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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht ganz so tief geprägt, aber immerhin verkaufte sie die Dinge, die sie schuf, inzwischen nicht nur in Ennis, sondern darüber hinaus auch in Galway und in Cork.
    Mehr als das brauchte sie nicht. Vielleicht wünschte sie sich mehr, aber sie wußte, daß sich von einem Wunsch, wie tief verwurzelt und schmerzlich er auch war, keine Rechnung bezahlen ließ. Genau wie sie wußte, daß es ehrgeizige Ziele gab, deren Erreichung einen Preis forderte, den zu bezahlen sie weder willens noch in der Lage war.
    Wenn sie hin und wieder frustriert oder rastlos war, dann brauchte sie sich nur daran zu erinnern, daß sie an dem von ihr gewählten Ort die von ihr gewählte Arbeit tat.
    Aber an Vormittagen wie diesem, wenn der Regen mit der Sonne rang, dachte sie an ihren Vater und daran, daß kaum einer seiner Träume je in Erfüllung gegangen war.
    Er hatte es nie zu Wohlstand und Erfolg gebracht und hatte selbst die Farm verloren, die vor ihm von Generationen von Concannons bewirtschaftet worden war.
    Die Tatsache, daß ein Großteil ihres Erbes zur Begleichung von Steuern oder anderer durch die hochfliegenden Träume ihres Vaters entstandener Schulden verkauft worden war, störte sie nicht. Vielleicht dachte sie manchmal mit einer gewissen Wehmut an die Hügel und Felder, über die sie einst mit all der Arroganz und Unschuld der Jugend gestreunt war, doch alles gehörte der Vergangenheit an. Tatsächlich hätte sie nicht das geringste Interesse daran gehabt, den Hof zu bewirtschaften oder sich den Kopf zu zerbrechen, ob er finanziell weiterhin zu halten war. Die liebevolle Fürsorge, die ihre Schwester Brianna für alles Grüne empfand, war ihr fremd. Sie genoß zwar den Anblick der großen, geradezu herausfordernden Blüten und den süßen, schweren Duft, der ihr beim Betreten ihres Gärtchens in die Nase stieg, doch wenn die Blumen gediehen,
dann taten sie es nicht als Dank für Maggies Pflege, sondern eher aus Trotz gegen ihre Nachlässigkeit.
    Sie hatte ihr Zuhause, und alles andere lag außerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs und somit auch meistens außerhalb ihrer Gedankenwelt. Maggie zog es vor, niemanden und vor allem nichts zu brauchen, was sich nicht durch eigene Arbeit erlangen ließ.
    Abhängigkeit, so wußte sie, und das Verlangen nach mehr, als man besaß, führte zu Unglück und Unzufriedenheit. Das hatte ihr das Beispiel ihrer Eltern deutlich vor Augen geführt.
    Immer noch stand sie in der offenen Tür, blickte in den kalten Regen hinaus und atmete die feuchte Süße der Knospen der Schlehdornhecke zu ihrer Rechten und der früh blühenden Rosen zu ihrer Linken ein. Sie war eine zierliche Frau, deren wohlgeformter Körper auch unter den weiten Jeans und dem Flanellhemd deutlich zu erkennen war. Auf ihr schulterlanges, feuerrotes Haar hatte sie einen regengrauen Schlapphut gedrückt, und unter seinem Rand lugte ein Paar launenhafter, geheimnisvoll meergrüner Augen hervor.
    Ihr regenfeuchtes Gesicht hatte sanft gerundete Wangen, ein entschlossenes Kinn und einen breiten, melancholischen Mund. Ihr wie bei den meisten Rothaarigen cremefarbener Teint und die goldenen Sommersprossen auf ihrer Nase wirkten wie von Tau benetzt.
    Sie hob den selbstkreierten Glasbecher mit dem starken, süßen Frühstückstee an die Lippen und ignorierte das Klingeln des Telefons in der Küche. Sie hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, lediglich an den Apparat zu gehen, wenn es ihr gefiel, und auch dann nur, wenn sie nicht auch nur im entferntesten mit ihrer Arbeit beschäftigt war. Und im Augenblick formte sich gerade eine Skulptur in ihrem Kopf, klar wie ein Regentropfen, rein und glatt, bei der zartes Glas ineinanderfloß.
    Die Vision war allzu verführerisch, und ohne weiter auf das
Läuten des Telefons zu achten, ging sie durch den Regen in ihr Atelier, wo sie das beruhigende Dröhnen des Schmelzofens empfing.
     
    In seinem Dubliner Büro lauschte Rogan Sweeney dem Klingeln am anderen Ende der Leitung, ehe er fluchend den Hörer auf die Gabel warf. Er war Geschäftsmann und hatte viel zuviel zu tun, um seine Zeit mit einer unhöflichen, launischen Künstlerin zu vergeuden, die sich freiwillig eine derartige Gelegenheit, ihre Karriere voranzutreiben, entgehen ließ.
    Er hatte tausend Geschäfte zu erledigen, Telefongespräche zu führen, Akten zu lesen und Berechnungen anzustellen. Solange der Tag noch jung war, sollte er in die Galerie hinuntergehen und sich die neueste Lieferung ansehen. Schließlich waren die indianischen

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