht einen Penny, ehe er nicht von mir verdient worden ist. Ich habe nicht meine Schulden beglichen, nur um neue Verbindlichkeiten einzugehen.«
    »Himmel, was bist du stur.« Er trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte herum, während er versuchte, ihre leidenschaftliche Reaktion zu verstehen. Da ihr so verzweifelt viel an der Wahrung ihres Stolzes zu liegen schien, würde er dafür sorgen, daß seine Hilfe diesem Stolz keinen Abbruch tat. »Also gut, dann gehen wir die Sache eben anders an. Wir haben diverse Angebote für Unterwerfung bekommen, aber ich habe sie alle abgelehnt.«
    »Abgelehnt?«
    »Mmmm. Das letzte Angebot betrug, glaube ich, dreißigtausend Pfund.«
    »Pfund!« brach es aus ihr heraus. »Man hat mir dreißigtausend Pfund dafür geboten, und du hast das Angebot abgelehnt. Bist du wahnsinnig? In deinen Augen ist das vielleicht ein lächerlicher Betrag, Rogan Sweeney, aber ich wäre mit diesem Geld über ein Jahr lang alle Sorgen los. Wenn das die Art ist, in der du meine Werke …«
    »Sag nichts.« Die Worte kamen in einem so beiläufigen Ton, daß es ihr tatsächlich die Sprache verschlug. »Ich habe das Angebot abgelehnt, weil ich die Absicht hatte, das Stück selbst zu kaufen, wenn es wieder in Irland ist. Aber nun kaufe ich es eben schon jetzt und stelle es als Teil meiner persönlichen Sammlung aus. Ich zahle dir fünfunddreißigtausend Pfund.«
    Er sprach die Zahl aus, als handele es sich um Kleingeld, das lose auf seinem Schreibtisch lag.
    Etwas in ihrem Innern zitterte wie das Herz eines verängstigten Vögelchens. »Warum?«
    »Es widerspräche meiner geschäftlichen Ethik, wenn ich denselben Preis bezahlen würde, den ein Kunde geboten hat.«
    »Nein, ich meine, warum willst du das Stück so unbedingt?«
    Er unterbrach seine Überlegungen und sah sie an. »Weil es eine wundervolle, intime Arbeit ist. Und weil ich jedesmal, wenn ich sie ansehe, daran denke, wie ich zum ersten Mal mit dir ins Bett gegangen bin. Du wolltest sie nicht verkaufen. Hast du dir etwa eingebildet, das hätte ich dir an dem Tag, als du sie mir gezeigt hast, nicht angesehen? Hast du wirklich geglaubt, ich verstünde nicht, daß dein Herz bei dem Gedanken, dich von diesem Stück zu trennen, geblutet hat?«
    Unfähig, etwas zu sagen, schüttelte sie den Kopf und wandte sich ab.
    »Aber das Werk gehörte mir, Maggie, noch ehe es überhaupt vollendet war. Ich denke, es gehörte ebenso mir wie dir. Und niemand wird es bekommen außer mir. Ich hatte niemals die Absicht, es jemand anderem zu überlassen, egal, zu welchem Preis.«
    Immer noch schweigend trat sie ans Fenster und sah hinaus. »Ich will nicht, daß du mich dafür bezahlst.«
    »Mach dich nicht lächerlich …«
    »Ich will dein Geld nicht«, sagte sie schnell. »Du hast recht – das Stück war etwas ganz Besonderes für mich, und ich wäre dankbar, wenn du es als Geschenk annehmen würdest.« Sie atmete hörbar aus und sah auf die Straße hinaus. »Ich würde mich freuen, wenn ich wüßte, daß es von nun an dir gehört.«
    »Uns«, sagte er in einem Ton, der sie zwang, ihn wieder

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